Moschusschildkröte

Datenblatt Moschusschildkröte

Handelsname: Gewöhnliche Moschusschildkröte
Lateinischer Name: Sternotherus odoratus
Ordnung: Schildkröten (Testudines)
Familie: Schlammschildkröten (Kinosternidae)
Gattung: Moschusschildkröten (Sternotherus)
Herkunft: USA
Größe in cm: 8 bis 13 cm
Länge und Breite: 100 cm lang und 40 cm breit
Volumen in Litern: 54 Liter
Temperatur: 22 bis 26 Grad im Sommer, 8 bis 12 Grad im Winter
Verhalten
Futter: Trockenfutter, Dosenfutter, Insekten, Schnecken
Verhalten/Besatz: friedlich mit Artgenossen, Gruppentier
Anzahl: 1 Männchen und 2 Weibchen
Lebenserwartung: über 50 Jahre
Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Moschusschildkroete
Henning111, Gewöhnliche Moschusschildkröte, CC BY-SA 3.0

Die Moschusschildkröte ist eine Wasserschildkröte, die heutzutage oft als Haustier gehalten wird. Ursprünglich stammt die Moschusschildkröte aus dem Südosten der USA. Vor allem an der Atlantikküste und in Florida kommt sie häufig vor.

Oft wird sie auch am Mississippi und in Alabama gesichtet. Dort lebt sie in Seen, Teichen und Flüssen. Manchmal hält sie sich auch in langsam fließenden Kanälen auf. Mit Brackwasser kommen die ansonsten recht anspruchslosen Schildkröten allerdings nicht klar.

Ihre Beliebtheit als Haustier verdankt die Moschusschildkröte ihrer Größe. Sie bleibt relativ klein und wirkt daher sehr niedlich. In der Regel werden die Schildkröten zwischen 8 und 13 cm groß und wiegen zwischen 150 g bis 280 g.

Da die Moschusschildkröten aus warmen Regionen stammen, mögen sie Temperaturen um die 25 Grad Celsius sehr gern. Das Wasser darf im Sommer maximal 28 Grad Celsius warm werden, im Winter sind 22 Grad Celsius in Ordnung.

Das Wasser sollte nicht wärmer als die Luft sein, da es sonst passieren kann, dass die Schildkröten frühzeitig in eine Winterstarre verfallen. Die Winterruhe findet in der Regel erst zwischen November und Januar statt.

Auch in der freien Natur fallen die meisten Tiere um diese Zeit in die Winterstarre. Aber in warmen Regionen wie Florida bleiben die Schildkröten auch im Winter aktiv. In Florida fallen die Temperaturen nur selten unter 10 Grad Celsius.

Moschusschildkröten sind meistens hellbraun, aber es gibt auch dunkelbraue Exemplare. Der Panzer ist eher schmal und länglich. Das Muster ist deutlich zu erkennen, verblasst aber im Laufe des Lebens.

Der Kopf und die Beine sind meistens heller als der Panzer. Oftmals ändert sich die Färbung jedoch. Kennzeichnend sind die gelben Streifen, die am Kopf entlang verlaufen.

Meistens halten sich die Moschusschildkröten im Wasser auf. In der freien Natur verlassen die Schildkröten das Wasser nur zur Ablage der Eier oder in stressigen Situationen.

Trotzdem benötigen sie ein Aquaterrarium mit einem Landteil. Das Aquaterrarium sollte mindestens 100 cm lang sein. Der Landteil macht dabei ungefähr ein Drittel der Gesamtfläche aus.

In einem geschützten Umfeld kommen die Schildkröten wesentlich öfter an Land. Für die Beheizung des Landteils eignet sich eine Wärmelampe sehr gut. Die Schildkröten nutzen den Landteil oft als gemütlichen Sonnenplatz.

Die Lampe sollte 8 bis maximal 14 Stunden lang brennen. Nachts kann man sie ausschalten. Eine Zeitschaltuhr ist sehr praktisch.

Das Futter für Moschusschildkröten besteht vorwiegend aus tierischen Bestandteilen. Moschusschildkröten fressen gerne Würmer, Fischstücke, Schnecken und Insekten. Das übliche Dosenfutter für Schildkröten wird meistens gern akzeptiert. Auch Trockenfutter ist meistens kein Problem. Viele Moschusschildkröten mögen auch Salat und Obst.

Da die Moschusschildkröte kein reiner Vegetarier ist, kann man sie nicht gut mit kleinen Fischen und Schnecken vergesellschaften. Möglicherweise enden die Fische als Leckerbissen der Schildkröten.

Es ist spannend, die Schildkröten zu beobachten. Sie sind sehr agil und wirklich gute Schwimmer. Zudem können sie hervorragend klettern. Aus diesem Grund sind Äste und Wurzeln eine echte Bereicherung für den Landteil.

Meistens werden sie in der Dämmerung besonders lebendig. In dieser Zeit begeben sie sich in der freien Natur auf die Jagd nach Insekten. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Tiere abends zu füttern.

Im Großen und Ganzen lassen sich Moschusschildkröten auch von Anfängern gut halten. Das Becken sollte allerdings groß genug und gut strukturiert sein. Versteckmöglichkeiten sind den Tieren sehr wichtig.

