Dsungarischer Zwerghamster

Datenblatt Dsungarischer Zwerghamster

Deutscher Name: Dsungarischer Zwerghamster
Wissenschaftlicher Name: Phodopus sungorus
Herkunft: Nordosten Kasachstans, südliches und südwestliches Sibirien, Nordchina
Größe: zwischen 7 und 9 cm
Haltung und Verhalten
Verhalten / Besatz: dämmerungsaktiv
Gruppen- vs. Einzelhaltung: Einzelhaltung
Futter: Allesfresser, Löwenzahn, Breitwegerich (Blätter und Samen), Körnerfutter (Hirse, Haferflocken, Luzerne, Maisflocken, Erbsenflocken, Knäckebrot, Getreide, Sonnenblumenkerne) Gemüse (Möhren, Zucchini, Gurke, Rote Beete, Sellerie, Pastinaken), Quark, Naturjoghurt, Mehlwürmer, Rinderhack, Zwerghamsterfutter, Wellensittichfutter
Schwierigkeitsgrad: Anfänger / einfach
Dsungarischer Zwerghamster
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Eckdaten

Der Dsungarische Zwerghamster bewohnen Steppen und Halbwüsten.
Meistens leben sie in verlassenen Bauen anderer Kleinsäuger, teilweise in selbst gegrabenen Behausungen.

Ihren Namen verdanken die Tiere einem Gebiet im Nordwesten Chinas, der Dsungarei.

Dsungarischer Zwerghamster – Aussehen

Das Fell auf der Oberseite ist graubraun bis dunkelbraun. Ein schwarzbrauner Aalstrich läuft vom Kopf bis zum Schwanz. Der Bauch ist weißlich gefärbt. Den Farbkontrast zwischen Bauch- und Rückenfell verstärkt ein schwarzbraunes Band. Es verläuft in 3 Bögen an den Seiten des Hamsters, deshalb wird es Dreibogen-Linie genannt.

In der Natur wird das Fell im Winter weiß. Der dunkle Aalstrich bleibt erhalten. Das weiße Fell macht die kleinen Kerlchen im Schnee für ihre Fressfeinde fast unsichtbar.
Auslöser für den Fellwechsel ist die Tageslichtlänge. Sinkt sie unter 14 Stunden täglich, legen die Hamsterchen ihr Winterfell an.

Das Fell ist ungefähr 10 mm lang, dicht und fein, selbst an den Füßchen sind Haare.
Die Dsungaren sind rundlich gebaut, mit einem runden Gesicht, runden, abstehenden Ohren und runden, dunklen Augen.

Die Rückseite der Ohren und die Augenränder sind schwarz.
Inzwischen gibt es Zuchtformen in weiteren Farben. Verschiedene Grautöne (Blue, Blau, Saphir), Weiß (Pearl) oder mehrfarbig sind möglich.

Dsungarischer Zwerghamster
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Lebensweise Dsungarischer Zwerghamster

Sie leben als Einzelgänger in unterirdischen Bauen. Einen Winterschlaf halten sie nicht.
Die Zwerge sind Nachts und in der Dämmerung aktiv. Mit ihrem hervorragend ausgebildeten Geruchs- und Tastsinn und dank ihres empfindlichen Gehörs, können sie sich in der Dunkelheit orientieren. Ihre Augen funktionieren nicht so gut. Sie sind kurzsichtig und nehmen hauptsächlich Bewegungen wahr.

Ihr Geruchssinn ist für die Tierchen am wichtigsten. Mit ihm nehmen sie Markierungen und Sexuallockstoffe auf. Ist in der Nähe ein paarungsbereites Weibchen, riecht ein Männchen das auf große Entfernung.

Anschaffung und Haltung

Hamsterkäfig

Das Heim für einen dsungarischen Zwerghamster sollte mindestens 100 cm lang, 60 cm breit und 50 cm hoch sein. Ein gut schließender Deckel ist wichtig. Manche Hamster sind wahre Ausbrecherkönige.
Den Boden bedeckt eine 15 cm dicke Schicht aus Stroh oder anderer Kleintierstreu. Hier können die Kerlchen wühlen und buddeln.

Hamster teilen ihr Revier gern in Schlafbereich, Vorratslager und Kotecke ein. Zum Schlafen sollten mehrere Unterkünfte bereitstehen. Die Hamsterchen wechseln gern ab und zu ihr Quartier. Geeignet sind Holzhäuschen, Kokosnussschalen oder Keramikhütten. Der Handel bietet speziell für Kleinsäuger Wohnfelsen an.

