Massensterben

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Immer wieder berichten Aquarianer, dass fast ihr gesamter Fischbestand innerhalb kurzer Zeit stirbt. Praktisch immer wurden in solchen Fällen neue Fische in das betroffene Aquarium gesetzt. Als Erklärungsversuche werden oft resistente oder unbekannte Bakterienstämme, überzüchtete Fischarten, hemmungsloser Einsatz von Antibiotika in den Zuchtbetrieben usw. angeführt. Letztendlich bleiben solche Erklärungsversuche ohne genaue Untersuchung nur Spekulation. Oft dienen sie nur zur Beruhigung des Betroffenen, keine Haltungsfehler gemacht zu haben und quasi Opfer eines unabwendbaren Schicksalsschlags geworden zu sein.

Bei genauer Betrachtung lassen sich diese Massensterben in der Regel durchaus auf oft vermeidbare Ursachen zurückzuführen und zumindest mit bekannten Ursachen erklären.

Massensterben innerhalb weniger Stunden

Massensterben, bei denen innerhalb weniger Stunden viele Fische sterben, können in der Regel auf Vergiftungen zurückgeführt werden. Besonders häufig ist die Nitritvergiftung, die auf Pflegefehler zurückgeführt werden kann. Auch Ammonium- und Ammoniakvergiftungen werden durch Pflegefehler verursacht. Im Grunde sind Nitrit, Ammonium- und Ammoniakvergiftungen nur zu verschiedenen Zeitpunkten im Stickstoffkreislauf auftretende Vergiftungen, die durch die zu hohe organische Belastung des Aquarienwassers entstehen. Ein nicht nachweisbarer Nitritwert ist deshalb keine Garantie für unbelastetes Wasser. In amerikanischen Foren und Newsgroups wird bei entsprechenden Anfragen deshalb meistens sowohl der Nitrit- als auch der Ammonium- bzw. Ammoniakwert angegeben.

Schnelle Massensterben bei hohen Temperaturen werden oft durch Sauerstoffmangel ausgelöst.

In Haushalten mit Kupferrohren sind auch Kupfervergiftungen eine wichtige Ursache für schnelle Massensterben.

Massensterben innerhalb weniger Tage

Ursachen für Massensterben innerhalb weniger Tage sind in der Regel Parasiten oder Bakterien. Parasiten werden meistens schnell erkannt und bieten deshalb kaum Raum für die anfangs erwähnten Spekulationen. Demgegenüber verursachen Bakterien oft unspezifische Symptome oder bleiben völlig unerkannt, so dass Bakterieninfektionen oft nicht eindeutig bestimmten bzw. bekannten Krankheiten zugeordnet werden können.

Fische sind im Wasser ständig einer Vielzahl von Erregern, besonders Bakterien, ausgesetzt. Die Belastung durch Erreger bei Fischen ist wesentlich höher als bei Landbewohneren. Das gilt besonders für die Fische im Aquarium, da Aquarienwasser praktisch immer stärker belastet ist als das Wasser aus den natürlichen Verbreitungsgebieten der Fische.

Die Fische stehen diesem Keimdruck aber nicht hilflos gegenüber. Zusätzlich zur körpereigenen Immunabwehr bietet die Schleimhaut bzw. der dort produzierte Schleim einen effektiven Schutz vor Bakterien. Der Schleim kann Bakterien und Parasiten quasi abwaschen. Zusätzlich enthält der Schleim antibakteriell wirkende Stoffe. Einige Stoffe wirken gegen ganz bestimmte Bakterienarten, andere Stoffe wirken gegen mehrere Bakterienarten gleichzeitig. Der Schutz gegen Erreger, die dem Immunsystem schon bekannt sind ist höher, aber auch gegen unbekannte Erreger schützt das Immunsystem bis zu einem gewissen Grad. Die meisten Bakterien dringen deshalb erst gar nicht bis zur Fischoberfläche, Haut, Kiemen usw., vor, sondern leben im Schleim, der die Fischoberfläche schützt. Es gibt auch Hinweise, dass die im Schleim lebenden Mikroorganismen und Bakterien verhindern, dass sich neue Bakterien dort ansiedeln können.

