Mittel aus der Natur bei Fischkrankheiten

Allgemeines zu Heilmitteln aus der Natur

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Alle folgenden “Medikamente” oder Zusatzstoffe können oftmals den Einsatz von härteren Medikamenten und “Chemie” im Becken verhindern oder auf ein Minimum reduzieren. Es ist aber zu sagen, dass bei bereits stark geschädigten Fischen diese natürlichen Mittel nicht immer zum Erfolg führen und man mit einer vorhergehenden genauen Diagnose und dem darauf abgestimmten Medikament oft besser bedient ist.

Medikamente auf Verdacht oder ungenaue Diagnosen zu verwenden, ist in den meisten Fällen wirkungslos bis kontraproduktiv. Natürlich kann ich keine Garantie dafür geben, dass meine Vorschläge immer die bessere Wahl sind und die Fische immer retten, allerdings muss ich bemerken, dass sie bei mir und vielen anderen schon oftmals mit Erfolg eingesetzt wurden.

Die Dosierung wurde jedoch im Lauf der Zeit immer wieder durch Ausprobieren verändert/verbessert, wodurch im Wissensfundus einiger alter Hasen und auch im Internet stark variierende Dosierungs- und Wirkungsangaben existieren, bei denen man oftmals eben nur durch Ausprobieren herausfinden kann, wie es für die eigenen Fische am besten ist. Hier ist zu empfehlen, immer mit einer niedrigen Dosis anzufangen (dafür schon bei den ersten Krankheitsanzeichen und nicht erst, wenn die Tiere schon halbtot sind) und diese dann im Bedarfsfall zu steigern.

Achtung:

  • Die bakterizide Wirkung von Zusatzstoffen (ebenfalls bei käuflichen Medikamenten) gilt auch für die Nitrit- und Nitrat-Bakterien! Also zu Beginn der “Neuerung” diese beiden Werte unbedingt wieder öfter messen und anfangs häufigere Wasserwechsel!
Tipps:
  • Für Hartwasserbecken (Lebendgebärende, Ostafrikaner aber auch Regenbögen) zur Akutbehandlung zuerst einmal Salz anwenden, da alle anderen Behandlungsmethoden die KH und den pH senken (wenn auch nur leicht).
  • Für Weichwasserbecken (und hier insbesondere Südamerikaner) versuchen auf Salz zu verzichten, da es oftmals nicht gut vertragen (Details unter Salz) wird.
  • Die verwendeten Blätter, Zapfen sollten in ländlicher Umgebung (wenig Abgase, keine gespritzten Bäume) gesammelt werden und sind, wenn an einem trockenen Tag gesammelt, in Plastiksäcken (schwarze Müllsäcke) verpackt, lange haltbar und jederzeit einsatzbereit.
  • Bei allen Behandlungen ist auf eine gute Durchlüftung mittels Diffusor und/oder Membranpumpe und Ausströmstein zu achten, da die eingebrachten Stoffe den Sauerstoffbedarf erhöhen und den Fischen evtl. nicht genug zur Verfügung steht. Außerdem helfen Ausströmer gegen die Gasblasenkrankheit, welche durch Übersättigung eines Gases im Wasser entsteht und dem daraus resultierenden Ausperlen von Gas im Blutkreislauf des Fisches (vergleichbar mit der Taucherkrankheit beim Menschen).
Weitere Informationen über natürliche Heilmittel

Behandlungsmittel:

Tee-Dauerbehandlung:

Wirkung:

