Spinnrolle

Spinnfischen stellt eine aktive Art des Fischens dar. Der Kunstköder wird häufig ausgeworfen und eingeholt. Die Rolle ist dauerbelastet und sollte eine gute Köderführung gewährleisten.

Um Prachtexemplare aus dem Fluss zu angeln, ist eine hochqualitative Ausrüstung grundlegend. Ein wesentlicher Bestandteil ist eine hochwertige Spinnrolle, welche sich für das Angeln von Spinnfischen eignet.

Spinnrolle
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Maximaler Angelkomfort ist erst dann erreicht, wenn diese Angelrolle nicht ruckelt, leichtgängig ist und sich ohne großen Kraftaufwand kurbeln lässt.

Was ist eine Spinnrolle?

Eine Spinnrolle, auch Spinning-Rolle genannt, ist die fürs Spinnfischen geeignete Angelrolle. Bei dieser aktiven Angel-Variante wird die Angelschnur fortwährend ausgeworfen und eingeholt. Bei dieser Methode werden Fische wie Forellen, Barsche, Hechte, Zander, Döbel, Dorsche, Huchen und Welse angelockt.

Die Rute samt Spinnrolle verweilt beim Angeln in der Hand. Daher empfiehlt sich der Kauf einer möglichst leichten Spinnrolle, die zwischen 180 und 300 Gramm wiegt.

Die flexibel einsetzbaren Spinning-Rollen können für Links- und Rechtshänder montiert werden.

Wie funktioniert eine Spinnrolle?

Spinnrollen unterscheiden sich durch das Bremssystem. Zur Wahl steht eine Front- oder Heckbremse. Beide Varianten weisen Vor- und Nachteile auf.

Frontbremse

Während die Nachfrage an Heckbremsen in den vergangenen Jahren höher war, gewinnen Spinnrollen mit Frontbremse an Beliebtheit. Spinning-Rollen mit Frontbremse sind robuste, langlebige und kräftige Bremsen mit größeren Bremsscheiben.

Eine Frontbremse bietet eine enorme Bremskraft, eine hervorragende Justierbarkeit und ruckfreies Aufrollen.

Im Gegensatz zur Heckbremse ist der Bedienkomfort einer Spinnrolle mit Frontbremse geringer. In der Spule ist ein Griff erforderlich.

Vorteile im Überblick:

  • große Produktauswahl
  • robust
  • langlebig
  • enorme Bremskraft
  • ermöglicht Feinabstimmung.

Nachteile im Überblick:

  • geringerer Bedienkomfort
  • Griff in der Spule erforderlich.

Heckbremse

Die einfach zu bedienenden Heckbremsen sind ideal für Anfänger. Es besteht die Möglichkeit, die Bremseinstellungen zu verändern, ohne dabei in die Spule zu greifen. Der Wechsel der einzelnen Bremseinstellungen erfolgt ohne großen Aufwand.

Aufgrund der kleineren Bremsscheiben fällt die Bremskraft geringer aus. In puncto Feinabstimmung sind bei Heckbremsen Abstriche erforderlich. Spinnrollen mit Heckbremse sind weniger langlebig als Modelle mit Frontbremse.

Vorteile im Überblick:

  • einfache Bedienung
  • schneller und müheloser Wechsel der Bremseinstellungen.

Nachteile im Überblick:

  • kleinere Bremsscheiben
  • geringere Bremskraft
  • weniger langlebig und robust.

Worauf sollte man beim Kauf einer Spinnrolle achten?

Vor der Anschaffung einer Spinnrolle sollten folgende Kriterien bedacht werden.

Gewicht

Das Gewicht der Angelrolle ist beim Spinnfischen entscheidend, da die Angelrute fortwährend in der Hand gehalten wird. Wichtig ist, dass die Kombination aus Rute und Spinning-Rolle nicht kopf- oder hecklastig ist.

Der Schwerpunkt der Rute sollte sich etwa eine Handbreite vor dem Fuß der Rolle befinden. Hierfür sollte die Spinnrute auf zwei Fingern balanciert werden.

Für lange Spinnrouten sollte die Rolle etwas schwerer sein, damit die Angelrute nicht kopflastig ist. Bei kurzen Ruten empfiehlt sich eine leichtere Spinnrolle.

Bremse

Die Bremse sollte reibungslos funktionieren und fein justierbar sein. Ist eine feine Einstellung möglich, so ist der Übergang selbst beim härteren Drehen flüssig.

Zur Wahl stehen Spinnrollen mit Front- und Heckbremse. Frontbremsen weisen größere Bremsscheiben auf. Die Kraftübertragung ist bei einer Frontbremse größer. Der komplexe Bremsmechanismus hat positive Auswirkungen auf die maximale Bremskraft der Spinning-Rolle.

