Kanarienvogel

Datenblatt Kanarienvogel

Deutscher Name: Kanarienvogel
Wissenschaftlicher Name: Serinus canaria forma domestica
Herkunft: Kanarische Inseln, Madeira, Azoren
Größe: 13 cm – 14 cm Gesang-und Farbkanarien

11 cm – 23 cm Gestaltkanarien

Gewicht: 15 – 25 Gramm
Farbe: viele Farben möglich
Alterserwartung: 6 – 15 Jahre
Verhalten
Futter: Körner- und Saatmischung, Obst-und Grünfutter
Verhalten: agil
Anzahl: mindestens paarweise, Schwarmhaltung außerhalb der Brutzeit möglich
Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Kanarienvogel im Käfig
Quadell, Yellow finch 1, CC BY-SA 3.0

Der Kanarienvogel, auch als Kanarie oder Kanari bezeichnet, stammt ab vom Kanarengirlitz, einer Vogelart, die auf den Kanarischen Inseln, auf Madeira und den Azoren vorkommt. Diese Vögel wurden schon im 15. Jahrhundert mit nach Mitteleuropa gebracht und hier gezüchtet.

Sie waren vor allem wegen ihres Gesanges als Käfigvögel sehr beliebt. Der ursprüngliche Kanarengirlitz war zitronengelb, durch gezielte Züchtung gibt es Kanarienvögel heute auch in den Farben orange, rot-orange, rot, braun, braun-silber, hellgrau, weiß und weiß-gelb sowie melanin gestreift bzw. gestrichelt. Heute wird zwischen Gesang-und Gestaltkanarien unterschieden.

Gesangkanarienvögel sind : Harzer Roller, Wasserschläger und American Singer. Zu den Gestalt-oder Postular-Kanarienvögeln, die speziell ihres Aussehens wegen gezüchtet werden, zählen: Haubenkanarienvogel, Cresded-Kanarienvogel Bossu, Fancy, Belge und Mailänder Frisé.

Anschaffung und Haltung

Wer sich Kanarienvögel anschaffen möchte, sollte dazu möglichst nicht in eine Tierhandlung gehen, und schon gar nicht im Internet bestellen. Viel besser ist es, sich an einen erfahrenen Züchter zu wenden oder im nahegelegenen Tierheim nachzufragen. So wird man in jedem Fall eine fachgerechte Beratung erhalten.

Außerdem sollte ein potentieller Käufer sich die Vögel genau auf folgende Details hin ansehen:

  • Sehen die Vögel allgemein gesund aus
  • Sind sie munter und aufmerksam
  • Ist ihr Gefieder glatt und sauber
  • Putzen sie sich selbst regelmäßig
  • Zeigen an ihren Füßen drei Zehen nach vorn, eine nach hinten.

Trifft das alles zu, dann gibt das schon sehr viel Sicherheit, das es den Vögeln gut geht.

Anforderung an die Haltung der Kanarienvögel

Schon bei der Anschaffung sollte bedacht werden, dass es Tierquälerei ist, nur einen Vogel zu halten, weil die Tiere von Natur aus gesellig sind. Am besten hält man sie als Paar, also eine Henne und einen Hahn. Zwei männliche Exemplare würden sich in ihrem engen Revier in der Regel heftige Rangkämpfe liefern, bei denen im schlimmsten Fall der schwächere Vogel sogar sterben könnte. Zwei Hennen zusammen funktioniert eher, aber auch die vertragen sich nicht immer. Kauft man seine Vögel beim Züchter, besteht meist die Möglichkeit, einen Hahn oder eine Henne zu tauschen, wenn es mit der Vergesellschaftung zweier Exemplare gar nicht klappen will.

Ob Kanarien als Schwarmvögel zu betrachten sind oder nicht, darüber streiten sich selbst die Spezialisten manchmal. Kanarienvögel sind in der Natur im Winter in lockeren Schwärmen unterwegs, in der Balzzeit, Legezeit und Brut aber leben sie paarweise. Sie können deshalb durchaus in einer größeren Gruppe gehalten werden, wenn die Voliere groß genug ist und es Rückzugsmöglichkeiten gibt. Während Legezeit und Brut sollten sie aber separat als Paar gehalten werden, weshalb diese Haltungsform ganzjährig für Anfänger unkomplizierter ist. Hält man sie zu mehreren zusammen, dann hat sich die Haremshaltung (ein Hahn, mehrere Hennen) besonders gut bewährt.