  • Zur Vorbeugung gegen Krankheiten oder Laichverpilzung durch adstringierende Wirkung der Gerbstoffe (=Tannine) und Saponine, dadurch bakterizid und fungizid.
  • Verabreichung von Vitaminen und / oder wie Vitamine wirkenden Stoffen (Polyphenole).
Dosierung und Zubereitung: 1l schwarzer oder grüner Tee (am Besten aus dem Reform- oder Teehaus, wegen diverser Spritzmittelrückständen in den handelsüblichen Beuteln) pro 100l Aquarienwasser. Allerdings sollte man die ersten 2 oder 3 Aufgüsse besser selbst trinken – oder weg leeren – und erst den vierten Aufguss für das Aquarium verwenden. Die Wirkstoffe der ersten Aufgüsse sind zu konzentriert für die Tiere und enthalten zu hohe Dosen Koffein welche schon beim dritten Aufguss kaum mehr nachzuweisen sind! Bedenke, dass wir mit Tee “nur” im (dafür ausgerüsteten) Magen-Darm-Trakt in Kontakt kommen; die Tiere schwimmen darin (mit Kiemen und Haut).

Falls man vorhat, gekochten Tee auf Vorrat zu halten, den Tee nicht in einem Gefäß aus weichem Kunststoff (Weichmacher!) aufbewahren (-> dunkles Glas oder Keramik wäre Optimum) und mittels Luftpumpe durchlüften. Die Schaumblasen (entstehen nach einiger Zeit) abschöpfen.

Tee-Notfallbehandlung:

Wirkung:

  • Bei akuten Krankheitsfällen mit bereits sichtbaren Krankheitsanzeichen (Pilze, Entzündungen, Schleimhautprobleme, Flossenfäule…).
Dosierung und Zubereitung: Tee kochen. Ab dem 4. Aufguss gibt man pro 100l Wasser 4l Tee ins Aq. (Ist nur Notfall-Dosierung!! – Nicht Standard!). 2 Wochen lang jeden zweiten Tag 25% bis 30% des Aq-Wassers wechseln (wegen Nitrit) jeweils mit erneuter Tee-Zugabe. Dabei immer wieder nachdosieren (pro 100 Liter Frischwasser wie gehabt 4l Tee). Nach 2 Wochen kann die Dosierung allmählich wieder auf “normal” umgestellt werden (1l Tee / 100l Aq-Wasser).

Zusatzinformationen zu Tee
Schwarzer und grüner Tee haben eine antibakterielle Wirkung. Schwarzer Tee ist letztlich fermentierter grüner Tee.

Es wird 1 Teebeutel oder eine entsprechende Menge loser Tee auf je 100 Liter Aquarienwasser verwendet. Der Tee wird vor der Verwendung mehrfach mit je 1 Liter Wasser aufgegossen.

Die ersten 2 oder 3 Aufgüsse werden nicht im Aquarium verwendet, sondern getrunken oder weg geschüttet. Damit werden im Aquarium unerwünschte Inhaltsstoffe, z.B. Teeöl und Koffein entfernt. Koffein ist z.B. ein bei Fischen stark wirkendes Nervengift.

Nach dem Überbrühen wird zunächst Koffein freigesetzt. Deshalb sollte das Teewasser nach dem Überbrühen und einer Standzeit von ca. 30 Sekunden unbedingt abgegossen und getrunken oder weggeschüttet werden.
Dieser Kurzzeittee hat nur einen schwachen Geschmack. Er ist durch seine kaffeeartige Wirkung aber ein erstklassiger Wachmacher.

Die angebrühten Blätter werden sofort wieder überbrüht. Nach ca. 30 Sekunden wir wieder abgegossen und der Tee getrunken oder weg geschüttet.

Zur Sicherheit kann das Vorgehen ein drittes Mal wiederholt werden..

Erst der nächste Aufguss darf etwa 5 bis 10 Minuten ziehen. Dabei gehen die erwünschten Substanzen in Lösung, die antibakteriell wirken, z.B. Tannine.

Der so gewonnene Teesud muss in einem Gefäß abkühlen. Dabei setzt sich an derOberfläche regenbogenfarbig schillernd das Teeöl ab. Das Teeöl wird mit Löschpapier oder Küchenrollenpapier abzgehoben. Das Teeöl da darf nicht in dasAquarium gelangen. Teeöl kann die Kiemen der Fische schädigen.