Gesunde Fische sind so in der Lage, dem ständigen Angriff der vielen Bakterien, die sich im Aquarium befinden, standzuhalten und trotzdem gesund zu bleiben. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum zu glauben, dass in einem Aquarium ohne erkrankte Fische auch keine Krankheitserreger vorhanden sind. In der Regel tragen auch gesunde Fische zahlreiche Erreger mit sich. Die Erreger können sich jedoch nicht so stark vermehren, dass eine akute Erkrankung auftritt.

Erst wenn sich die Bedingungen zu Gunsten der Bakterien verändern kann eine massenhafte Vermehrung der Bakterien einsetzen und zu Erkrankungen der Fische führen. Solche Änderungen der Bedingungen sind gerade beim Neukauf von Fischen kaum zu vermeiden. Schon beim Einfangen der Fische entstehen mikroskopisch kleine Schäden an der Schleimschicht oder der Fischhaut. Dazu kommt der Stress beim Fangen, Transport und Einsetzen. Vorhandene und zugekaufte Fische sind neuen Konkurrenten, Rangordnungsstreitigkeiten bei der Fütterung usw. ausgesetzt. Alle diese Faktoren beeinträchtigen die Abwehrkräfte der Fische und bieten Bakterien, aber auch anderen Erregern, zahlreiche Angriffsflächen. Schon an winzigen, unsichtbaren Verletzungen siedeln sich zahlreiche Bakterien an, die dort optimale Bedingungen zur Vermehrung finden.

Ob in dieser Situation Fische erkranken, ob zuerst die vorhandenen oder die zugekauften Fische erkranken, hängt davon ab, wie gesund bzw. geschwächt die jeweiligen Fische sind und welchen Bakterien sie ausgesetzt waren oder sind. Das müssen keine besonders gefährlichen oder ganz unbekannten Arten sein. Viel wahrscheinlicher ist, dass bereits vorhandene Bakterien plötzlich bessere Lebensbedingungen erhalten. Sobald sich diese Bakterien plötzlich massenhaft vermehren können, kann ein tödlicher Kreislauf beginnen. Immer schwächer werdende Fische bieten immer mehr Bakterien immer bessere Lebensbedingungen. Aufgrund der hohen Vermehrungsraten von Bakterien kann das innerhalb kurzer Zeit zum Tod ganzer Bestände führen.

Bekannte bakterielle Erkrankungen, die innerhalb weniger Tage viele Fische verschiedener Arten und ganze Bestände töten können, sind z. B.:

Diese und andere bakterielle Erkrankungen können oft nicht eindeutig und rechtzeitig erkannt werden. Die Behandlung fängt häufig erst an, wenn die Fische schon zu stark geschädigt sind. Häufig wird auch mit ungeeigneten Mitteln behandelt.

In jedem Fall ist die richtige Vorsorge und Quarantäne der beste und oft einzige Weg, um Massensterben zu vermeiden, unabhängig von der Ursache. Je mehr Risikofaktoren die Fische ausgesetzt sind, um so wahrscheinlicher sind Erkrankungen und Todesfälle. Viele scheinbar mysteriöse Massensterben wären mit Sicherheit vermeidbar oder könnten bei richtiger Diagnose beendet werden.

Nicht bakterielle Erkrankungen, die innerhalb weniger Tage viele Fische einzelner Arten töten können, sind z. B.:

Diese Erkrankungen können anhand der Symptome normalerweise gut erkannt und entsprechend erfolgreich behandelt werden.

