Vitamine für Fische und Zierfische

Vitamine sind organische Stoffe, die in geringen Mengen für den Stoffwechsel der Fische benötigt werden und lebenswichtig sind. Vitamine, die nicht im Körper der Fische hergestellt werden können, müssen von außen, z. B. mit der Nahrung, zugeführt werden. Fettlösliche Vitamine können im Körper eingelagert werden.

Argumente für zusätzliche Vitamingaben

  • Zusätzliche Vitamine erhöhen die Farbenpracht.
  • Fische verlieren im Wasser Vitamine, vor allem durch die Kiemen.
  • Bei der Verpackung von Futter werden viele Vitamine durch Hitze und andere Verarbeitungsschritte zerstört.
  • Viele Vitamine oxidieren nach einiger Zeit oder bei höheren Temperaturen.
  • Viele Vitamine werden durch Lichteinwirkung unbrauchbar.
  • Der Vitamingehalt der Nahrung ist nach einiger Zeit wesentlich geringer als evtl. auf der Verpackung angegeben.
  • Es steht nicht immer und überall Lebendfutter zur Verfügung.
  • Länger gelagertes Frostfutter kann mit Vitaminen verbessert werden.
  • Vitaminmangel ist schwierig festzustellen.

Argumente gegen zusätzliche Vitamingaben

  • Bei abwechslungsreicher, ausgewogener Ernährung mit viel frischem Lebendfutter sind Vitaminzusätze nicht notwendig.

Ideal ist es, wenn der Vitaminbedarf der Fische mit Nahrung gedeckt wird, die von Natur aus viele Vitamine enthält.

Vitaminreiche Nahrung für Fische
  • Lebendiges Tümpelfutter
  • Obst
  • Gemüse, z. B. Gurke
  • Futterfische

Für Fischarten, die keine pflanzliche Kost wie Gemüse nehmen, bieten sich Cyclops an. Diese sind in vielen Tümpeln und Waldpfützen im Frühjahr zu finden. Da sich Cyclops von Mikroalgen ernähren, erhalten die Fische eine kräftige Vitaminbombe und zusätzlich wichtige essentielle Fettsäuren, sowie praktisch alle erforderlichen Nährstoffe.

Wenn den Fischen nur Trocken- und Frostfutter gegeben wird, sollte das Futter regelmäßig mit Vitaminen angereichert werden. Auch in speziellen Situationen ist es sinnvoll zusätzliche Vitamine zu geben.

Zusätzliche Vitaminzugabe kann sinnvoll sein bei
  • Futterkulturen, z. B. bei Artemia die nicht sofort nach dem Schlüpfen gefüttert werden. Der Nährstoff- und Vitamingehalt der Nauplien sinkt stark.
  • Mehrere Monate gelagertem Frostfutter, weil die Vitamine auch im gefrorenen Zustand mit der Zeit zersetzt werden.
  • Mehrere Monate geöffnetem Trockenfutter. Bei der Herstellung werden dem Trockenfutter große Mengen an Vitaminen zugesetzt, aber nach der Öffnung wird der Vitamingehalt ständig geringer. Mehrere Monate altes Trockenfutter kann durch die Bildung von Toxinen verderben und sollte deshalb nicht verfüttert werden.
  • Zur Stärkung kranker oder gestresster Fische
  • Zur Stärkung von Fischen in der Laichperiode

Welche Vitamine werden benötigt?

Untersuchungen über den Vitamin- und Mineralstoffbedarf von Fischen gibt es nur für Nutzfische, aber nicht für Aquarienfische. Der Bedarf ist von Fischart zu Fischart verschieden. Jungfische haben meistens einen höheren Vitaminbedarf als ausgewachsene Fische.

Benötigt werden z. B. Vitamin A, B, C, D und Provitamine wie Beta-Carotin. Weil die Vitamine A, D, E und K fettlöslich sind, ist auch der Fettgehalt des Futters wichtig. Da einige Vitamine, wie Vitamin K, im Darm von Bakterien synthetisiert werden, ist auch eine gesunde Darmflora wichtig.

Vitamin Wirkung auf
Vitamin A Sehvermögen
Bildung von Schleimhäuten
Ausbildung und Erhalt der Pigmentierung
Vitamin D Regulation des Kalzium- und Phosphorstoffwechsels
Knochenbildung bei Jungtieren
Vitamin E Regulierung des Atemstoffwechsels
Vitamin K Blutgerinnung
Vitamin B1 Enzymatischer Stoffwechsel
Vitamin B2 Sehvermögen
Kohlehydratstoffwechsel
Vitamin B6 Sehvermögen
Protein- und Fettstoffwechsel
Vitamin B12 Proteinstoffwechsel
Bildung der roten Blutkörperchen
Vitamin C Bildung von Kollagen
Wachstum
Zellregeneration

Wie die Vitamine verabreicht werden

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Clker-Free-Vector-Images / Pixabay

Einige Vitamine können Fische selbst aus den dazu benötigten Grundstoffen bzw. Provitaminen herstellen, wie Vitamin A aus Carotin etc. Andere Vitamine müssen mit der Nahrung aufgenommen werden.