Das Wasser muss nicht allzu tief sein, obwohl die Schildkröten auch mit einem höheren Wasserstand zurechtkommen. Wichtig sind die Übergänge zwischen Wasser und Land. Es sollten mehrere Aufstiegsmöglichkeiten im Wasser selbst vorhanden sein.

Großer Wurzeln eignen sich sehr gut. Moschusschildkröten klettern sehr gerne an Land. In den Sommermonaten können Moschusschildkröten auch in einem kleinen Gartenteich leben. Dieser sollte allerdings eine sehr flache Uferzone haben.

Zudem sollte der Teich in der Sonne liegen, da die Schildkröten gern ein Sonnenbad nehmen. Der Teich muss abgezäunt werden, da die Schildkröten sonst garantiert verschwinden. Die Moschusschildkröte kann trotz ihrer Größe sehr gut klettern.

Glas ist ungeeignet, da die Tiere sich daran den Kopf stoßen werden. Am besten verbaut man hohe Steine. Im Winter müssen die Tiere unbedingt zurück ins Haus.

Geschlechtsunterschiede

Die Geschlechtsbestimmung bei der Moschusschildkröte ist nicht wirklich einfach, da beide Geschlechter gleich groß werden. Eigentlich gibt es nur ein einziges sicheres Unterscheidungsmerkmal.

Bei den Männchen ist der Schwanz länger und dicker als bei Weibchen. Zudem sind die Krallen oftmals länger. Ansonsten sehen sich die Geschlechter sehr ähnlich.

Zucht

Die Zucht von Moschusschildkröten ist bei guten Bedingungen durchaus möglich. Die Tiere vermehren sich auch in Gefangenschaft. Man erkennt, dass die Schildkröten ihre Eier ablegen, wenn sie unruhig werden und den Landteil auffallend oft aufsuchen.

Sie inspizieren und beschnüffeln den Platz ausgiebig, an dem sie ihre Eier ablegen möchten. Es ist sinnvoll, den Landteil mit viel Sand auszustreuen und diesen leicht anzufeuchten.

Die Eier sind am Panzer der Schildkröte zu ertasten, aber dies ist für ungeübte Hände nicht wirklich empfehlenswert, man kann die Eier dabei leicht zerstören. Meistens mögen die Schildkröten das Abtasten ohnehin nicht.

Aufzucht

Für die jungen Schildkröten ist das Schlüpfen sehr anstrengend. Daher ruhen sie sich anschließend aus. Aus diesem Grund sollte man die Kleinen für 24 Stunden in Ruhe lassen. Die Dottersacköffnung ist in dieser Zeit besonders empfindlich.

Durch einen Dottersack, der sehr lange offen ist, dringen schnell Bakterien ein, daher ist Sauberkeit sehr wichtig. Nach 24 Stunden kann man die Kleinen 5 Minuten lang vorsichtig im lauwarmen Wasser baden. Meistens mögen sie dies sehr und trinken dabei Wasser.

Innerhalb der ersten vier Wochen sollten die Kleinen in einer naturnahen Behausung leben. Es ist wichtig, die Nahrungsaufnahme der kleinen Schildkröten zu beobachten. Wenn eines der Jungtiere nicht frisst, sollte es zum Tierarzt gebracht werden. Für gewöhnlich fangen die Kleinen an zu fressen, sobald sie herumkriechen können.

Spätestens nach 7 Tagen sollten sie fressen, dann ist der Dottersack aufgebraucht. Das regelmäßige Wiegen der Babys ist wichtig, um das Wachstum zu überwachen. Nach 4 Monaten sollte sich das Geburtsgewicht mindestens verdoppelt haben.

Es ist gut, für jedes Baby einen eigenen Behälter aus Kunststoff zu haben. Für Moschusschildkrötenbabys reicht zunächst ein Behälter mit der Größe 30 x 20 x 20 cm. Oftmals sind die Babys schnell unverträglich miteinander, deshalb kann man sie ruhig früh trennen.

Kleine Moschusschildkröten schwimmen nicht sonderlich gut. Eine flache Wasserschale reicht ihnen oftmals aus. Wichtig ist aber die Wärmelampe, die Babys genießen ein Wärmebad.

Vergesellschaftung

Eine Vergesellschaftung ist eigentlich nur mit Artgenossen wirklich sinnvoll, da die Schildkröten keine Vegetarier sind. Andere Tiere sind in einem gemeinsamen Becken nicht unbedingt sicher. Vor allem Schnecken und Garnelen werden mit Sicherheit gefressen.

Auch kleine Fische werden als Futter angesehen und gejagt. Am besten hält man ein Männchen mit mehreren Weibchen zusammen. Jede Schildkröte braucht ein Versteck und einen kleinen Landteil.

Woher kommt der Name Moschusschildkröte?

Moschusschildkröten verdanken ihren Namen ihren Moschusdrüsen. Diese Drüsen geben einen starken Geruch ab. Meistens wird es abgesondert, um Fressfeinde abzuschrecken.

Aus diesem Grund sollte man sich der Schildkröte immer langsam und freundlich zuwenden, ansonsten riskiert man, dass sie das unangenehme Sekret absondern. Dies passiert aber nur in wirklich großen Stresssituationen, die von der Schildkröte als lebensbedrohlich empfunden werden.

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