Hamsterrassen im Überblick

Zwerghamster
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Hamster gehören zu den beliebtesten Nagetieren in Deutschland. Dies ist kein Wunder, schließlich sind die kleinen Tierchen einfach nur niedlich. Zudem gelten sie als relativ leicht zu halten.

Diese Annahme stimmt allerdings nur bedingt. Die artgerechte Haltung eines Hamsters ist relativ anspruchsvoll. Daher sollte man sich vor der Anschaffung eines Hamsters genau über die Haltungsbedingungen informieren.

Zu den gefragtesten Hamsterrassen gehören der Goldhamster, der Teddyhamster, der Dsungarische Zwerghamster, der Campbell Zwerghamster und der Roborowski Zwerghamster.

Gemeinsamkeiten der Hamsterrassen

Hamsterrassen
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Alle Hamsterrassen haben folgende Gemeinsamkeiten: Man muss wissen, dass Hamster vorwiegend nachtaktiv sind. Tagsüber brauchen sie ihren ungestörten Schlaf. Dies ist für Kinder oft schwer zu verstehen, da sie sich natürlich mit dem Haustier nach der Schule beschäftigen möchten.

Hamster, die aufgeweckt werden, sind oftmals schlecht gelaunt und können beißen. Dies ist verständlich, wenn man bedenkt, wie ungern man nachts geweckt wird. Sie werden sich auch nicht umgewöhnen, Hamster sind nur in der Dunkelheit aktiv.

Zudem sind sie trotz ihrer Niedlichkeit kein Spielzeug. Sie wollen ungern hektisch angefasst werden und verletzen sich schnell. Für kleine Kinder sind sie daher völlig ungeeignet.

Nachts sind die Hamster dann sehr aktiv und wollen sich viel bewegen. Daher brauchen sie einen großen Käfig, der viel Abwechslung bietet. Die meisten Nagerheime aus dem Handel sind für Hamster deutlich zu klein.

Hamster nagen alles an, was ihnen in den Weg kommt. Daher sind Kabel, Sofas und Holzbeine nicht vor ihnen sicher. Ritzen und Tische sind für die kleinen Tiere lebensgefährlich.

Manche Besitzer haben den Eindruck, dass sich der Hamster allein langweilt und wollen daher einen Artgenossen kaufen. Dies ist nie eine gute Idee, da Hamster absolute Einzelgänger sind, die aggressiv auf Eindringlinge reagieren. Auch mit anderen kleinen Nagetieren, Hunden und Katzen können sie nicht zusammenleben.

Hamster werden nicht besonders alt. Ihre Lebenserwartung liegt zwischen 1,5 und 3 Jahren. Für Menschen mit Verlustängsten sind sie daher keine guten Haustiere. Besonders für Kinder ist es schwierig, wenn das Haustier stirbt.

Die beliebtesten Hamster-Rassen in Deutschland

Die Haltung von Hamster in Deutschland begann um 1945. Damals wurden die ersten Hamster nach Europa gebracht und gezüchtet. Seitdem werden sie als Haustier immer beliebter. Meistens werden Goldhamster, Teddyhamster oder Zwerghamster gehalten.

Der Goldhamster

Früher gab es eigentlich nur Goldhamster zu kaufen. Aus den Goldhamstern wurden später die anderen Rassen gezielt gezüchtet. Daher gelten Goldhamster als besonders robust.

In der Tat sind sie etwas unempfindlicher und pflegeleichter als die anderen Rassen. Goldhamster erreichen eine Größe von 13 bis 18 cm und sind somit deutlich größer als Teddy- oder Zwerghamster. Sie können ein Gewicht von 110 bis 200 Gramm erreichen.

Auch die Lebenserwartung mit 3 Jahren ist vergleichsweise lang. Goldhamster sind in verschiedenen Farben und Fellstrukturen erhältlich. Meistens sind sie rotbraun gefärbt und haben weiße und dunkle Flecken.