Damit bei bei dem mehrfachen Aufbrühen und Verwerfen des Absuds nicht zu vieleder gewünschten Inhaltsstoffe verloren gehen, muss Tee in gehobener Qualität verwendet werden. Es sollte sogenannter Blatttee verwendet werden. Bruchtee bzw. Broken oder Staubtee, wie meistens in Teebeuteln verwendet werden, sind weniger geeignet.

Über die Blattporen geht primär das Koffein und Teeöl ab, während die erwünschten Bestandteile länger brauchen, das überbrühte Teeblatt zu verlassen.

Bruchtee bzw. Broken besteht aus zerkrümelten Blättern. Schon bei den ersten Absuden gehen bei diesem Tee wertvolle Inhaltsstoffe verloren.

Gut geeignet ist Darjeeling Blatttee. besonders Frühlingstee.

Laub:

Welches Laub: Es sollte nur Herbstlaub benutzt werden (Ausnahme: Walnuss, Birke als Medikament), bei grünem oder selbst getrocknetem ist es schon zu “japsenden” Fischen (durch verstärkten Sauerstoffverbrauch der abbauenden Mikroorganismen) gekommen.
Im Allgemeinen sollte nur Laub von (ungiftigen) Bäumen verwendet werden, nicht von Sträuchern oder Rankgewächsen (Efeu). Besonders Ziersträucher und (viele) Zimmerpflanzen sind mit Vorsicht zu behandeln, da sie oft giftige Alkaloide enthalten.

Erfolgreich getestet wurden: Ahorn, Apfel, Birke, Birne, Buche, Eiche, Erle, Esskastanie, Hainbuche, Haselnuss, Kastanie, Kirsche, Marille, Pappel, Pflaume, Ulme, Weide.

Zwiespältige Berichte gibt es zu: Holunder (enthält blausäureverwandte Stoffe), Eberesche (Vogelbeere), Ficus benjamini (Birkenfeige), Scindapsus pictus (Efeutute), Monstera deliciosa (Fensterblatt), Philodendron (diverse Arten), und allg. grün vom Baum gepflückte Blätter welche getrocknet wurden (hier wieder die Ausnahmen: Walnuss und Birke).

Wirkung:

  • Hauptsächlich zur Verbesserung der Optik im Becken. Es dunkelt den Bodengrund ab, Welse und Garnelen, aber auch Schmerlen, fressen es sehr gerne und die Brut hat durch aufeinander liegende Blätter tolle Versteckmöglichkeiten mit reichlich Nahrungsangebot (Detritus, Mulm).
  • Manche Garnelen ((Neo-)Caridina) pflanzen sich ohne Laub kaum oder nur sehr wenig fort.
  • Färben das Wasser leicht gelblich bis braun, jedoch bei weitem nicht so stark wie Torf oder Erlenzäpfchen.
  • Lediglich einige spezielle Blattsorten (Walnuss, Eiche, Buche, Birke) haben noch zusätzliche Wirkungen wie Senkung der KH/pH und antibakterielle/fungizide Wirkungen. Hierauf wird noch im Speziellen eingegangen.
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Dosierung: Je nachdem wie viel gefällt, lediglich bei sehr viel eingebrachten Laub (einige Zentimeter dicke Schicht am Boden) kann durch die Verarbeitung durch Bakterien ein Sauerstoffmangel im Becken entstehen (ist aber unwahrscheinlich). Die frisch eingebrachten Blätter schwimmen zunächst und gehen nach wenigen Tagen unter, zur Beschleunigung können die Blätter vor dem Einbringen mit kochendem Wasser übergossen werden. Die Blätter lösen sich (abhängig vom pH Wert – je weicher, saurer, desto länger dauert es) nach ca. 2 – 6 Wochen auf oder werden schon früher gefressen.

