Strom und Stromkosten eines Aquariums

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Das sollten Sie über Strom am Aquarium wissen Ein eigenes Aquarium zu besitzen ist der Traum von vielen Tierfreunden. Um den darin lebenden Fischen einen optimalen Lebensraum zu bieten, müssen viele Faktoren beachtet werden. Dazu zählt unter anderem, dass Sie den Tieren eine optimale Wasserqualität gewährleisten. Um das Ziel zu erreichen, benötigen Sie ein paar elektrische Geräte. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten. Denn durch das Wasser in der Umgebung besteht ein großes Gefahrenpotential. Was die Schwierigkeiten bei der Installation technischer Geräte sind, welche Geräte erforderlich sind und wie hoch der Stromverbrauch ist, erfahren Sie in diesem Text.

Für welche braucht Geräte man Strom im Aquarium?

Im Umfeld eines Aquariums gibt es drei unerlässliche Stromverbraucher. Neben der Heizung, die das Wasser auf die gewünschte Temperatur erwärmt, zählen auch die Beleuchtung und die Filterpumpe dazu. Die Heizung ist der Verbraucher, der die meiste Energie benötigt. Etwa 60 Prozent des Stromverbrauchs in einem Aquarium verursacht die Heizung. Der zweitgrößte Verbraucher ist die Beleuchtung (35 Prozent). Der Verbrauchsanteil des Filters fällt mit fünf Prozent recht klein aus. Dabei spielt es keine entscheidende Rolle, ob es sich um einen Innenfilter oder einen Außenfilter handelt. Die Zahlen zeigen, dass gerade bei der Heizung und bei der Beleuchtung ein hohes Einsparpotential vorhanden ist, das sie nutzen sollten. Eine Möglichkeit bei der Beleuchtung zu sparen ist z.B. die Umstellung auf stromsparende LEDs

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Was beeinflusst die Stromkosten im Aquarium?

Die jährlichen Stromkosten für das Betreiben eines Aquariums können nicht so einfach pauschal geschätzt werden. Sie hängen von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst einmal ist die Größe des Aquariums zu nennen. Je mehr Wasser sich in ihm befindet, desto mehr Arbeit muss der Innenfilter leisten. Es gilt die Regel, dass die Wassermenge des Aquariums den Filter pro Stunde zwei Mal durchlaufen sollte. Als Rechnung empfiehlt sich, die Wassermenge mit der Zahl 2 (steht für die Anzahl der Durchläufe) zu multiplizieren. Für ein 200 Liter fassendes Becken entsteht eine Durchlaufleistung von 400 Litern pro Stunde. Diese Leistung sollte die Filterpumpe mindestens erbringen.

Es reicht allerdings nicht aus, sich ausschließlich auf die Angaben des Herstellers zu verlassen. Sie werden unter idealtypischen Voraussetzungen gemessen. Diese Bedienungen sind in der Realität nicht vorzufinden. Durch das Filtermaterial reduziert sich der Durchfluss. Es sollte noch eine Toleranz von 20 bis 30 Prozent einkalkuliert werden. Für das besagte 200 Liter Aquarium sollte die Filterleistung bei 280 bis 320 Litern in der Stunde liegen. Logischerweise nimmt die erforderliche Filterleistung und der Energieverbrauch mit einem größeren Volumen des Beckens zu.

Gleiches gilt für die Heizung. Um ein das Wasser eines großen Aquariums zu erwärmen, muss sie entsprechend mehr Leistung erbringen als bei einem kleineren Becken. Die Fischarten, die in dem Aquarium leben, beeinflussen die erforderte Wassertemperatur maßgeblich. Einheimische Fische wie der Goldfisch oder der Schleierschwanz benötigen eine Wassertemperatur von 17 Grad Celsius, damit sie sich wohlfühlen. Fische aus tropischen Gewässern fühlen sich bei einer Wassertemperatur von 24 bis 26 Grad Celsius wohl. Für stark wärmeliebende Fischarten liegt die erforderliche Wassertemperatur sogar bei über 30 Grad Celsius. Das erfordert ein intensives Erwärmen des Wassers. Die nötige Heizenergie lässt sich zwar durch einen strategisch gewählten Aufstellort des Aquariums reduzieren. Vollständig lässt sich das Heizen nicht vermeiden.