Die großen schwarzen Knopfaugen und der kleine Schwanz machen den Goldhamster besonders süß. Goldhamster sind noch aggressiver gegenüber anderen Tieren als die Teddyhamster.

Jeder Konkurrent wird sofort vertrieben, notfalls mit Gewalt. Daher kommt es in einem Käfig garantiert zu Kämpfen, da das schwächere Tier nicht fliehen kann. Solche Kämpfe können sogar tödlich enden.

Dies liegt daran, dass der Goldhamster noch viele Gemeinsamkeiten mit den wild lebenden Verwandten hat. Er stammt von dem Syrischen Goldhamster ab, der in den Steppen Asiens lebt.

Aufgrund dieser wilden Eigenschaften werden Goldhamster oftmals weniger zutraulich als Teddy- oder Zwerghamster. Zudem sind sie sehr schreckhaft und brauchen daher viel Ruhe und einen besonders sanften und ruhigen Umgang.

Goldhamster sind besonders aktiv und legen bei der Futtersuche weite Strecken zurück. Daher brauchen sie einen besonders großen Käfig und reichlich Auslauf.
Trotz seiner Wildheit und Lebendigkeit ist der Goldhamster die beliebteste Rasse.

Der Teddyhamster

Der Teddyhamster ist eine Zuchtform des Goldhamsters. Er hat ein besonders langes und weiches Fell. Diesem kuscheligen Pelz verdankt er auch seinen Namen.

Das lange Fell ist natürlich sehr schön, aber es verlangt auch mehr Pflege. Oftmals kann der Hamster die Fellpflege nicht selbst bewerkstelligen und braucht Hilfe. In den langen Haaren verfangen sich auf Streu und Heu, die der Hamster nicht allein entfernen kann.

Eine besondere Variante des Teddyhamsters ist der Angora-Hamster. Angora-Hamster haben ein besonders plüschiges Fell. Sie müssen wie die Teddyhamster auch regelmäßig mit einer kleinen Bürste gekämmt werden.

Das Heu und die Streu sollte man vorher allerdings mit der Hand entfernen. Dies ist meistens auch kein Problem, da Teddyhamster gutmütiger und zutraulicher als Goldhamster sind.

Die meisten Teddyhamster werden handzahm und einige suchen sogar den Menschenkontakt. In der Regel erreichen Teddyhamster eine Größe von 12 bis 15 cm. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei zwei Jahren.

Dsungarischer Zwerghamster

Wie der Name Zwerghamster verrät, ist diese Rasse besonders zart und klein. Oftmals erreichen die Dsungarischen Zwerghamster nur eine Größe von 10 cm. Mit nur 50 Gramm sind sie echte Leichtgewichte.

Den Dsungarischen Zwerghamster erkennt man an seiner graubraunen Farbe. Der Bauch ist meistens heller. Über dem Rücken verläuft ein dunkler Strich. Er beginnt an den Ohren und endet am Hinterteil.

Insgesamt wirkt die Rasse besonders kompakt und rund. Die Ohren und der Schwanz sind auffallend kurz und niedlich. Wie der Goldhamster kann diese Rasse auch 3 Jahre alt werden.

Vom Charakter her ist der Dsungarische Zwerghamster besonders entspannt. Er wird bei liebevoller Behandlung sehr zutraulich und verschmust. Wenn man ihm regelmäßig Leckerbissen mit der Hand anbietet, fasst er schnell Vertrauen.

Campbell Zwerghamster

Auf den ersten Blick gleicht der Campell Zwerghamster dem Dsungarischen Zwerghamster sehr. Dies liegt daran, dass sie eng verwandt sind. Die Unterschiede betreffen hauptsächlich die Fellfarbe und das Verhalten. Der Campell Zwerghamster ist brauner.