Es wasserlösliche und nicht wasserlösliche Vitamine. Fische benötigen Vitamine beider Gruppen in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Bei der Zugabe der Vitamine in das Aquarienwasser können die Fische wasserlösliche Vitamine über die Kiemen aufnehmen. Dazu muss die Konzentration der Vitamine im Wasser groß sein. Da nur ein Teil der Vitamine aufgenommen wird, bedeutet dies einen großen Verlust an Vitaminen, die den Fischen nicht zugute kommen. Die wasserunlöslichen Vitamine können von den Fischen gar nicht aufgenommen werden, wenn sie einfach in das Aquarienwasser gegeben werden.

Vitamine werden am Besten unter das Futter gemischt. Es gibt z. B. von der Firma Dennerle unter dem Namen Vmaxx eine Vitaminpaste, die sehr gut am Futter haftet.
Wenn Futtertiere mit Vitaminen oder vitaminreicher Nahrung gefüttert werden, stehen die im Magen der Futtertiere enthaltenen Vitamine den Fischen ebenfalls zur Verfügung. Bei relativ nährstoffarmen Futtertieren wie Wasserflöhen ist der Mageninhalt fast wichtiger als das Futtertier selbst. Da die Nahrung für solche Futterkulturen oft wenig abwechslungsreich ist, ist die Zugabe von Vitaminen sinnvoll. Artemia lassen sich sehr gut mit Vitaminen anreichern, da sie als Filtrierer alle im Wasser schwebenden Stoffe aufnehmen. Bei Artemia wird die Fütterung mit Vitaminen Boosten genannt. In diesen Fällen werden die Vitamine nicht direkt den Fischen gegeben, sondern dem Futtertier.

Wie viele Vitamine benötigen die Fische?

Eine Überdosierung von Vitaminen kann genauso schaden wie Vitaminmangel. Stoffwechselfunktionen, bei denen Vitamine einen Minimumfaktor darstellen, wie Vitamin D für die Ca(2+)-Regulation, können gestört werden. Der erforderliche Mehraufwand zum Ausscheiden überschüssiger Vitamine oder ihrer Abbauprodukte kann z. B. zu Störungen der Niere führen.
Es reicht aus, wenn zweimal in der Woche Vitamine verabreicht werden. Wenn die Grundversorgung mit Vitaminen durch frisch geöffnetes Trockenfutter oder kurz gelagertes Frostfutter sichergestellt ist, reicht es aus alle ein bis zwei Wochen zusätzlich Vitamine zu geben.
Bei kranken oder gestressten Fischen können Vitamine täglich gegeben werden. Auch bei Fischen mit ständigem Nachwuchs kann eine stärkere Zugabe von Vitaminen angebracht sein.

Welche Vitaminpräparate für die Fische?

Es ist nicht notwendig die teuren Vitaminzusätze aus dem Aquarienhandel zu verwenden. Auch andere Vitaminpräparate wie Sanostol usw. können verwendet werden.

Eine Empfehlung lautet: 10 Tropfen Multibionta Tropfen auf einen gehäuften Löffel Trockenfutter

Im Zweifel zeigt ein Vergleich der Inhaltsstoffe, wie stark sich die Mittel unterscheiden und wie hoch dosiert werden sollte. Es sollten jedoch zuckerfreie Mittel verwendet werden. Zucker kann im Aquarium möglicherweise zu Bakterienwasserblüten führen. Auch wenn die so in das Aquarium gelangende Zuckermenge zu gering ist, um eine solche Blüte auszulösen, ist das Risiko vermeidbar.
Eine weitere Alternative sind granulatförmige Blütenpollen aus der Apotheke, die sehr viele Vitamine enthalten. Zusätzlich sind Eiweißstoffe, essentielle Aminosäuren und Mineralstoffe enthalten. Das Granulat ist recht hart. In Wasser eingeweicht zerfällt es vollkommen. Es wird deshalb als Granulat in das Aquarienwasser gegeben. Größere Fische wie Skalare fressen das Granulat auf, kleinere Fische beißen kleine Stücke ab. Blütenpollengranulat ist eine naturnahe Zugabeform. Das Granulat wird aber nicht von allen Fischen gefressen.

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