Salz als Heilmittel bei Zierfischkrankheiten

Salz wirkt auf mehrere verschiedene Arten:

  • Das Ionenspektrum und die osmotischen Verhältnisse zwischen dem Wasser und den darin lebenden organismen wird kurzfristig verändert.
  • Kleine Organismen sind in der Regel empfindlicher gegen Änderungen des Ionenspektrums und der osmotischen Verhältnisse. Durch ein Salzbad wird den Zellen viel Wasser entzogen. Der Zellkern von Einzellern kann dabei zerstört werden. Für niedere Lebensformen kann ein Salzbad deshalb tödlich wirken. Äußere Parasiten, die gegen höhere Salzkonzentrationen empfindlicher sind als die Fische, werden so direkt bekämpft.
  • Die Absonderung von Schleim auf der Haut der Fische wird angeregt. Dies schützt die Haut vor Parasiten.
  • Die Salzwasserkonzentration in Süßwasserfischen ist normalerweise höher, als die Salzkonzentration im umgebenden Wasser. Süßwasserfische müssen deshalb ständig verhindern, dass sie zu viel Wasser aufnehmen. Süßwasserfische trinken deshalb nicht, scheiden aber viel Harn ab.
    Bei gesunden Fischen verhindert salzhaltiges Wasser, dass zu viel Wasser in den Fisch hineinkommt, z.B. über verletzte Stellen. Bei kranken Fischen, deren Gewebe aufgetrieben ist, z.B. durch eine Entzündung, hilft ein Salzzusatz bei der Entwässerung des Fischkörpers.
  • Die Epithel- und Hautzellen schrumpfen durch den Wasserverlust.
  • Die Ionenzusammensetzung des Blutes und anderer Körperflüssigkeiten ändert sich.
  • Bei der sogenannten hypoosmotischen Infiltration wird ein kranker Fisch in einem Kochsalzbad behandelt, das zu einer Entwässerung führt. Wenn der Fisch danach in ein Bad mit einem Medikament gesetzt wird, nimmt der Fisch das Medikament über die Kiemen und die Haut das verlorene Wasser mit dem Medikament auf. Die Aufnahme des Medikamentes in den Fischkörper wird so verbessert.
  • Je höher die Salzkonzentration im Wasser ist, desto geringer wird die Giftigkeit von Nitrit.
Je nach Erkrankung und zu behandelnder Fischart müssen unterschiedliche Salzkonzentrationen zur Behandlung eingesetzt werden. In der Regel vertragen Fische die in härterem Wasser heimisch sind auch höhere Salzkonzentrationen. Zu hohe Konzentrationen schaden eher, als sie nutzen. Fische kippen z.B. zur Seite, wenn der Wasserverlust zu hoch wird.

Salz wirkt auch nicht stärkend auf das Immunsystem, sondern entlastet das Immunsystem höchstens indirekt wie oben beschrieben. Aus diesem Grund ist auch der vorbeugende Dauereinsatz von Salz nicht sinnvoll. Zur Stärkung des Immunsystems sind andere Maßnahmen sinnvoller, wie gute Wasserpflege durch Wasserwechsel und nährstoffreiche Fütterung.

Nur einige Fischarten fühlen dauerhaft sich in Wasser mit leichter Salzkonzentration wohler, z.B. Black Mollys.

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2 Gedanken zu „Salz als Heilmittel bei Zierfischkrankheiten“

  1. Danke für die guten Informationen zu Süßwasserfischen. Die Therapie mit Salz klingt interessant. Ich frage noch einen Bekannten dazu der sich ganz gut damit auskennt und werde es in Erwägung ziehen.

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