Lochkrankheit

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Symptome der Lochkrankheit

Äußere Symptome

  • Weiße Flecken erscheinen auf dem Körper.
  • Aus den weißen Flecken scheint weißliches Gewebe auszutreten.
  • Weiße “Pickel” wachsen aus dem Körper.
  • Weißliche Löcher in der Kopfregion
  • Fische färben sich dunkel.

Verhalten

  • Fische verstecken sich.
  • Fische werden apathisch.
  • Fische erschrecken sich leicht.

Fotos

Lochkrankheit SchmetterlingsbuntbarschLochkrankheit Schmetterlingsbuntbarsch
Fotos: Jenni Daus

Stark abgemagerter Schmetterlingsbuntbarsch (Weibchen) mit Löchern am Kopf


Lochkrankheit SchmetterlingsbuntbarschLochkrankheit Schmetterlingsbuntbarsch
Fotos: Michael Westphal

Schmetterlingsbuntbarsch mit Löchern am Kopf und bakterieller Infektion an Körper


Lochkrankheit SkalarLochkrankheit Skalarlochkrankheit05 tn
Fotos: Maria

Die Löcher am Kopf dieses Sklalars sind vermutlich durch die Lochkrankheit entstanden. Die weiße Masse besteht vermutlich aus Knorpelresten.


Lochkrankheit BuntbarschLochkrankheit BuntbarschLochkrankheit BuntbarschLochkrankheit BuntbarschLochkrankheit Buntbarsch
Fotos: Heike Krause

Sajica-Buntbarsch mit weißem Pickel. Einzelne, weiße Pickel sind oft Bakterienkolonien, die sich z. B. an kleinen Hautverletzungen ansiedeln. Normalerweise verschwinden diese Pickel bei guten Haltungsbedingungen.

Bei Buntbarschen fällt der Pickel manchmal ab. Wahrscheinlich handelt es sich dann nicht um eine Bakterienkolonie, sondern um Knorpel aus dem Kopf des Fisches. Zurück bleibt dann in der Regel ein Loch.

Auch bei dem oben gezeigten Sajica-Buntbarsch fiel der Pickel nach einigen Tagen ab. Zurück blieb das unten gezeigte Loch, das etwa 1 bis 2 Quadratmillimeter groß war.

Lochkrankheit BuntbarschLochkrankheit BuntbarschLochkrankheit BuntbarschLochkrankheit Buntbarsch
Fotos: Heike Krause

Zwei Tage später erschien ein kleinerer Pickel, der nach 11 Tagen ein ca. 1 Quadratmillimeter großes Loch hinterließ.

Lochkrankheit BuntbarschLochkrankheit BuntbarschLochkrankheit Buntbarsch
Fotos: Heike Krause

Der inkl. der Flossen etwa 8,5 Zentimeter lange Buntbarsch kratzte sich, hatte aber normalen Kot. Gefüttert wurde viel Frostfutter, Daphnien, Rote, Weiße, Schwarze Mückenlarven, Garnelen und Bachflohkrebse. Zusätzlich wurden Flockenfutter und Granulat, überbrühte Kartoffeln, Zucchini und Bananenstückchen gegeben. Die Sajicas fraßen außerdem Entengrütze, d. h. Wasserlinsen.

Trotz der abwechslungsreichen Nahrung handelt es sich vermutlich um die Lochkrankheit.


Lochkrankheit FrontosaLochkrankheit Frontosa
Fotos: Pascal Soffiaturo

Frontosa-Männchen mit Symptomen der Lochkrankheit. Einige Monate vor den Aufnahmen stand ein Auge heraus, entzündete sich und wurde trüb. Nach einer Behandlung mit JBL Furanol in einem separaten Becken besserte sich das Auge.
Allerdings verschlimmerte sich das Auge wieder als das Männchen nach der Behandlung zurückgesetzt wurde und sich vermutlich am Auge verletzte, während es seinem Weibchen hinterherjagte.

Anschließend entstand eine offene Wunde über dem Auge, die wieder verheilte, dann stand wieder das andere Auge hervor usw.

Das Foto zeigt einen neuen Wundherd, der sich über dem Auge gebildet hat, während auf der anderen Seite fast alles verheilt ist. Beide Augen stehen permanent hervor. Eine äußerliche Verletzung ist nicht zu erkennen.

Der 5 Jahre alte, 25 Zentimeter große Frontosa frisst normal. Weil er mit flinken Beckengenossen zusammenlebt und aufgrund seiner Größe einen hohen Futterbedarf hat, wird er oft mit der Hand gefüttert. Er hat einen außerordentlich starken Fortpflanzungsdrang, jagt immer den Frontosa-Weibchen im Becken hinterher (sein eigener Nachwuchs), und hat auch schon ein paar Weibchen auf dem Gewissen (die Mutter vom Nachwuchs u. a.).

Die Wunde bzw. das Loch über dem Auge sieht aus wie die typischen Krater bei der Lochkrankheit. Aufgrund des Verlaufs erscheint es plausibel, dass Glotzaugen und Löcher zusammenhängen. Ob die Augen hervorquellen, weil sie durch aufgelösten Knorpel weggedrückt werden, oder durch eine sekundäre bakterielle Infektion, kann ohne Untersuchung nicht geklärt werden. Unklar ist auch, ob die ursprüngliche Ursache die Lochkrankheit war, oder ob die Lochkrankheit eine Folge einer ursprünglichen Augenentzündung war. Empfohlen wurde in diesem Fall eine parallele Behandlung gegen bakterielle Infektionen und Lochkrankheit.


Lochkrankheit AzurchichlideLochkrankheit Azurchichlide
Fotos: Stefan L.

