Geschlechterzusammenstellung

Muss eine Fischgruppe aus Männchen und Weibchen bestehen?

Schmetterlingsbuntbarsch (Paar)
© Carmen Brehm

Bei der Zusammenstellung des Aquarienbesatzes ist nicht nur wichtig, welche Fischarten vergesellschaftet werden. Wichtig ist ebenfalls, wie viele Männchen und Weibchen der jeweiligen Arten gehalten werden.

Sollte z.B. eine kleine Gruppe, immer aus Männchen und Weibchen bestehen? Oder kann z.B. eine Salmler- oder Barbengruppe gehalten werden, die nur aus Männchen besteht, weil die Männchen auffälliger gefärbt sind und Nachwuchs im Gesellschaftsbecken nicht zu erwarten ist. Oder fühlen sich auch Fische wohler, wenn Männchen und Weibchen in der Gruppe sind?

Der Fortpflanzungstrieb ist neben der Nahrungsaufnahme der vermutlich mächtigste Trieb im Tierreich. Für eine artgerechte Haltung sollte Fischen deshalb auch soviel soziale Interaktion ermöglicht werden, wie eben möglich.

Auch Salmler und Barben laichen im Gesellschaftsbecken. Es kommt nur auf die richtige Auswahl der Arten und die entsprechende Einrichtung an. Natürlich klappt das nicht mit schwierig zu züchtenden Arten. Es gibt aber genug Auswahl unter Fischen bei denen das klappt.

Zudem ist weniger entscheidend, ob der Nachwuchs im Gesellschaftsbecken auch groß gezogen werden kann. Auch bei schwer zu züchtenden Arten balzen die Fische zumindest, wenn sie entsprechend gehalten werden.

So kann man in ausreichend großen Aquarien Zwergziersalmler beim Laichen beobachten, wenn man früh aufsteht. In der Morgendämmerung können Rote Neon beim Balzen und Laichen beobachtet werden. Auch wenn man von diesen Arten nicht unbedingt Nachwuchs erwarten kann, weil z.B. der pH-Wert im Aquarium zu hoch ist.

Andere Arten, z.B. Zitronensalmler und Kaisersalmler vermehren sich auch in Gesellschaftsbecken immer wieder in überschaubaren Mengen, wenn die Haltungsbedingungen gut sind und z.B. ein Büschel Javamoos oder eine Schwimmpflanze mit dichten Wurzeln zum Ablaichen im Aquarium sind.

Bei Kaisersalmlern sind die Männchen längst nicht so prächtig, wenn keine Weibchen im Becken sind. Warum sollten sie auch glänzen, wenn keine potenziellen Partner anwesend sind.

Panzerwelse und Zwergbuntbarsche bekommen Nachwuchs schon in 180 und 240 Liter Aquarien. Bei Panzerwelsen und Zwergbuntbarschen ist es wunderbar, das Balzverhalten zu beobachten.

Wenn nur Männchen im Aquarium entgeht dem Halter also ein großer Teil des sonst zu beobachtenden Verhaltens.

Bei Lebendgebärenden dagegen sollten in der Regel nur 1 bis 2 Männchen im Aquarium sein, weil es sonst Mord- und Totschlag, z.B. durch Rammstöße, geben kann. Sogar in großen 400 Liter Aquarien. Um das zu verhindern, kann man versuchen, so viele Männchen in ein Aquarium zu setzen, dass es sich für die Männchen nicht lohnt zu kämpfen, oder sich die Aggressionen auf mehrere Männchen verteilen. Das kann z.B. bei mehreren Männchen in einem 112 Liter Aquarium der Fall sein, wenn die Männchen keine Reviere bilden können und keine Weibchen im Aquarium sind.

Bei Lebendgebärenden sollten auf keinen Fall mehr Männchen als Weibchen gehalten werde. Die Weibchen werden sonst zu Tode gehetzt.

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