Im Inneren sind Gänge und Höhlen, was der natürlichen Lebensweise nahekommt. Die Außenwände sind rau und eignen sich gut zum Klettern. Ihre Schlafstätte polstern sich die Tiere gern selbst aus. Auch, wenn der Pfleger es gut meint und ein superschickes Nest baut. Der Hamster wird es umdekorieren. Zum Polstern eignet sich trockenes Moos, Heu oder Stroh. Sehr gern werden Papiertaschentücher oder Küchenpapier angenommen. Das Material wird von den Tieren eifrig “geschreddert” und mittels Backentaschen ins Häuschen gebracht. Hier arrangieren sie die Schnipsel zum kuscheligen Nest.

Wo die Vorräte gelagert werden, entscheidet der Zwerghamster selbst, ebenso, wo er seine Toilette einrichtet. Teilweise werden mehrere Vorratslager angelegt.
Selbstverständlich gehört ein Futter- und ein Wassernapf hinein.

Zum Graben und Knabbern

In einer Ecke sollte ein Gefäß mit Sand stehen, am besten eignet sich gemahlener Bimsstein. Die Tiere wälzen sich zur Fellpflege gern im Sand bzw. graben darin herum.
An Zweigen von Obstbäumen, Buchen, Pappeln oder Haselnusssträuchern raspeln sich die Dsungaren ihre Nagezähne ab.

Spielzeuge

Die agilen Kerlchen sind in ihrer Wachphase ständig in Bewegung. Um ihren Bewegungsdrang ausleben zu können, brauchen sie Klettermöglichkeiten, Rollen, Röhren oder Brücken. Mit ein wenig Geschick lassen sich aus Ästen oder Wurzeln spannende Klettergeräte bauen. Aus Papprollen oder Röhren werden abwechslungsreiche Labyrinthe. Bei längeren Röhrensystemen müssen Luftlöcher gebohrt werden.

Ein Laufrad darf auf keinen Fall im Hamsterheim fehlen. Die Lauffläche sollte komplett geschlossen sein, ebenso die Rückseite. Normale Räder für Goldhamster mit Sprossen passen für die Zwerge nicht. Der Sprossenabstand ist zu groß für ihre Beinchen. Die Vorderseite des Rades muss vollständig offen sein, damit der Dsungare das Rad jederzeit verlassen kann.

Alle Einrichtungsgegenstände und der Käfig selbst dürfen nicht aus Plastik sein. Die Tiere knabbern es an und verschluckte Plastikspäne können lebensgefährlich sein. Holz oder Keramik sind besser geeignet.

Standort

Das Hamsterheim sollte nicht auf dem Boden stehen. Von erhöhter Stelle aus haben die Zwerge mehr Überblick und fühlen sich sicherer.

Es sollte am gleichen Platz stehen bleiben. Die Zwerghamster reagieren auf Veränderungen ihrer Umwelt empfindlich.

Ein Platz in der Sonne oder neben der Heizung ist zu warm für die Tiere.

Anforderung an die Haltung

Vor allem bei Fütterung von frischem Gemüse oder Obst müssen die Vorratslager täglich kontrolliert werden. Verdorbenes wird entfernt. Körner oder Trockenobst sollten dem Dsungaren gelassen werden. Futter zu bunkern, liegt in seiner Natur.

Die Kotecke sollte ebenfalls täglich gereinigt werden. Im restlichen Käfig wird einmal wöchentlich verschmutzte Streu ausgewechselt.

Fellpflege

Ihr Fell pflegen die Dsungaren selbst.

Nachwuchs und Aufzucht

Zwerghamster sind vermehrungsfreudig.
Ist ein paarungswilliges Weibchen in seiner Nähe, verfällt das Männchen in Hektik. Selbst, wenn das Weibchen in einem anderen Käfig ist.

Nach 18 Tagen werden die Jungen geboren, meistens sind es 4 bis 6.
Das Männchen kann bei der Geburt anwesend sein. Anschließend sollte er in einen anderen Käfig gesetzt werden. Er würde das Weibchen sofort wieder decken.

Die Jungen sind Nesthocker. Bei der Geburt sind sie unbehaart und haben ihre Augen geschlossen.
Sie werden von der Mutter gesäugt. Ab dem 5. Tag beginnen sie feste Nahrung (kleine Körner) aufzunehmen.

Am 14. Tag öffnen sich die Augen und sie können ihre Backentaschen füllen und ausleeren.
Ab dem 17. Tag spielen sie mit den Geschwistern und unternehmen erste Ausflüge.
Im Alter von 21 Tagen sind die Kleinen selbstständig.

