Dosenschildkröte

Datenblatt Dosenschildkröte

Handelsname: Dosenschildkröte
Lateinischer Name: Terrapene
Herkunft: USA
Größe: 11,5 cm bis 19 cm
Lebenserwartung: mehr als 100 Jahre
Verhalten/Besatz: individualistische Einzelgänger
Gruppen vs. Einzelhaltung: Einzelhaltung für Männchen, Weibchen können in Gruppen gehalten werden
Schwierigkeitsgrad Anspruchsvoll in der Haltung
dosenschildkröte
anonym, Terrapene carolina major, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Die Dosenschildkröten verdanken Ihren Namen dem besonderen Schließmechanismus ihres Panzers. Der Bauchpanzer besitzt ein Quergelenk mit dessen Hilfe die Schildkröte den Panzer vorne und hinten einklappen kann, sodass alle Weichteile „wie in einer Dose“ geschützt sind.

Dosenschildkröten gehören zu den Neuwelt Sumpfschildkröten. Sie leben teilweise amphibisch. Die Tiere stammen aus Nordamerika und wurden früher recht häufig nach Europa importiert.

Da diese Schildkröten recht anspruchsvoll sind, haben viele von ihnen das leider nicht überlebt. Heute gehören Dosenschildkröten zu den geschützten Tierarten.

Sie können aber Exemplare aus der europäischen Nachzucht kaufen. Dosenschildkröten sind mit ihren teilweise recht bunten Panzern hübsch anzusehen.

Anschaffung und Haltung

Anschaffung

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten eine Dosenschildkröte zu kaufen. Allerdings sind nicht alle empfehlenswert. Dass man ein Tier nicht im Baumarkt kauft, sollte eigentlich klar sein.

Leider sind auch viele Zoofachgeschäfte nicht viel besser. Die Tiere werden oft in zu kleinen Terrarien falsch gehalten. Ebenso problematisch sind Online-Anzeigen wie eBay. Auch Reptilienbörsen sind zumindest zweifelhaft, weil dort leider oft Wildtiere angeboten werden.

Gute Möglichkeiten für den Kauf einer gesunden Dosenschildkröte sind Auffangstationen und private Züchter. In den Auffangstationen werden meist schon deutlich erwachsene Tiere angeboten.

Haltung

Die Haltung von Dosenschildkröten ist relativ anspruchsvoll. Sie benötigen ein entsprechend ausgestattetes, hinreichend großes Terrarium. Die Winterruhe sollte unbedingt eingehalten werden.

In diesen zwei oder drei Monaten darf keine zusätzliche Heizung laufen und die Lampen sollten nur ca. 10 Stunden pro Tag brennen. Futter wird in dieser Zeit auch nur einmal pro Woche angeboten. Kompliziert ist auch der Sommer.

In dieser Zeit sollten die Dosenschildkröten unbedingt ins Freiland gesetzt werden. Allerdings sind unsere Sommer in der Regel zu kurz und zu kühl für die Tiere. Daher sind technische Hilfsmittel, wie beispielsweise ein Gewächshaus, erforderlich, um die Schildkröten gesund zu halten.

Anforderungen an das Terrarium

Das Terrarium muss in der Größe der Art und Größe der Dosenschildkröte angepasst sein. Eine Bade- sowie eine oder mehrere Versteckmöglichkeiten sollten auch auf jeden Fall vorhanden sein.

Als Versteckmöglichkeit eignet sich beispielsweise eine Korkhöhle, die im Handel fertig gekauft werden kann. Der Bodenbelag kann aus einem speziellen Schildkrötensubstrat, Pinienborke oder anderen Baumrinden bestehen.

Da die Dosenschildkröten Sumpftiere sind, sollte der Boden stets leicht feucht gehalten werden. Auch ein gelegentliches Besprühen mit warmem Wasser lieben die Tiere.

Als Beleuchtung eignet sich eine spezielle Reptilienleuchte. Außerhalb der Winterruhezeit sollte die Temperatur im Terrarium mindestens 23 °C betragen.

Geschlechtsunterschiede

Männchen und Weibchen der Dosenschildkröte lassen sich durch ihre Augenfarbe unterscheiden: die Männchen besitzen eine rote Iris, die Weibchen dagegen eine gelblich braune.

Das zweite Unterscheidungsmerkmal sind die Extremitäten. Während die Hinterfußkrallen der Männchen leicht gebogen und relativ kurz sind, haben die Weibchen gerade, schlanke und längere Hinterfußkrallen.

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Maximilian Paradiz, Terrapene carolina yucatana, CC BY 2.0

Futter und Ernährung

Die Fütterung der Dosenschildkröten ist recht einfach, da sie Allesfresser sind. Mit zunehmendem Alter verschiebt sich das Futter oft mehr in Richtung des Fleisches, während Pflanzen und Pilze als Beikost gefressen werden. Die Schildkröten sollen sogar in der Lage sein, Giftpilze zu fressen, ohne Schaden zu nehmen.

Eingewöhnung und Umgang

Jungtiere können recht schnell an eine Mischkost aus Asseln, Würmern, Schnecken, Mäusen, Salat und Obst gewöhnt werden.

In freier Natur gehen Dosenschildkröten morgens und abends auf Futtersuche. In der übrigen Zeit ruhen sie in Verstecken oder nehmen ein Bad. Die Dosenschildkröten sind Individualisten, daher hat jedes Tier seine eigenen Gewohnheiten.

Was kostet eine Dosenschildkröte?

Bei der Anschaffung einer Dosenschildkröte müssen neben dem Anschaffungspreis (bis zu 200 €) für das Tier auch die Kosten für das Terrarium und dessen Einrichtung, das Freigehege und die benötigten Lampen berücksichtigt werden.

Da können durchaus 1.000 Euro zusammenkommen. Ebenso müssen die nicht unerheblichen laufenden Stromkosten bedacht werden.

Gibt es verschiedene Arten von Dosenschildkröten?

Es gibt heute sechs Arten von Dosenschildkröten, manche davon mit Unterarten.

  • Gewöhnliche Dosenschildkröte
  • Mexikanische Dosenschildkröten
  • Yucatan-Dosenschildkröte
  • Tropfen-Dosenschildkröte
  • Coahuila-Dosenschildkröte
  • Schmuck-Dosenschildkröte

Diese einzelnen Arten unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihre Größe und die Gestaltung des Rückenpanzers.

Wer sollte Dosenschildkröten als Haustiere halten?

Dosenschildkröten gehören mittlerweile zu den geschützten Arten. Daher sollten generell keine Wildfänge gekauft werden. Die Haltung dieser Tiere ist relativ anspruchsvoll und nicht ganz billig.

Daher sollte man sich vor der Anschaffung genau über die Bedürfnisse der Tiere informieren und sich überlegen, ob man das wirklich auf Dauer leisten kann und will. Schließlich ist so eine Dosenschildkröte in der Regel eine Anschaffung für das ganze Leben.

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