Filtermaterial aus Keramik

Vor- und Nachteile von verschiedenen Filtermaterialen aus Keramik bzw. Sinterglas

Produkte aus Keramik bzw. Sinterglas

  • Absorbex Micro
  • BioMax
  • Biopur-Forte
  • EHFI-Substrat
  • Siporax
Filtermaterial aus Keramik
Filtermaterial aus Keramik Foto: Norbert Heidbüchel

Preiswerte Medien können genauso gut sein wie teure Medien. Das Material sollte vor allem porös sein. Eine preiswerte Alternative ist Filterschaumstoff. Preiswert ist auch Lavabruch, der auch nach Jahren noch Mineralien an das Wasser abgibt.

Die Oberfläche allein ist aber auch nicht entscheidend für die Qualität des Filtermaterials. Entscheidend ist, ob die Poren nach außen offen oder geschlossen sind. Einerseits muss die Porenweite so groß sein, dass Bakterien überhaupt hineinpassen. Andererseits muss die Porenweite so klein sein, dass die Bakterien sich dort auch wohlfühlen.

Die Bakterien können die Oberfläche gar nicht vollständig besiedeln, weil sie größer sind als die feinsten Strukturen auf der Oberfläche dieser Materialien. Würde man die von Bakterien besiedelbare Oberfläche heranziehen, hätte feiner Filterschaumstoff die größte Oberfläche.
Aktivkohle hat z. B. insgesamt eine 10-fach größere Oberfläche als fast alle Filtermaterialien. Aber die Poren von Aktivkohle sind viel kleiner als Bakterien. Weil die Poren deshalb nicht genutzt werden können, besteht die aktive Oberfläche von Aktivkohle nur aus der äußeren Oberfläche.

Die Effektivität der biologischen Filterung in einem Topffilter hängt entscheidend ab von

  • der Struktur des Materials (körnig, flächig)
  • der Anströmungsgeschwindigkeit des Wassers
  • von der Porigkeit des Materials (Oberfläche pro Liter)

Es gibt Erfahrungen, nach denen in Topffiltern körniges Material den Filtermatten vorzuziehen ist. Körniges Material erzielt eine gleichmäßigere Anströmung der Bakterien mit relativ geringerer Wassergeschwindigkeit, weil sich das Wasser den Weg des geringsten Widerstandes sucht und bei körnigem Material besser verwirbelt.

Wenn die Besiedlungsfläche des relativ geringen Füllvolumens insgesamt nicht ausreicht, kommt es auf die Oberflächengröße an. Das kann z. B. in Aquarien mit afrikanischen Buntbarschen der Fall sein. Dann sollten Filtermaterialien mit jeweils höherer Besiedlungsfläche verwendet werden, etwa in der Reihenfolge:

  • kleine Bioballs
  • Schaumstoffwürfel
  • Lavabruch
  • hochporöse Materialien, wie Bio-Max, Absorbex, Siporax usw.

Gute Erfahrungen wurden mit Topffiltern gemacht, die von oben bis unten einheitlich mit nur einem Material gefüllt sind. Die von Herstellern oft empfohlenen verschiedenen Schichten sind häufig nicht notwendig. Nur ein Filterpad kann ganz oben auf den Materialien für eine restliche Feinfilterung sorgen. Nur dieses Pad sollte dann auch häufiger gereinigt werden.

Grobes Material mit ausreichender Porösität ist besser geeignet als feines Material. Siporax ist nach Erfahrungen besser als das Substrat von Eheim. Denn die Standzeit des Filters und die gleichmäßige Besiedlung des Substrats mit Bakterien ohne tote Zonen wird durch grobes Material gefördert.

Pflege

Vor der ersten Verwendung wird Keramik bzw. Sinterglas in Leitungswasser ausgespült. Empfehlungen, das Material in Aquarienwasser oder Bakterienkulturen zu wässern damit sich kein Chlor festsetzen kann, sind unsinnig. An gesintertem Glas kann sich Chlor nicht festsetzen. Man muss nur die Größe eines Chlormoleküls und einer Bakterie vergleichen. Außerdem wird Wasser heute kaum noch gechlort.

Das Material muss auch nicht regelmäßig ausgetauscht werden, wie oft empfohlen wird. Es nutzt sich in der Regel nichts ab. Bei sichtbarer Abnutzung ist ein Austausch sinnvoll. Ansonsten werden die Materialien in lauwarmem Wasser leicht ausgewaschen, wenn der Wasserdurchlass zu stark nachlässt. Nur wenn trotzdem der Wasserdurchlass gering bleibt, weil z. B. anorganisches Material, wie Ton aus dem Bodengrund, die äußeren Poren verstopft und nicht entfernt werden kann, ist ein Austausch erforderlich.

Absorbex Micro

  • Hersteller: Dohse
  • Oberfläche: 765 m2/Liter

Absorbex ist bis zu 30 % preiswerter als andere Sinterglasröhrchen. Ein Unterschied in der Wirkung wurde bisher nicht berichtet.

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