Maximale Bremskraft

Dieser Wert gibt die Größe des Widerstandes an, mit welchem abgebremst werden darf. Hochqualitative Fabrikate weisen eine maximale Bremskraft von bis zu neun Kilogramm auf.

Übersetzung

Die Übersetzung sagt aus, wie oft sich die Spule um die eigene Achse dreht, wenn die Kurbel gedreht wird. Die Übersetzung sollte 5,0 zu 1 betragen.

Die Rollenspule führt bei einer Drehung der Kurbel fünf Umdrehungen aus. Fällt der Wert niedriger aus, kann bei einer Drehung der Kurbel weniger Angelschnur eingezogen werden.

Rücklaufsperre

Eine Rücklaufsperre beugt dem Zurückschlagen der Kurbel vor, wenn der Fisch abzieht.

Leichtgängigkeit

Ein wesentliches Qualitätsmerkmal ist die Leichtgängigkeit der Spinnrolle. Die Kurbel sollte sich ohne zu ruckeln drehen lassen.

Kugellager

Das Kugellager sollte hochwertig sein. In Bezug auf die Leichtgängigkeit der Spinnrolle spielt nicht die Anzahl der Kugellager eine Rolle. Entscheidend ist das Material, aus dem das Kugellager gefertigt ist.

Schnurfangbügel und Schnurlaufröllchen

Der Schnurfangbügel und das Schnurlaufröllchen sind für die Verlegung der Angelschnur und das problemlose Auswerfen des Köders entscheidend.

Der Schnurfangbügel sollte sich keinesfalls verbiegen und stabil sein. Wird die Angelschnur eingekurbelt, läuft die Schnur am Ende des Fangbügels über das Fangröllchen der Angelschnur.

Dieses Bauteil sollte aus hartem Material gefertigt sein. Empfehlenswert sind Modelle aus Titan. Achten Sie beim Kauf darauf, dass sich das Schnurfangröllchen leicht drehen lässt.

Spulenkopf

Ein hochqualitativer Spulenkopf ist aus Grafit oder Aluminium hergestellt.

Spinnrollen-Größe

Die Größe der Spinning-Rolle ist vom Köder und den anvisierten Fischen abhängig. Angelköder von 15 bis 60 Gramm erfordern eine Stationärrolle zwischen 3000 und 5000.

  • 1000: Barsch und Forellen
  • 2000: Zander, Meerforellen und Döbel
  • 3000: Zander und Hecht
  • 4000: Hecht, Lachs und Dorsch
  • 5000: Hecht, Huchen und Wels.

Wurfeigenschaften

Die Wurfeigenschaften sind ein wichtiges Kaufkriterium. Die Spinnrolle sollte sich ohne große körperliche Anstrengung weit auswerfen lassen.

Rollen mit abgerundeten oder konischen Kanten zeichnen sich durch ausgezeichnete Wurfeigenschaften aus.

Material

Zur Wahl stehen Fabrikate aus verschiedenen Metallen, Kohlefasern und Kunststoff. Im Trend liegen leichte Materialien wie Messing und Magnesiumoxid.

Eine aus Stahl gefertigte Achse gewährleistet ausreichend Stabilität. Modelle aus Metall zeichnen sich durch eine enorme Verwindungsfreiheit aus. Billige Rollen aus Plastik verformen sich häufig, wenn ein schwerer Fisch gedrillt wird.

Preis

Die Preisunterschiede sind gravierend. Für Einsteiger und Gelegenheitsangler empfehlen sich Modelle unter 50 Euro. Bei preiswerten Spinnrollen sind die Ansprüche an die Verlegung der Schnur, ein geringes Gewicht und die Langlebigkeit gering.

Fabrikate des mittleren Preissegments sind zwischen 50 und 150 Euro angesiedelt.

Spinnrollen mit innovativer Technik und modernsten Bauteilen kosten mehrere hundert Euro. Die Kosten für High-End-Varianten belaufen sich auf 1000 Euro und mehr.

Fazit

Eine Spinning-Rolle ist eine spezielle Variante der Angelrute, die leicht und widerstandsfähig sein sollte. Zur Wahl stehen Multi- und Stationärrollen. Stationärrollen sind für fast alle Angelarten empfehlenswert.

Dank Spinnrolle und Rollenbremse können fliegende Fische kontrolliert und gezogen werden. Die Angelschnur ist bei einer Spinning-Rolle ordentlich aufbewahrt.

Die Preisunterschiede sind gravierend und reichen von 50 Euro für Anfängermodelle bis hin zu über 1000 Euro für High-End-Varianten.

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