Massensterben innerhalb weniger Wochen

Sterben viele Tiere über mehr oder weniger viele Wochen, kann eigentlich schon nicht mehr von typischen Massensterben gesprochen werden. Viele Erkrankungen durch Bakterien und Parasiten können sich bei für sie geeigneten Bedingungen mehr oder weniger schnell auf den gesamten Fischbestand ausbreiten und zum Tod vieler Fische führen.

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4 Gedanken zu „Massensterben“

  1. Hallo Fischspezialisten,

    ich habe 50 Jahre Erfahrung mit dem Aquarium und wurde von einem Massensterben überrascht. Vor ein paar Wochen hatte ich 36 neue Rote Neon eingesetzt. Immer mit einer 1/2 Std. Intensiv-Baktupur-Behandlung. Leider starben 9 Fische. Wegen meiner Beschwerde bekam ich 5 neue Rote Neon geschenkt und kaufte 10 Rotkopfsalmler dazu. ” Tage später sah ich bei einem alten Diskus etwas wie die Samtkrankheit. Ein weiterer Tag später zeigte auch ein junger Diskus diesen weißen Belag. Ich wendete Costapur S an, erhöhte die Temperatur auf 32°C und deckte Lichtdicht ab. Vier Tage später, nach 3 Behandlungen sah ich nach: Alle 60 Neon, rote und Glühlicht waren tot oder verschwunden, wohl von Welsen gefressen. Ein paar Beilbauchfische waren auch tot. Den Diskus ging es besser, besonders dem alten und die neu gekauften Rotkopfsalmler lebten. Ich hatte seit Jahren keine Krankheiten, jedoch zeigte der alte Diskus so etwas wie die Lochkrankheit. Die Symptome sind jetzt weg. Kann es daran gelegen haben, dass Schwerpunkt “alle Neon” gestorben sind? Oder was sonst?
    Ich habe jetzt ein Quarantänebecken gekauft und will jeden Neubesatz eine Woche beobachten, bevor sie rein dürfen. Sollte ich sie medikamentieren? Wenn ja, mit was? Ich habe Exit? Baktopur? Omnipur S? Costapur F?

    Vielen Dank für Ihre Hilfe,
    Holger Eggert

    Antworten
  2. Hallo. Seid ca. 4 Wochen sterben immer wieder Fische.black Mollies,Waller, rotkopfsalmmler….
    Mehrfacher wasserwechsel hat nichts gebracht.

    Kein anderes Futter verwendet.
    Wasserwechsel wie immer gemacht.
    Keine neuen Fische.