Gewinnung: Sammeln der Blätter vom Boden im Herbst. Oftmals sind noch bis ins Frühjahr Blätter zu finden, die jedoch durch diverse Besiedelungen mit Pilzen, Bakterien, usw. nur zweite Wahl sind. Um Bakterien und Pilze zu reduzieren, können/sollten die Blätter vor dem Einbringen ins Becken mit heißem Wasser gespült werden.

Lagerung: Wenn an einem trockenen Tag gesammelt wurde, kann man die Blätter ohne weitere Vorbehandlung in Plastiksäcke (schwarze Müllsäcke)oder in Schachteln (hier eignen sich Schuhschachteln sehr gut) einpacken und mindestens ein Jahr lang verwenden. Wenn die Blätter feucht sind, sollten sie an einem schattigen, warmen Ort getrocknet werden (nicht zwischen Zeitungen, Blei (von der Druckerschwärze) kann mitunter Wirbellosen das Leben kosten) und können dann ebenso verpackt werden.

Weitere Informationen über Laub

Eichen-/Buchenblätter:

Hier ist zu beachten, dass die Hainbuche (bzw. Hagenbuche in der Schweiz) nicht zu den Buchen zählt, sondern sehr nahe mit der Haselnuss verwandt ist. Eichen und Buchenlaub hält sich aufgrund ihrer harten Konsistenz länger im Becken und löst sich oftmals erst nach 1-2 Monaten auf.

Wirkung:

  • Nur zur Vorbeugung gegen Krankheiten (wirkt leicht antibakteriell, fungizid).
  • Hauptsächlich für Optik, als Unterschlupf.
  • Lediglich geringe Wirkung gegen Verpilzen und bakt. Infektionen.
  • Senken pH und KH auch (minimal) und färben das Wasser etwas stärker als anderes Laub Dosierung: siehe Laub.
Gewinnung: Siehe Laub, jedoch sind vor allem auf jungen Rotbuchen noch im Frühjahr/Sommer oft getrocknete Blätter zu finden welche sehr gut zu verwenden sind, da sie nicht oder nur sehr wenig zersetzt sind.

Walnussblätter:

Wirkung:

  • Hilft bei Verletzungen aller Arten, Verpilzungen.
  • Antibakteriell, durch Tannine, Enzyme, Huminsäuren und Chlorophylle.
  • Zusätzlich werden sie (wie Eichen-/Buchenlaub) von Schilder-/Antennenwelsen gerne als Zusatzfutter genommen und können deswegen im Becken verbleiben, wo sie nach durchschnittlich 1-2 Monaten zerfallen.
Der teure Ersatz wären Seemandelblätter oder getrocknete (ungespritzte) Bananenblätter!

Dosierung: Auf 100l Wasser 3 Blätter (die Blätter haben 7-9 Blättchen auf einem Stiel) in das Becken (muss kein extra Behandlungsbecken sein) geben.

Gewinnung: Grüne Blätter ernten und im Schatten trocknen lassen, nicht von Boden sammeln, da dadurch viele Bakterien ins Becken eingebracht werden -> sollte bei akuter Krankheit nicht zusätzlich geschehen, da es u.U. das Immunsystem der Fische zusätzlich schwächt.

Birkenblätter:

Wirkung:

  • Sehr hilfreich zur Unterstützung der Heilung bei Geschwüren und Tumoren.
  • Bei Fischtuberkulose (FTBC) kann Birke helfen, die Erreger daran zu hindern auszubrechen (werden eingekapselt und sind dann noch latent vorhanden, führen aber nicht zum unmittelbaren Tod der Fische), eine tatsächliche Heilung kann aber nicht geschehen (auch nicht mit konventionellen Medikamenten).
Birkenrinde und Blätter enthalten einen Chinin ähnlichen Stoff der früher zur Chinin Gewinnung genutzt wurde. Falls Herbstblätter verwendet werden, ist der Effekt geringer und eher mit der Wirkung von Eichen- und Buchenblättern zu vergleichen.

