Landschildkröte

Datenblatt Landschildkröte

Deutscher Name: Landschildkröte
Wissenschaftlicher Name: Testudinidae
Herkunft: tropische, subtropische und gemäßigte Klimazonen der Erde
Körperlänge: 7 cm – 95 cm
Alterserwartung: 70 Jahre und älter
Verhalten
Futter: Heu aus trockenen Kräutern und Gräsern
Verhalten: zutraulich, interessiert
Anzahl: einzeln oder ein Männchen mit mehreren Weibchen
Schwierigkeitsgrad: europäische Landschildkröten sind leicht zu halten, tropische Arten gehören in die Hände erfahrene Terrarianer
Kalifornische Gopherschildkröte im Freigehege
Kurtab123, Desert Tortoise (Gopherus agassizii)2, CC BY-SA 4.0

Bei vielen Völkern sind die Landschildkröten die Verkörperung von Lebenserfahrung und Weisheit. Als Heimtiere sind die Reptilien faszinierend und erfreuen sich steigender Beliebtheit.

Harte Schale – weicher Kern

Bevor es Dinosaurier gab, gab es schon Schildkröten. Ohne Probleme haben sie das Aussterben der Dinosaurier überlebt. Landschildkröten bewohnen schon seit mehr als 200 Millionen Jahren die Erde und haben sich in dieser langen Zeit optisch so gut wie nicht verändert. Sie sind Relikte aus der Urzeit und es dauerte eine Ewigkeit, bis sie sich auf der Erde ausgebreitet und an die Lebensräume angepasst haben.

Terrestrische Lebensweise der Landschildkröten

Die charakteristischen Merkmale der Landschildkröten sind der meist hochgewölbte und starre Panzer. Ursprünglich stammen die Reptilien aus den tropischen, subtropischen sowie gemäßigten Klimazonen der Erde und leben in dieses Gebieten in Wüsten, Steppen, Wäldern und Graslandschaften.

Es gibt gute Gründe für Landschildkröten

Warum erfreuen sich Landschildkröten so einer großen Beliebtheit? Zugegeben, ein richtiges Streicheltier wird die Landschildkröte nie werden, aber hat sie Vertrauen gefasst und erkennt nach einiger Zeit den Besitzer am Geruch, lässt sie sich problemlos hochnehmen. Landschildkröten haben außerdem weder Haare noch Federn und können deshalb keine allergischen Reaktionen auslösen. Unter den Landschildkröten ist die Griechische Landschildkröte besonders leicht zu halten und das macht sie nicht nur bei Terrarien-Anfängern, sondern auch bei Kindern so beliebt.

Haltung und Pflege

Die warme Jahreszeit verbringen die Landschildkröten am liebsten im Freien. Ein Terrarium ist in der Zeit vor und nach der Winterruhe und zur Überbrückung von kalten und nassen Witterungsperioden erforderlich.

Zur Pflege gehört nicht nur, dass der Kot täglich entfernt wird, sondern auch die Befeuchtung der Umgebung. Das Bodensubstrat sollte täglich mit Wasser besprüht werden. Auch die Tiere können täglich leicht befeuchtet werden. Vor allem Jungtiere lieben und leben in einer feuchten Umgebung, denn nur durch die Feuchtigkeit kann der Panzer glatt wachsen. Frisches Wasser muss immer vorhanden sein. Die Schildkröten nutzen das Wasser für die Flüssigkeitsaufnahme und baden gelegentlich auch gerne. Ein zusätzliches Baden ist nicht erforderlich. Nur sechs bis sieben Tage nach der Winterruhe sollten die Landschildkröten in nicht zu warmen Wasser gebadet werden.

Gut ist, wenn der Boden aus einem Erde-Sand-Gemisch besteht, damit sie darin buddeln können. Manchmal ist zu beobachten, dass sich die Landschildkröten sogar eingraben, und zwar dann, wenn es ihnen entweder zu warm oder zu kühl ist. Das gilt nicht nur für das Freigehege, sondern auch für das Terrarium. Rindenmulch und Kies als Bodensubstrat bekommt den Schildkröten überhaupt nicht. Dazu noch Steine, Laub und Wurzeln zum Herumklettern sowie Verstecken und schon ist das Landschildkrötenparadies fertig.

Geschlechtsunterschiede

Fast alle Schildkrötenarten verbergen ihre Geschlechtsteile im Panzer. Es ist deshalb gar nicht so leicht festzustellen, ob es sich um ein Weibchen oder Männchen handelt. Bei Jungtieren ist es noch schwieriger, das Geschlecht festzustellen. Adulte Weibchen sind größer als männliche Tiere, dafür haben wiederum Männchen einen dickeren und längeren Schwanz. Unterschiede gibt es auch beim Bauchpanzer, dieser ist bei männlichen Schildkröten leicht nach innen gewölbt.

Futter und Ernährung

Perfekt an das Leben an Land angepasst, ernähren sie sich herbivor, also fast ausschließlich pflanzlich. Ihr Geruchssinn ist sehr gut ausgebildet, deshalb sind sie in der Lage, selbst über große Distanzen Nahrung zu erriechen. Als Futter ist Heu aus getrockneten Gräsern und Kräutern am besten. Ab und zu darf auch ein besonderer Leckerbissen in Form von unbehandelten Hibiskusblüten gefüttert werden. Das Nahrungsangebot darf niemals zu kalorienreich sein. Der Grund dafür ist, dass Landschildkröten langsam wachsen müssen, damit der Panzer mitwachsen kann.

Obst, Gemüse oder Salate entsprechen nicht einer artgerechten Ernährung. Diese Lebensmittel findet die Landschildkröte nicht in ihrem natürlichen Habitat. Schon gar nicht, Hackfleisch oder Nudeln, die leider auch oft gefüttert werden. Die Folgen der falschen Ernährung sind ein zu schnelles Panzerwachstum und Organschäden.

Eingewöhnung und Umgang

Schildkröten brauchen Zeit, um sich an ihr neues Zuhause zu gewöhnen. In der Regel dauert es zwei bis drei Tage, bis sich die Landschildkröte eingelebt hat. In dieser Zeit sollte das Tier nicht berührt oder hochgehoben werden. Damit es nicht zu Spannungen mit bereits vorhanden Tieren kommt, muss darauf geachtet werden, dass das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Tieren im Gleichgewicht ist.

Spezielle Fragen:

Ist es sinnvoll, Landschildkröten Calcium zu geben?

Neben dem Sonnenlicht brauchen Landschildkröten Calcium damit der Panzer gesund und kräftig wachsen kann. Neben calciumhaltigen Pflanzen und kalkhaltigen Trinkwasser sollten den Landschildkröten Sepiaschalen aus dem Fachhandel angeboten werden.

Brauchen junge Landschildkröten ein spezielles Aufzuchtfutter?

Nein, die frisch geschlüpften Schildkrötenbabys sind sofort selbstständig und ernähren sich vom Gleichen wie adulte Tiere.

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