    Antworten
  3. Wir haben seit 35 Jahren ein 200l-Aquarium im Büro stehen, welches mit geringfügigster Pflege auskam. Alle 6-8 Wochen wurde mal 30 % Wasserwechsel gemacht. Dann haben wir niemanden mehr gehabt der uns das Aquarium pflegen konnte und es wurde, da bin ich ehrlich 1 Jahr gar nichts mehr gemacht. Bis der Filter kaputt ging und die Heizung. Es war Weihnachten und Lockdown, so schnell konnte man nichts kaufen. Als technisch alles wieder funktionierte kauften wir 6 Wochen später neue Fische dazu. 20 Sumatrabarben, 5 Platy, 2 Molly´s zu unseren bestehenden Bitterlingsbarben, Regenbogenfisch und Panzerwelsen. Es gab sehr viel Unruhe, da wie sich herausstellte der Bestand nicht zusammenpasst. Leider wurde es uns aber so verkauft..Wir haben extra vom Fachgeschäft jemand kommen lassen um es zu begutachten. Die Sumatrabarben zupften am Regenbogenfisch, der sich daraufhin nur noch versteckte, auch von den Panzerwelsen war nichts mehr zu sehen. Die Sumatras sind so verfressen und flink, dass die anderen meines Erachtens zu kurz kamen. 6 Wochen später fing das sterben an. Vom Altbestand, dachte ich noch, die haben einen Schlag weg von der Vernachlässigung und dem Filterschaden. Mal hatten sie einen aufgeblähten Bauch wie ein Kugelfisch, einer hatte komische Schwimmbewegungen und legte sich oft hin, mal war überhaupt nichts erkennbar. Die Platy hat es vom neuen Bestand als erstes erwischt (4 Stück insgesamt). Flossenklemmen und zurückziehen. Habe sie dann extra gefüttert mit Multivitamin und Knoblauch getränkter Futterflocke, was funktionierte und denen schien es besser zu gehen. Nach einem Wasserwechsel, waren aber gleich am nächsten Tag zwei tot, die anderen zwei irgendwann danach. 4 Sumatrabarben hängen kopfüber an der Oberfläche. Von den verstorbenen war einer abgemagert. Bei den anderen konnte ich sonst nicht erkennen. Zwei Panzerwelse aus dem Altbestand: tot, ich konnte äußerlich nichts erkennen. Wir haben auch zwei Mausschmerlen drin, sind die nicht besonders empfindlich ? Denen geht es (noch?) gut.
    Auf Grund der verstorbenen abgemagerten Sumatrabarbe und einer noch lebenden abgemagerten Sumatrabarbe bei der mir ein weisser langer (Kot)Faden aufgefallen ist habe ich nun vor zwei Tagen Flagellol reingemacht. Trotzdem stirbt noch jeden Tag einer. Medikament kommt vielleicht zu spät oder es ist was ganz anderes.
    Die Wasserwerte sind bis auf das Nitrat (250 – 500!) mittlerweile aber durch wöchentliche 20% Wasserwechsel mit Bakterienstarter, auf 100 – 250 abgesunken, in Ordnung. Ammoniak, Phosphat und O2 ebenfalls getestet, ist in Ordnung.
    Nachdem das sterben nicht mehr mit anzusehen war, habe ich den Fachmann nochmals kommen lassen. Er konnte nichts erkennen und hat seine Medikamente wieder unbenutzt mitgenommen.Er meinte wortwörlich: Es sei alles bestens.
    Ich versuche nun seit 6 Monaten wirklich das Beste und alles was mir empfohlen wurde und was ich so an Info im Internet finden kann. Es nutzt nichts und ist nur noch frustrierend. So viel Zeit, Geld und Herzblut reingesteckt ohne Erfolg ! Ich habe zwar als Nichtaquarianer einiges dazu gelernt, aber ehrlich, man hört so viel verschiedene Meinungen, dass man nicht weiss was richtig ist. Vor allem mit der Futtermenge, meine fressen alles auf. Die Flocken sind innerhalb weniger Sekunden weg. Die Futtertablette in weniger als einer Stunde. Auf dem Boden kann ich nichts liegen sehen.
    Ich bin so verzweifelt, dass ich sagen muss ich gebe auf und muss schauen, wie ich das Aquarium auflösen kann.

    Falls ich nun einen Rüffel bekomme wegen dem einzelnen Regenbogenfisch: Der wurde von einer privaten Aquariumsauflösung zu uns reinverfrachtet und ich wusste bis vor kurzem nicht, dass der im Schwarm gehalten werden muss. Der lebt nun aber so schon seit 7 Jahren bei uns ! Neue will ich auf keinen Fall mehr kaufen bei dem Zustand der gerade herrscht.

    Mir tun die Fische leid und ich könnte nur noch heulen…

    Liebe Grüße an wen auch immer und ob ich eine Antwort bekomme oder nicht

    Antworten
  4. Bei uns sind in kurzer Zeit fast alle Fische gestorben. Wir hatten 2 große Schleierschwänze die in ein neues größeres Becken umgezogen sind nach 2 Tagen ist der eine gestorben. Dann haben wir 4 neue dazu gekauft und nun geht das Fischesterben weiter. Muss ich wenn alle tot sind das Wasser komplett auswechseln und wie kann ich feststellen ob Bakterien im Wasser sind ?

    Antworten

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