Dosierung: Zur Behandlung in einem Extrabecken nimmt man 20 Blätter auf 100 Lit. Wasser und lasse den Fisch ca. eine Woche im Aquarium (oder solange bis sich eine deutliche Besserung der Symptome zeigt). Falls man kein spezielles Behandlungsbecken zur Verfügung hat oder das ganze Aquarium behandelt werden soll, kann die Behandlung auch (mit geringerer Dosierung – ca. 10-15 Blätter pro 100l) im Gesellschaftsbecken durchgeführt werden. Hier kann das Laub nach Abschluss der Behandlung im Becken verbleiben bis es sich auflöst/aufgefressen wird.

Gewinnung: siehe Walnuss-Gewinnung, man kann ruhig kleine Äste mitverwenden. Erlenzäpfchen:

Wirkung:

  • Nur zur Vorbeugung gegen Krankheiten (wirkt antibakteriell, fungizid) oder Laichverpilzung (nicht – oder nur zusätzlich – bei akuten Krankheiten).
  • pH senkende Wirkung; jedoch nur in sehr geringem Ausmaß (oder bei niedriger KH in größerem Umfang).
Dosierung: Hängt vom Zustand der Zapfen ab: frisch gepflückte im Herbst (nach 1. Frost) wirken stärker (färben aber auch stärker) als länger dem Regen ausgesetzte oder vom Boden aufgesammelte. Im Allgemeinen ca. 5 bis 10 Zapfen pro 100l direkt in das Becken geben, diese schwimmen noch kurze Zeit (wenige Minuten) und gehen dann unter, vorhergehendes Auskochen ist hier nicht empfehlenswert, da dadurch die Wirkung stark reduziert wird. Die Zapfen können im Aquarium verbleiben, werden von Welsen, Garnelen gerne abgeweidet und zerfallen nach einigen Wochen/Monaten.

Gewinnung: Erlen wachsen entlang von Flüssen und Bächen in ganz Mitteleuropa. Die häufigste ist die Schwarzerle. Die Zapfen können ganzjährig gesammelt werden, wichtig ist nur, dass man keine grünen Zapfen verwendet, sondern alte braune. Im Herbst sollte man den ersten Nachtfrost abwarten, da die frischen Zäpfchen dann ihre Samen verlieren und man keine Probleme mit im Becken wachsenden Erlen hat.

Achtung: Färbt Wasser sehr stark braun (Schwarzteefarben), bei Überdosierung einige Zäpfchen entfernen und Wasser wechseln (50%), kenne keine negative Wirkung der Überdosierung auf Fische (evtl. sinkende KH, pH) und neben der Optik leiden u.U. auch die Pflanzen da sie weniger Licht bekommen. Manche Fische (Salmler aus Schwarzwasserflüssen wie dem Rio Negro) lieben es in einer “braunen Suppe” herumzuschwimmen und sind prächtiger gefärbt.

Weitere Informationen über Erlenzapfen

Zimtstangen:

Wirkung:

  • Bakterizid und fungizid, u.a. bei Flossenfäule, Schleimhautproblemen und (Laich)Verpilzungen
Dosierung: Auf 100 Lit. 1 – 2 Zimtstangen (aus dem Reformhaus), für eine Woche im Becken lassen, dann entfernen.
Oder als Sud: Dabei gibt man 1 Stange Zimt (kein Pulver) in einen Liter siedendes (nicht kochendes) Wasser, abdecken und 10 Minuten ziehen lassen, dann in ein luftdichtes Gefäß umfüllen. Den Erkrankten Fisch in ein kleines (10 bis 20l) Behandlungsbecken (kann auch ein Kübel oder ähnliches sein) geben, auf gute Durchlüftung achten und den Zimtsud schluckweise (oder über kleinen Luftschlauch) eingeben. Den Fisch immer gut beobachten und falls er zu schwanken beginnt sofort umsetzen. Wenn der Fisch es gut verträgt den Fisch 10 Minuten in der Flüssigkeit lassen und dann langsam wieder umsetzen. Im Anschluss evtl. mit einer Zimtstange direkt im Becken nachbehandeln.