Wie hoch sind die Stromkosten in einem Aquarium?

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Da keine pauschale Aussage getroffen werden kann, soll an dieser Stelle eine Beispielrechnung erfolgen. Ausgegangen wird von einem Aquarium, das über ein Fassungsvermögen von 200 Litern verfügt. Soll die Temperatur dauerhaft bei 20 Grad Celsius gehalten werden, liegt der jährliche Stromverbrauch bei 300 kWh. Wird eine Temperatur von 25 Grad Celsius angestrebt, beträgt der Verbrauch etwa 500 kWh. Bei 28 Grad Celsius liegt der Strombedarf bei 600 kWh.

Bei einem durchschnittlichen Preis von 29 Cent pro kWh liegen die Kosten für den Heizkosten bei 87 Euro, 145 Euro und 174 Euro. Bei der Berechnung der Gesamtkosten hilft die bereits oben genannte Annahme zur Verteilung des Energiebedarfs. Die Heizkosten machen 60 Prozent des Stromverbrauchs aus. Daraus ergeben sich jährliche Stromkosten für das Betreiben des Aquariums in Höhe von 145 Euro, 242 Euro oder 290 Euro.

Die Energiekosten für die Beleuchtung können dadurch niedrig gehalten werden, dass moderne LED-Leuchtmittel zum Einsatz kommen. Sie sind in der Anschaffung teuer, haben aber einen entscheidenden Vorteil. Sie strahlen das Licht in einem engen Winkel ab. Was das bedeutet, ist leicht erklärt: Eine herkömmliche Leuchtstoffröhre gibt das Licht im 360-Grad-Winkel ab. Es wird damit nicht nur nach unten ins Aquarium geworfen, sondern auch nach oben und zur Seite. Dort wird es allerdings nicht benötigt. Nur etwa 40 Prozent des Lichts einer Leuchtstoffröhre erfüllen den eigentlichen Zweck. Mit Reflektoren kann die Effizienz zwar erhöht werden, doch insgesamt bleiben Leuchtstoffröhren eine nicht zufriedenstellende Lichtquelle.

Wie leistungsstark die Beleuchtung sein muss, ist maßgeblich von der Pflanzendichte im Aquarium abhängig. Je dichter der Bewuchs ist, desto heller müssen die Lampen sein. Die Helligkeit, die sie erzielen können, wird in Lumen angegeben. Bei dem angeführten 200 Liter fassenden Aquarium (Maße: 100 cm, 40 cm, 50 cm) wird ein mittlerer Lichtbedarf der Pflanzen angenommen. Um diesen sicherzustellen, müssen die Leuchtmittel insgesamt 6000 Lumen erzeugen können. Es liegt an der Effizienz der Lampen, wie hoch der Stromverbrauch ist, um diese Helligkeit zu erzielen.

Auf welche Siegel sollte man achten?

Sogenannte Fehlerstrom-Schutzschalter, auch FI-Schutzschalter genannt, sind an Stellen, an denen Wasser und Strom in Berührung kommen können unerlässlich. Diese Situation ist im Bad gegeben und in der Umgebung eines Aquariums. Die Schutzschalter lösen leicht aus und schalten damit den überwachten Stromkreis schnell ab, falls es zu einem Fehler kommt. Eine Steckdose kann durch mobile oder fest installierte Schutzschalter gesichert werden. Es stellt keine große Herausforderung dar, diese nachzurüsten. Dieser Schutz ist durch eine herkömmliche Sicherung nicht gegeben.