Hamster vergesellschaften

Dsungaren sind Einzelgänger, jeder braucht einen Käfig für sich. Selbst Paare vertragen sich nur in der Paarungszeit.

Der Versuch, mehrere Tiere in einem Käfig zu halten, sei er noch so groß, endet früher oder später in Aggression. Wobei es egal ist, ob Männchen, Weibchen oder gemischte Gruppen zusammen gehalten werden. Manchmal geht es einige Wochen oder Monate gut, aber nie auf Dauer.

Geschlechtsunterschiede

Bei ausgewachsenen Dsungaren liegen bei den Männchen die Geschlechtsöffnung und der After weiter auseinander. Ein Hodenansatz ist deutlich sichtbar.

Futter und Ernährung

Zusätzlich zu ihrer pflanzlichen Nahrung brauchen sie einmal wöchentlich tierische Kost. Etwas Rinderhack oder als ganz besonderen Leckerbissen ein Löffelchen Quark, nehmen sie gern.

Eingewöhnung und Umgang

Dsungaren werden leicht zahm. Sie brauchen viel Zuwendung. Kuscheltiere sind sie nicht, gestreichelt werden möchten sie nicht. Dagegen lieben sie es, wenn Sie ruhig und leise mit ihnen sprechen.

Der erste Tag

Ist der Hamster aus seiner Transportbox in sein neues Heim umgezogen, braucht er erst einmal Ruhe. Er muss sich an die neue Umgebung gewöhnen. Gut ist es, wenn er abends gekauft wird. Tagsüber möchte er nicht gestört werden.

Es gibt dem kleinen Racker Sicherheit, wenn er etwas von seiner alten Streu ins neue Heim mitnehmen darf. Dann hat er einen vertrauten Geruch um sich.

Schon bald wird er anfangen, seine Umgebung zu erkunden und nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Er hat viel zu tun: Der Schlafplatz muss hergerichtet werden, das bereitstehende Futter muss aus dem Napf in Sicherheit gebracht werden und er muss sich die Umgebung anschauen. Sie können währenddessen mit ihm sprechen und ihn bei seinem geschäftigen Treiben beobachten.

Nach einigen Tagen können Sie anfangen, Ihrem Dsungaren Leckereien auf der ausgestreckten Hand anzubieten. Hat Ihr Fellfreund Vertrauen gefasst, wird er zum Fressen auf der Hand sitzen bleiben.

Fühlt er sich dort sicher, können Sie ihn vorsichtig mit der anderen Hand anfassen.
Im nächsten Schritt heben Sie die Hand mit dem Zwerghamster vorsichtig hoch. Wird der kleine Kerl dabei unruhig, geht die Hand sofort wieder herunter und er darf absteigen.
Schon bald setzt sich der Zwerg auf die offene Hand und lässt sich herausheben.

Kleine Ausflüge

Ausflüge in der Wohnung findet er spannend. Vor allem, wenn er unterwegs ab und zu Futter oder eine Herausforderung findet. Diese Expeditionen sollten anfangs in einem geschlossenen Raum oder abgegrenzten Bereich stattfinden. Da er gelernt hat, auf die ausgestreckte Hand zu klettern, ist das Zurücksetzen kein Problem. Legen Sie Ihre Hand offen auf den Boden, eventuell mit einer Nascherei darauf. Ihr Hamsterchen wird kommen und sich hochheben lassen.

Er darf natürlich keinen Moment aus den Augen gelassen werden. Der flinke Zwerg ist schnell verschwunden. Es kann Tage dauern, bis er wieder auftaucht.

Hilfe, mein Zwerghamster ist weg!

Sie dürfen auf keinem Fall hinter ihm herjagen und versuchen ihn zu fangen. Er würde in Panik geraten und scheu werden.

Wenn Sie wissen, in welchem Raum er ist, schießen Sie vorsichtig die Tür. Bitte nicht den Hamster einklemmen.

Stellen Sie ein Gefäß (Plastikwanne 30 bis 40 cm hoch) auf den Boden. Hinein kommt etwas Streu, um den Boden zu polstern und ein paar Leckereien.

Von außen lehnen Sie eine Aufstiegsmöglichkeit, ein rutschsicheres Brett, an die Wanne. Über Nacht wird Ihr kleiner Ausreißer sich das Futter holen. Er klettert hinauf, springt hinein (deshalb die Streu) und sitzt in der Falle. Hinaus kann er nicht, da die Wände glatt und hoch sind.

Wissen Sie nicht, in welchem Raum er ist, verteilen Sie abends in jedem Zimmer einen gefüllten Futternapf und schließen alle Türen. Dort wo am Morgen der Napf leer ist, ist Ihr Ausreißer.

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