Knoblauch:

Wirkung:

  • Wirkt vor allem gegen Probleme des Darmes (weißer Kot, Würmer).
  • Ist verdauungsfördernd.
  • Hilft auch gegen Kiemenwürmer.
Anwendung: Hierbei sollte man den Futterbrei auf die zu fütternden Fische abstimmen (z.B. bei Harnischwelsen sollte er hauptsächlich aus Pflanzen bestehen, bei Räubern aus Fisch- und Muschelfleisch) und pro 100g eine (mittlere) Knoblauchzehe verwenden.

Ein (“Allround-“)Rezept: 1 Fischfilet (oder auch Muschelfleisch, Süßwassergarnelen), 10 Erbsen (kann auch Zucchini, Paprika… sein), eine Messerspitze Spirulina (als Pulver oder Tablette) und 1 Knoblauchzehe in den Mixer geben und fein pürieren. Agar-Agar (aus dem Reformhaus) oder Gelatine aufkochen und abkühlen lassen. Lauwarm beimengen und auf einem Brett glatt streichen. Anschließend wie eine Schokoladentafel einkerben und einfrieren. Bei Gebrauch auftauen und verfüttern.Eine andere Methode stellt das Tränken von Frost- oder Lebendfutter in Knoblauchsaft. Hierzu presst man eine frische Knoblauchzehe aus und fängt den Saft auf. Diesen gibt man dann einer Lebendfuttertüte oder einer kleinen Plastikschüssel mit Frost- oder Lebendfutter bei und wartet einige Minuten (bis sich Lebendfutter nur noch träge bewegt bzw. ca. 5 Minuten bei FF). Danach verfüttert man die getränkten Tiere an die Patienten.

Zusatzinformationen zu Knoblauch
Knoblauch wird zur Behandlung von internen Parasiten, insbesondere Darmparasiten und Kiemenwürmern empfohlen. Eine antibakterielle Wirkung wird ebenfalls vermutet. Während einige Aquarianer nur frischen Knoblauch für wirksam halten, gehen andere Aquarianer auch von einer heilsamen Wirkung bei Knoblauchpräparaten, z.B. Knoblauchtabletten aus. Besonders bei Diskushaltern ist Knoblauch als Mittel gegen innere Parasiten in Diskussion.

Eine gesicherte Dosierung ist nicht bekannt. Es sind Angaben wie eine Knoblauchzehe oder eine Knoblauchtablette auf 100 Liter Wasser zu finden. Wer frischen Knoblauch aus unterschiedlichen Anbaugebieten kennt, weiß wie unterschiedlich scharf und damit unterschiedlich zusammengesetzt und wirksam Knoblauch sein kann.

Als Heilmittel für die Aquaristik mit Knoblauch als Bestandteil ist Preis Coly erhältlich. Bei diesem Mittel ist davon auszugehen, dass eine zuverlässige Dosierung anhand der Gebrauchsanweisung möglich ist.

Salz:

Wirkung:

  • Hilfreich (in Kombination mit Temperaturerhöhung) bei vielen Ektoparasiten (Haut- und Kiemenwürmer) Ichthyo, Schleimhautproblemen, Flossenfäule, auffällig häufigem Scheuern und Pilzen.
Dosierung: Im Gesellschaftsbecken: 1 bis max. 5g (besser 3g) pro Liter Aquarienwasser für längere Behandlung im Becken. Für Weichwasser so wenig wie möglich, bei Hartwasser an die obere Grenze.