Außerdem sollten Sie darauf achten, im Umfeld eines Aquariums nur technische Geräte zu verbauen, die ein CE-Siegel tragen. Damit entsprechen sie den in der EU geltenden Anforderungen. Trägt ein elektrisches Gerät weitere Siegel, beispielsweise vom TÜV, ist das ein Qualitätsmerkmal auf das Kunden zusätzlich achten können.

Ist ein Überspannungsschutz am Aquarium sinnvoll?

Wenn ein Haus über keinen externen Überspannungsschutz verfügt, ist es auf jeden Fall sinnvoll, am Aquarium einen Anzubringen. Es gibt aber auch Mehrfachsteckdosen, an die alle Verbraucher angesteckt werden können. Der darin integrierte Überspannungsschutz schützt die Heizung, die Beleuchtung und die Filterpumpe vor einem Blitzeinschlag. Diese sind absolut notwendig, um den Fischen eine lebenswerte Umgebung zu geben. Denn damit haben Sie einen wichtigen Schritt gemacht, um dem Ausfall der Geräte vorzubeugen.

Beispiele für den Stromverbrauch von Aquarien

Verschiedene Aquarien

  • 280 Liter mit HQL: 2,5 kWh/Tag.
  • 112 Liter ohne Heizung: zwischen 1,2 und 1,5 kWh/Tag
  • 540 Liter mit HQL, Filter, zwei Strömungspumpen und Heizung: ca. 3,3 kWh/Tag
  • 500 Liter ohne Abdeckung: ca. 4 kWh/Tag
  • 120 Liter: ca. 1,5 kWh/Tag
An den Seitenscheiben und der Rückseite mit 2 Zentimeter dickem Styropor isoliertes und gut abgedecktes Aquarium mit 136 Litern (85 x 40 x 40 cm)
  • Heizung etwa 88 kWh/Jahr
  • Licht 2 x 18 Watt = 157 kWh/Jahr,
  • 250 kWh/Jahr x 0,12 € = 30 € pro Jahr = 2,50 € pro Monat
110 Liter Aquarium
  • Beleuchtung: 2 x 18 Watt, also 160 kWh/Jahr
  • Filter: 5 Watt, also 45 kWh/Jahr
  • Heizung: 100 Watt, die etwa 10 % des Tages an ist, also 90 kWh/Jahr
  • Insgesamt: ca. 300 kWh/Jahr

Fazit: Das sollten Sie beachten

Bevor Sie sich Gedanken über den Stromverbrauch machen, sollten Sie im ersten Schritt für die nötige Sicherheit sorgen. Denn Strom und Wasser sind eine heikle Kombination, bei der Vorkehrungen getroffen werden müssen, damit es nicht zu schwerwiegenden Zwischenfällen kommt.

Ist die Sicherheit gewährleistet, kann das Aquarium für die Fische eingerichtet werden. Hier gilt es eine Entscheidung zu treffen. Exotische Fische zu beherbergen ist aufgrund der hohen Wassertemperatur, die die Fische benötigen, mit höheren Kosten verbunden. Je größer das Aquarium ist, desto mehr fallen die Kosten für die benötigte Energie ins Gewicht. Hat das Aquarium ein Fassungsvermögen von 200 Litern macht es pro Jahr einen Unterschied von etwa 150 Euro, ob Sie das Wasser dauerhaft auf 25 Grad Celsius oder 28 Grad Celsius erwärmen.

Lese- und Webtipps rund um Stromkosten im Aquarium:

Aqua-Tipps.de

– Energieverbrauch bei Aquarien (PDF) – Verbraucherzentrale RLP

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1 Gedanke zu „Strom und Stromkosten eines Aquariums“

  1. Kleiner Hinweis:
    Hallo der Aussage das der Überspannungsschutz bei einem Blitzereignis hilft ist so nicht ganz richtig. Hier muss bereits in der Elektroinstallation ein Schutz des Typ1/2 eingebaut sein nur dann helfen auch die Schutzleisten in denen lediglich der Typ 3 verbaut ist. Leider wird aus Marketinggründen etc. gerne Sicherheit vorgegaukelt.

    Antworten

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