Zumindest müssen immer mehr Hennen als Hähne vorhanden sein, um Revierkämpfe zu vermeiden. Auch wenn gar nicht gezüchtet werden soll, lässt sich die Brut bei Kanarien-Pärchen meistens nicht unterdrücken. In dem Fall sollten die Eier im Nest durch Kunststoffeier ersetzt werden. In dem Fall verliert die Henne nach gewisser Zeit das Interesse und verlässt das Nest.

Zu einer guten Haltung der Kanarienvögel gehört in jedem Fall ein ausreichend großer Käfig oder besser noch eine entsprechende Voliere. Für ein Paar sollte ein Käfig nicht kleiner als 80 x 80 x 60 cm groß sein, besser noch deutlich größer. Auch eine artgerechte Einrichtung mit Schlafplätzen, Futter, Wasser und und Spielzeug sind wichtig und auch hier kann ein Züchter wertvolle Tipps geben. Aber natürlich ersetzt auch der größte Käfig die Möglichkeit des Freifluges nicht. Den Tieren sollte also die Möglichkeit gegeben werden, mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen hin und wieder im Zimmer frei fliegen zu können. Das “große Los” haben sicher Kanaries gezogen, die ein eigenes Vogelzimmer mit entsprechenden Möglichkeiten besitzen.

Futter und Ernährung

Grundlage für die Ernährung von Kanarienvögeln sind Körner, die es in geeigneten Fertigmischungen zu kaufen gibt. Aber die Vögel lieben auch Gemüse wie Möhren, Gurke, Zucchini, Fenchel, Spinat, Eisbergsalat und Feldsalat, Auch frische Kräuter wie Petersilie, Basilikum, Kresse und Kerbel knabbern sie gern, ebenso wie frisches Obst zum Beispiel Apfel, Birne, Melone, Pfirsich und Weintrauben. Weitere Leckerbissen für sie sind Vogelmiere, Löwenzahn, Sauerampfer und Brennnessel aber auch Kolbenhirse und die Rispen vieler Grasarten. Sollten die Vögel Junge haben, gibt es spezielles Ei-und Jungvogelfutter, bis die Nestlinge alt genug sind, normales Körnerfutter zu fressen. Aber auch während der Mauser sollte ab und an sogenanntes Eifutter gegeben werden.

Das kann auch Quark, Joghurt, Frischkäse oder ein hartgekochtes Ei sein. Allgemein muss man aufpassen, die Tiere nicht zu überfüttern. Neben der eigentlichen artgerechten Ernährung brauchen Kanarienvögel auch Ballaststoffe, die in Form von Ästchen und Zweigen von Obstgehölzen, Birken, Erlen, Weiden, Eichen, Fichten und Kiefern angeboten werden sollten. Außerdem darf natürlich frisches Wasser keinesfalls fehlen.

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1 Gedanke zu „Kanarienvogel“

  1. Hallo ihr Freunde der Kanarien ! Gestern flog auf einmal ein Kanarienvogel in meinem Garten herum, trank am Teich und schwang sich dann in einen alten Apfelbaum und schmetterte sein Lied über die Gärten. Zur Aufzucht von verwaisten und verletzten Vögeln habe ich im Garten eine Voliere 2m x 2m x 1m. Ich hab kurzerhand etwas Futter geholt, die Volierentür weit geöffnet und am Boden eine Futterspur direkt in das Gehege gestreut.Das hat geklappt ! Der Vogel ist fleißig pickend in die Voliere getippelt und ich brauchte nurnoch die Tür zu schließen. Sollte sich der Besitzer des sicher irgendwo entflogenen Tieres nicht ausfindig machen lassen, dann möchte ich noch ein paar Hennen dazu holen und mich so, wie vor etlichen Jahren, wieder am Treiben und Gesang dieser lebhaften Vögel erfreuen.
    Nun (endlich) zu meiner Frage: Wie muss ein Volieren-Anbau beschaffen sein, damit die Tiere dort sicher über den Winter kommen? Mir schwebt ein isolierter, entsprechend großer Schutzraum vor, aber ich möchte sicher gehen, dass die Vögel es dort auch warm genug haben. Sind 15 Grad ausreichend oder reichen sogar schon 12 Grad? Eine sachkundige Antwort würde mir sehr weiterhelfen. Liebe Grüße aus Berlin an alle. Karin

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