Einige Fischarten sind sehr salztolerant (Lebendgebärende, ostafrikanische Barsche, Regenbogenfische), andere Fische dagegen vertragen überhaupt kein Salz (Fiederbartwelse, Corydoras, manche Barben und Salmler) Prachtschmerlen und die meisten Wirbellose vertragen Salz ebenfalls sehr schlecht. Im Allgemeinen ist es besser langsam auf zu salzen und reines NaCl zu verwenden (kein Jod, Fluor, auch kein Meersalz -> erhöht GH)

Als Salzbad (in einem Extrabecken): Pro Liter Wasser 2-3 Teelöffel Salz geben, gut auflösen lassen (aufrühren), den zu behandelnden Fisch einsetzen, ständig beobachten (falls er zu taumeln beginnt -> sofort umsetzen) und nach zehn bis 20 Minuten wieder zurücksetzen. Nicht bei salzempfindlichen Fischen durchführen, kann zum Verlust führen.

Ichthyo: Langsam Aufsalzen (in 2 – 3 Etappen auf ebenso viele Tage aufgeteilt) und Temperatur (ebenfalls schrittweise) auf Maximum erhöhen (was der Fisch aushält, d.h. mind. 28° max. 33°C) auf gute Durchlüftung achten; nach 3 Tagen sollten keine Pünktchen mehr sichtbar sein.
Gesamt für mind. 2 Wochen (je nach Temperatur: je niedriger desto länger (bis zu 3 Wochen)) Temperatur und Salzgehalt hoch halten (Schwärmer werden abgetötet, nicht die Parasiten auf dem Wirt) (immer wieder Wasserwechsel und “Nachsalzen”) und langsam wieder zurück auf Ausgangswerte (auch über 2-3 Tage, Wasserwechsel – Salz wird immer mehr verdünnt).
Hier ist anzumerken, dass bereits stark befallene Tiere mit einer konventionellen Behandlung (Malachitgrün) eine höhere Überlebenschance haben. Falls die Behandlung jedoch im Frühstadium (beim Auftreten der ersten Pünktchen an einem Fisch) ansetzt, hat man auch mit Salz eine große Chance alle seine Schützlinge zu retten.Zusätzlich zerstört Salz (im Gegensatz zu Malachitgrün) nicht die gesamte Bakterienflora in Filter und Bodengrund.

Weitere Informationen über Salzbehandlungen

Torf:

Wirkung:

  • Weniger hilfreich gegen Krankheiten.
  • Ionentauscher; senkt die KH (über Huminsäuren), wodurch der pH ebenfalls fällt und stabilisiert Wasser und färbt es leicht braun (Bernsteinfarben).
Da Torf je nach Art und Herkunft unterschiedlich zusammengesetzt ist, variiert auch die Wirkung. Bei Betonwasser (KH>20) nicht mehr praktikabel, hier empfiehlt sich zur KH und pH Senkung der Einsatz einer Umkehrosmoseanlage oder eines Ionentauschers (bzw. ein Verschnitt von Leitungswasser und dem entstehenden VE (=voll entsalztem) Wasser.
Am besten geeignet ist krümeliger Schwarztorf aus dem Baumarkt (Achtung: nur ungedüngten verwenden) oder Torfgranulat aus dem (Aquarien-)Fachhandel, das Granulat färbt das Wasser weniger stark braun ist aber ansonsten sehr ähnlich in der Wirkung.

Dosierung: Auf Grund der unterschiedlichen Wirksamkeit von Torf, durch probieren (+ häufigeres Messen). Ein guter Anhaltspunkt: ein gefüllter Damenstrumpf hinter dem HMF/im Filtertopf reicht normalerweise aus, um den pH in fischgerechte Gefilde zu bringen. Der Torf sollte regelmäßig ausgetauscht werden (z.B. beim WW, oder alle 2-3 Wochen), da seine Wirksamkeit stark mit der Zeit abnimmt.

Achtung: Torf kann unter Umständen extrem hohe Phosphat, Nitratkonzentrationen aufweisen -> deshalb vorher in einem extra Gefäß testen.

