Europäische Sumpfschildkröte

Datenblatt Europäische Sumpfschildkröte

Deutscher Name: Europäische Sumpfschildkröte
Wissenschaftlicher Name: Emys orbicularis
Herkunft: vom Südwesten Nordafrikas bis an den Aralsee im Nordosten Mitteleuropa, auch in Deutschland
Panzerlänge: Bis zu 20 cm
Gewicht: 400-700 Gramm
Alterserwartung: in Gefangenschaft bis zu 70 Jahre
Verhalten
Futter: Wasserinsekten, Schnecken, Amphibienlarven, Regenwürmer, Wiesenplankton, Garnelen, Muscheln, ganze Fische (Stint, Guppys, Forellen), Hähnchenherzen, Rinderleber, Schildkrötenpudding, Trockenfutter für Wasserschildkröte.
Bei höheren Temperaturen auch Wasserpflanzen, z. Bsp. Wasserlinsen, Wasserhyazinthen.
Nahrungsgeneralist, frisst, was ihr zur Verfügung steht frisst nur im Wasser, da sie an Land nicht schlucken kann.
Eruopäische Sumpfschildkröte
Wolfgang Simlinger, www.simi.at, Emys, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Wie wird ein Schildkrötenteich oder ein Terrarium eingerichtet?

Idealerweise hält man die Europäische Sumpfschildkröte ganzjährig in seinem eigenen Gartenteich. Der Teich sollte sonnig liegen und die Möglichkeit für Landspaziergänge sollten ebenfalls gewährleistet sein, da die Sumpfschildkröte gelegentlich auch das Wasser verlässt, um ausgiebig die Sonne zu genießen. Das kühle Nass sollte auch einen Flachwasserbereich beinhalten. An seiner tiefsten Stelle darf der Teich bis 1 m Tiefe betragen. Die Schildkröten lieben es während ihres Sonnenbades auf künstlich angelegten Inseln zu verweilen.

Hierfür eignen sich zum Beispiel kleine Baumstämme. Hat man nicht die Möglichkeit, sein Tier in einem Teich unterzubringen, tut es zur Not auch ein Aquaterrarium. Für einen Besatz von ein bis drei Europäischen Sumpfschuldkröten empfiehlt sich eine Größe von 150 x 60 x 50 cm. Wurzeln und Wasserpflanzen aus Plastik dienen den Schildkröten als Versteck. Der Boden sollte mit Fluss- oder Quarzsand befüllt werden. Kleine Sonneninseln, wie zum Beispiel Wurzeln sind auch im Terrarium Pflicht. Sie bieten dem Tier entsprechende Abwechslung. Wenn es in Richtung Züchtung gehen soll, muss ein spezieller Eiablageplatz zusätzlich geschaffen werden.

Die Wassertemperatur sollte im Sommer zwischen 25 und 27 Grad Celcius betragen. Nachts kann die Heizung ausgestellt werden. Eine normale Zimmertemperatur ist für die Schildkröten ausreichend. Wichtig ist, dass das Terrarium keine Zugluft abbekommt. Der Sonnenplatz sollte zwischen 35 bis 40 Grad Celcius erreichen. Zur Messung eignen sich IR-Thermometer.

Wie und wie oft wird das Terrarium gereinigt?

Das Aquaterrarium sollte in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Wenn die Durchflussleistung für den großdimensionierten Filter nicht mehr gegeben ist, sollte dieser ebenfalls einer Reinigung unterzogen werden. Circa alle 14 Tage erfolgt ein hälftiger Teilwasserwechsel. Vor Austausch des Wassers ist der Nitratgehalt zu prüfen. Ein handelsüblicher Nitrattest gibt über die Höhe der Nitratbelastung Auskunft. Als Grenzwert wird 50 mg pro Liter angegeben. Ist das Wasserbecken wiederholt verschmutzt oder riecht das Wasser stark und unangenehm, sollte der Filter getauscht werden, da er nicht mehr korrekt funktioniert.

Welche Beleuchtung eignet sich für das Terrarium?