Zudem ist der Strich auf dem Rücken weniger auffällig. Der Campell Zwerghamster ist für einen Hamster extrem friedlich. In der freien Natur lebt er oft in einer Lebensgemeinschaft.

Auch der Nachwuchs wird meistens im Revier toleriert. Aus diesem Grund kann man Tiere, die sich schon im Handel verstehen, zusammen halten. Allerdings muss man sehr genau darauf achten, dass jeder Hamster genug Platz und ein eigenes Haus hat.

Am besten verbindet man einfach zwei Nagerheime miteinander. Dann können die Tiere allein leben, wenn sie dies wünschen. Campell Zwerghamster eignen sich besonders gut für eine Zucht.

Der Roborowski Zwerghamster

Roborowski Zwerghamster
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Diese Rasse ist besonders klein und zierlich. Er ist der kleinste Hamster. Ein ausgewachsener Roborowski Zwerghamster wird nur 6 cm lang. Mit nur 20 Gramm ist das Tier auf der Hand kaum spürbar.

Diese Winzigkeit ist zwar ausgesprochen putzig, birgt aber auch viele Gefahren. Der Roborowski Zwerghamster verletzt sich beim Fall sehr schnell. Aus diesem Grund ist ein Freilauf sehr gefährlich.

Daher sollte man ihm einen großen Spielplatz in einem Karton oder einer Kiste einrichten. Man kann auch eine Ecke absperren und dann als Spielplatz gestalten. Ein altes Aquarium kann ebenfalls in einen Abenteuerspielplatz umgestaltet werden.

Da der Hamster sehr klein ist, passt er oft durch die Gitterstäbe. Wenn der Käfig nicht sicher verschlossen ist, kann er schnell entweichen. Trotz seiner geringen Größe ist der Hamster sehr aktiv und bleibt oft bis in die Morgenstunden wach.

Es ist nicht leicht, den Roborowski Zwerghamster handzahm zu machen, da er eher ängstlich ist. Die Haltung eines Roborowski Zwerghamsters ist daher besonders anspruchsvoll. Sie brauchen viel liebevolle Aufmerksamkeit, um zutraulich zu werden.

Da der Hamster so zart ist, ist er für kleine Kinder absolut ungeeignet. Im schlimmsten Fall kann er einfach zerquetscht werden. Für Erwachsene, die nachts Zeit haben, ist er jedoch ein gutes Haustier.

Die Vorteile und Nachteile der Rassen im Überblick

Alle Rassen haben ihre Vorteile, aber auch einige Nachteile. Es lohnt sich also, die Rasse nicht nur nach der Optik auszusuchen, der Charakter sollte ebenfalls stimmen. Für Familien mit Kindern eignen sich Teddyhamster am besten.

Vorteile Goldhamster:
– robust und gesund
– besonders aktiv
– relativ groß

Nachteile Goldhamster:
– werden weniger zutraulich
– sehr aggressiv anderen Tieren gegenüber

Vorteile Teddyhamster:
– sehr attraktives Fell
– wird schnell zahm

Nachteile Teddyhamster:
– aufwändige Fellpflege nötig
– geringe Lebenserwartung als die meisten anderen Rassen

Vorteile Dsungarischer Zwerghamster:
– sehr niedlich
– zutraulich
– mit 3 Jahren relativ hohe Lebenserwartung

Nachteile Dsungarischer Zwerghamster:
– hohe Verletzungsgefahr wegen der geringen Größe

Vorteile Campell Zwerghamster:
– sehr freundliches Wesen für einen Hamster
– wird schnell zahm
– im Ausnahmefall ist die Haltung eines Paares möglich

Nachteile Campell Zwerghamster:
– hohe Verletzungsgefahr wegen der geringen Größe

Vorteile Roborowski Zwerghamster
– aufgrund der Größe sehr niedlich
– relativ hohe Lebenserwartung

Nachteile Roborowski Zwerghamster:
– zart und zerbrechlich
– eher ängstlich

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