Weitere Informationen über Torf

Temperatur:

Wirkung:

  • Die meisten Krankheitserreger (Bakterien, Parasiten) vertragen erhöhte Temperatur im Becken, gepaart mit einem Wirkstoff, nur schlecht, da sich ihr Lebensrhythmus beschleunigt und sie dem Wirkstoff mehr “Angriffsfläche” bieten. Kann mit allen hier angegebenen Wirkstoffen kombiniert werden. Es ist lediglich auf eine gute Durchlüftung (evtl. mittels Membranpumpe und Ausströmer) zu achten. Eine wichtige Ausnahme ist Columnaris.
Anwendung: Die Temperatur langsam (über 2 Tage verteilt) bis an das Maximum der empfindlichsten Art im Becken (jedoch auf mind. 28° und max. 33°C) erhöhen. Diese erhöhte Temperatur für mindestens 1, besser noch 2 Wochen halten (nachdem eine sichtbare Verbesserung der Symptome eintritt, noch zumindest für 3-4 Tage die Temperatur hoch halten) und anschließend langsam wieder senken und großzügig Wasser wechseln.

Grapefruitkernextrakt:

Grapefruitkernextrakt soll gegen alle Arten von Bakterien, gegen Viren und gegen Pilzinfektionen helfen. Auch zur Algenbekämpfung soll sich der Extrakt eignen.
Wissenschaftliche Belege für die Wirkungen von Grapefruitkernextrakt sind allerdings nicht bekannt. Derzeit ist kein einziges Mittel bekannt ist, dass so grundsätzlich gegen Viren wirkt, wie Antibiotika gegen Bakterien. Schon deshalb ist mindestens die nachgesagte Wirkung gegen Viren sehr fraglich.

Genaue Dosierungen sind unbekannt. In der Regel wird empfohlen, einige Tropfen in einem Liter Wasser gut vermischt in das Aquarium zu geben und die Dosierung langsam zu steigern, bis Erfolg sichtbar ist. Zur Algenbekämpfung werden 10 Tropfen auf 100 Liter Wasser empfohlen.

Da viele Grapefruitkernextrakte außerdem stark mit Insektiziden belastet sein sollen, ist aufgrund der Unklarheiten und Risiken von einer Anwendung in einem besetzten Aquarium abzuraten. Bei einem leeren Aquarium kann der Extrakt zum Entfernen von Algen, zum Desinfizieren und zum Reinigen von Aquarienzubehör verwendet werden, wenn z.B. eine Allergie gegen andere Mittel vorliegt.

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4 Gedanken zu „Mittel aus der Natur bei Fischkrankheiten“

  1. Es gibt ein Allroundmittel, das Antibiotika, auch andere Therapeutika hervorragend ersetzt und bestens verträglich ist. Das Mittel zerfällt in Wasser, etwas Salz und Sauerstoff – und genau via Oxidation mittels diesem freigesetzt Sauerstoff werden in der Folge Keime eliminiert, egal ob Viren, Bakterien oder Pilze. Prozesse, wie sie in der Natur und auch in unserem Körper natürlich ablaufen! Wie ich gehört habe, sind die Erfahrungen mit der Anwendung von CDL/Chlordioxid-Lösung – wovon ich hier rede – wie bei Mensch und Haustier (wo wir das hoch geschätzte Mittel dankbar nutzen) auch bei Fischen hervorragend und einzigartig. Es lohnt sich, sich damit zu befassen. Insbesondere aktuell auch bezüglich Corona! Könnte längst Geschichte sein. Mit CDL kann man sich schützen und hat eine geniale Handhabe im Krankheitsfall, wie (verschwiegene) eindeutige Erfolgsberichte beweisen und wir eigentlich, ob der Art der Wirkung selbst gegen Ebola, Krankenhauskeime etc, nicht anders erwartet haben. Natürlich ist die Anwendung von CDL nicht im Sinne einer bestimmten Industrie….

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  2. Frage,
    Wie ist denn die Dosierung von CDL im Aquarium… ich selber nehme es auch ein…
    Allerdings bräuchte ich mal bitte einen Erfahrungsbericht…??!…
    Kann jemand helfen???
    Danke im voraus

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