Azurchichlide mit offener Wunde am Kopf. Zuerst entstand an der Stelle eine Beule. Diese ging auf und hinterließ das abgebildete Loch. Die Entwicklung deutet auf die Lochkrankheit hin. Es könnte sich auch um eine bakterielle Infektion handeln.


Königscichlide Männchen mit mehreren Löchern am Kopf. Solche Löcher bei Buntbarschen mit evtl. weißer, knorpelartiger Substanz sind oft erste Anzeichen für die Lochkrankheit.


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Fotos: Veronika Wax

Skalar mit mehreren, großen Löchern, die auf die Lochkrankheit hindeuten. Ursache war vermutlich die ungeeignete Haltung durch einen Vorbesitzer. Der Skalar wurde mit 3 großen Antennenwelsen, Neons, Guppys und einem Kampffisch in einem 60 Liter Aquarium ohne Pflanzen gehalten.
Empfohlen wurde eine abwechlsungreiche Ernährung mit zusätzlichen Vitaminen , z.B. Dennerle Vitaminpaste, und Spurenelementen, z.B. Rowa mineral, sowie eine vorsorgliche Behandlung gegen Darmparasiten, die die Lochkrankheit auslösen können, z.B. JBL Spirohexol.

Ursachen

Die genauen Ursachen der Lochkrankheit sind noch unklar. Möglicherweise handelt es sich um die Folgen einer Erkrankung des Seitenlinienorgans der Fische, um eine Mangelkrankheit, oder eine Folge von Darmflagellaten. Auch bakterielle Ursachen oder baktierelle Sekundärerkrankungen können nicht ausgeschlossen werden.

Vielleicht hängen alle diese Erkrankungen zusammen, vielleicht verursachen sie jeweils entsprechende Folgeerkrankungen, vielleicht führen sie aber auch unabhängig voneinander zu den gleichen Symptomen. So sind bei an Lochkrankheiten erkrankten Fischen häufig Darmflagellaten zu finden, andererseits haben viele Fische Darmflagellaten, ohne die Symptome der Lochkrankheit zu zeigen.

Wahrscheinlich ist die direkte Ursache der Löcher ein Mangel an Kalzium, Phosphor oder Vitamin D. Dies könnte erklären, warum die Lochkrankheit bei südamerikanischen Buntbarschen, die in sehr weichem Wasser leben, häufiger auftritt als z. B. bei afrikanischen Buntbarschen, die in relativ hartem Wasser leben. Evtl. mangelt es auch an anderen Nährstoffen.

Möglicherweise wird durch die anderen erwähnten Auslöser ein Mangel an einem dieser Nährstoffe verursacht. So könnte ein starker Befall mit Darmflagellaten zu einem Nährstoffmangel führen, der wiederum die Lochkrankheit auslöst.

Ein starker Befall mit Bakterien oder Darmflagellaten stört die Verdauung. Es kommt zu Schäden an der Darmschleimhaut. Weil nicht mehr genug Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe durch die Nahrung aufgenommen werden, versuchen befallene Tiere aus Knorpelgewebe am Kopf die benötigten Mangelstoffe zu gewinnen. Der Knorpel zersetzt sich dadurch. Schließlich platzt die Haut an den betroffenen Stellen auf. Die restliche, weiße Knorpelmasse tritt aus und bildet z. B. die bekannten Pickel. Später fällt der Knorpel ab und ein kraterartiges Loch bleibt zurück. Die Löcher sind meistens ein Millimeter bis ca. zwei Zentimeter groß.

Ein solcher Nährstoffmangel kann auch dadurch verursacht werden, dass bestimmte Ionen zu häufig vorkommen und so die Aufnahme anderer Ionen im Körper verhindern. Als mögliche Ursache für die Lochkrankheit wird teilweise ein zu hoher Anteil von Kalzium-Ionen Ca++ im Wasser vermutet. In Leitungswasser ist aber gerade der Kalziumanteil oft 20 mal höher als in den natürlichen Weichwassergebieten. Die Lochkrankheit tritt nach einem Bericht bei Diskus und Skalaren nur bei Leitwerten über ca. 100 µS auf.
Wenn Fische weit außerhalb ihres physiologischen Optimalbereichs gehalten werden, gerät der innere Ionenhaushalt durcheinander. Ein erhöhter oder verringerter Anteil einer Ionenart im Wasser, z. B. Chlorid bzw. NaCl, wirkt sich sowohl auf den Na+ – und Cl–Haushalt, als auch z. B. auf den Ca++-Haushalt in den Fischen aus. Der Ca++-Haushalt kann über 100 % vom Normalwert abweichen.

Weichwasserfische sollten deshalb in Weichwasser bei konstantem Ionengleichgewicht gepflegt werden, das dem Ionenspektrum der Herkunftsgebiete entspricht. Nach dem genannten Bericht tritt dann weder die Lochkrankheit noch eine Folgeerkrankung auf.

Behandlungsvorschläge

Wichtig ist in jedem Falle eine nährstoff- und vitaminreiche Ernährung und artgerechte Haltung. Es sollte viel Lebend- und Frostfutter gegeben werden. Frost- und Trockenfutter sollten mit Vitaminpräparaten aus dem Handel angereichert werden wie z.B. JBL Atvitol. Alternativ zu den Mitteln aus dem Aquarienhandel können auch zuckerfreie Vitaminsäfte verwendet werden. Im Zweifel hilft ein Vergleich der Inhaltsstoffe.

Parallel dazu kann eine Behandlung gegen evtl. andere vermutete Auslöser oder Folgeerkrankungen durchgeführt werden.

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Weitere Informationen


1 Gedanke zu „Lochkrankheit“

  1. Ein Koi von mir hatte ein Loch von 5x5mm am Kopf jetzt ist das Loch
    10bzw. 15×5 groß. Meine Frage was kann ich tuen ?

    Antworten

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