Am artgerechtesten hält man Schildkröten unter natürlichem Sonnenlicht. Sind die Tiere nur im Winter im Aquaterrarium, reicht Tageslicht. Werden Sie generell im Haus oder in der Wohnung im Wasserbecken gehalten, kommt es auf die richtige Beleuchtung an. Bewährt haben sich UV-emittierende Halogen-Metalldampflampen (Halogen-Baustrahler) und UV-Leuchtstoffröhren, die nicht flimmern.

Halogen-Baustrahler erhält man in jedem gut sortierten Baumarkt. Werden die Schildkröten halbjährlich im Teich und Freigehege gehalten, benötigen sie keine weitere UV-Licht Unterstützung. Halten sich die Tiere nur im Innenbereich auf, sollte eine Dämmerung installiert werden, damit die Schildkröten einen Tag-Nacht-Rhythmus für sich erkennen können.

Wie wird die Europäische Sumpfschildkröte ausreichend ernährt?

Um sein Tier entsprechend abwechslungsreich zu ernähren, empfiehlt sich ein Futterplan.

An jedem Wochentag wird ein anderes Futter gereicht. Es gibt einen Lebendfuttertag, an dem die Nahrung aus Nacktschnecken, Gehäuseschnecken, Regenwürmer, Asseln oder Mehlwürmern besteht. Am darauffolgenden Tag gibt es nur Grünfutter, wie Wasserlinsen, Wasserhyazinthen, Wassersalat und Löwenzahn. Der Fleischtag beinhaltet Mäuse, Hähnchen, Pute und Herz und Leber vom Rind. Am Fischtag gehören Forellen, Stint, Guppys, Weißfisch und Muscheln auf den Speiseplan.

Darauf folgt der Trockenfuttertag, an dem Bachflohkrebse und Trockenfische für Katzen verabreicht werden. Und zu guter Letzt schließt sich wieder ein grüner Tag an. Lebendfutter, wie Forelle und Rinderleber sowie ölendes Futter sollte in einer separaten Schale gefüttert werden, damit das Wasser nicht all zu sehr belastet und verunreinigt wird.

Wann verfällt die Europäische Sumpfschildkröte in die Winterstarre?

Durch die Winterstarre wird der Stoffwechsel und der Hormonzyklus bei den Schildkröten reguliert. Die Temperatur wird am Boden auf 4 Grad Celcius heruntergekühlt. Die Schildkröte kann immer noch aktiv sein, aber stellt das Fressen ein. Ab September wird die Nahrungsaufnahme durch die Tiere verweigert und Ende Oktober taucht sie im Teich ab. Ende März oder Anfang April lässt sie sich wieder blicken, wird aktiv und beginnt mit dem Fressen. Die Überwinterung ist beendet.

Auch im Kühlschrank kann die Europäische Sumpfschildkröte überwintern. Wichtig ist eine Temperatur von 4 bis 6 Grad Celcius. Werden die Tiere nach der Winterstarre in den Teich zurückgesetzt, können manchmal Atemprobleme und Orientierungsschwierigkeiten auftreten. Sind die Schildkröten ganzjährig im Teich, sind diese Symptome nicht zu beobachten.

Wie lässt sich die Europäische Sumpfschildkröte am effektivsten züchten?

Haben die Schildkröten einen schönen sonnigen Eiablageplatz, kann man die Tiere im Zeitraum zwischen Mai und Juni bei der Eiablage beobachten. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Nachzucht ist eine ausgewogene Ernährung und das regelmäßige Einhalten der Winterstarre. Vor der Eiablage zeigen die Tiere ein unruhiges Verhalten. Sie laufen hin und her und über Stock und Stein.

Mit ihren Hinterbeinen heben sie eine circa 10 cm große Nisthöhle aus, in der sie ihre Eier ablegen. Sie befeuchten den Boden mit Wasser, das sie in ihrer Kloake transportiert haben. Schildkröten können so drei Gelege pro Saison legen. Die Gelege bestehen aus 5 bis 20 Eiern. Die Eiablage dauert circa 2 bis 3 Stunden. Anschließend wird das Loch wieder zugeschaufelt und die Erde mit dem Bauchpanzer festgedrückt.

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