Inhaltsverzeichnis:
Datenblatt Weißband Putzergarnele
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Lateinischer Name: | Lysmata amboinensis |
Handelsname: | Weißband-Putzergarnele, Indopazifische Putzergarnele |
Ordnungsname: | Decapoda (Zehnfußkrebse) |
Familie: |
Hippolytidae (Putzer- und Marmorganerlen) |
Gattung: |
Lysmata |
Herkunft: | Indopazifik |
Größe in cm: |
3 – 6 cm |
Aquariumgröße | |
Inhalt in Litern: |
mindestens 54 Liter |
Wasserwerte | |
Temperatur: | 24 – 26 °C |
pH: |
7,8 – 8,3 |
KH: |
7-9 °dKH |
Verhalten/Besatz | |
Bereich: | offenes Becken, Höhlen, Felsvorsprünge |
Futter: | Allesfresser, fleischiges Futter wie Mysis, Artemia, Frostfutter; Flockenfutter für omnivore Meeresfische, Futter- bzw. Bodentabletten |
Verhalten: | friedlich, aktiv; innerhalb der eigenen Art aggressiv bei mehr als drei Individuen |
Anzahl: | ein Individuum oder ein Paar |
Lebenserwartung: |
im Aquarium bis etwa zwei Jahre |
Vergesellschaftung mit Garnelen: |
ja |
Schwierigkeitsgrad: | Anfänger |
Einführung
Die Weißband-Putzergarnele ist eine hübsche Attraktion und fällt aufgrund ihrer Färbung sofort ins Auge. Auf ihrem Rücken, der in kräftigem Rot leuchtet, zieht sich ein weißer, mittiger Streifen über den Körper, vom Kopf bis zum Schwanzanfang. Der rote Schwanzfächer zeigt weiße Markierungen. Bauch, Flanken und Beine des Tieres sind kontrastreich gelb gefärbt.
Die Fühler sind weiß. Die Weißband-Putzergarnele gehört zu den Garnelenarten, die Fische “putzen” und diese von Parasiten sowie alten Hautschuppen befreien. Die aktiven Tiere zeigen sich oft im Meerwasserbecken, zum Beispiel an Felsvorsprüngen, und lassen sich gut beobachten, etwa wenn sie Fische gezielt auf sich aufmerksam machen oder sie putzen.
Lebensweise
Natürlicher Lebensraum
Die Korallenriffe des Indopazifik und des Roten Meeres sind die natürlichen Lebensräume der Weißband-Putzergarnele. Hier lebt sie in Höhlen und Felsspalten in etwa zehn Metern, teilweise bis zu 40 Metern Tiefe. Manche Tiere dieser Art leben als Pärchen, andere in großen Gruppen mit Dutzenden Individuen. Befruchtet werden die Tiere in ihrer weiblichen Form.
Diese erlangen die Hermaphroditen erst nach mehreren Häutungen. Die grünlichen Eier werden von den Elterntieren noch eine Weile unter dem Hinterleib, dem Abdomen, mit sich getragen und die Larven nach dem Schlupf mit heftigen Bewegungen der Kiemenfüße der Adulten ins Wasser befördert.
Leben im Aquarium
Individuenanzahl und Verhalten
Überliefert sind Berichte, die zu bestätigen scheinen, dass sich Artgenossen der Weißbandputzergarnele im Aquarium gegenseitig schädigen, angreifen und eliminieren. Dies geschieht, wenn mehr als drei Individuen zusammenleben. Die Tiere sind in der Natur abhängig von ihren (Nahrungs-)Wirten, den Fischen.
Im Aquarium scheint der Konkurrenzdruck für sie so hoch, dass ihr Territorialverhalten hier stark ausgeprägt ist. Um Verletzungen und Stress zu verhindern, wird empfohlen lediglich ein Pärchen zu halten. Als Paar sind Weißband-Putzergarnelen friedlich und schädigen auch andere Wirbellose des Aquariums nicht.
Eingewöhnung ins Meerwasserbecken
Besondere Umsicht ist gefragt, wenn es gilt, die Putzergarnele erstmalig ins Aquarium einzusetzen. Transportwasser und Beckenwasser müssen vorsichtig aneinander angeglichen werden hinsichtlich Wasserchemie und Temperatur. Schon kleinste Unterschiede in der Wasserqualität können bei den Tieren zu extremem Stress führen.
Bei der bewährten Tropfenmethode wird das Aquarienwasser tropfenweise mittels eines Schlauches und Schlauchklemmen mit dem Transportbeutelwasser gemischt. Zunächst kann das Tier mitsamt seinem Transportwasser in einen Eimer gegeben werden. Dieser sollte nach oben offen sein, um Luftzufuhr zu ermöglichen. Dann ist Geduld gefragt, mindestens so lange, bis sich die Menge Transportwassser Tropfen für Tropfen verdoppelt hat.
Das Eintropfwasser des Eimers wird entsorgt, nicht mit ins Meerwasserbecken gegeben. Sind die Garnelen so schon ein bisschen an das Beckenwasser gewöhnt, verstecken sie sich nach dem Einsetzen vermutlich trotzdem für einige Zeit. Durch die Tropfenmethode kann Stress bei den Tieren minimiert und ein sogenannter “osmotischer Schock” verhindert werden.
Ernährung
Unabhängig von einer Fütterung ernähren sich Weißband-Putzergarnelen auch selbstständig. Sie fressen die Parasiten der Aquarienfische und ernähren sich von deren abgestorbenen Hautzellen und allgemein von zerfallenden organischen Substanzen im Meerwasserbecken. Das können Reste von abgestorbenen Pflanzenteilen oder Tieren sein.
Beckengestaltung
Viele Garnelenarten brauchen ausreichend Versteckmöglichkeiten in ihrem Lebensraum. Während einer Häutung sind Höhlen, Spalten und Sichtschutze für die Tiere lebenswichtig, um ihren in dieser Zeit verletzlichen Körper zu schützen.
Weißband-Putzergarnelen häuten sich etwa alle drei bis acht Wochen. Das Anbieten von ausreichend Versteckmöglichkeiten im Meerwasseraquarium gilt als Muss. Ist eine Garnele für einige Tage nicht mehr auszumachen, ist das meistens kein Grund zur Sorge. Vermutlich hält sie sich aus gutem Grund für einige Zeit verborgen.
Verhalten im Aquarium
Lysmata amboinensis zeigt sich gerne und viel im offenen Becken. Oft sitzt sie auf Felsvorsprüngen und winkt mit ihren Fühlern, um Fische anzulocken. Interessant ist es zu beobachten, wie sie Fische putzt, geschickt auf diesen herumbalanciert und sogar in sie hinein klettert, wenn es gilt, das Fischmaul ganz im eigenen Interesse von Speiseresten zu befreien.
Geschlechtsunterschiede
Als Hermaphroditen oder Zwitter besitzen alle Individuen sowohl männlich als auch weibliche Geschlechtszellen. Alle Weißband-Putzergarnelen reifen zunächst als männliche Individuen heran. Später erlangen sie auch die weibliche Funktion.
Zucht
Die Zucht gilt als schwierig beziehungsweise die Tiere als im Aquarium nicht züchtbar.
Vergesellschaftung
Eine Vergesellschaftung auch mit größeren Fischen, die die Putzleistung der kleinen Garnelen dankend in Anspruch nehmen, sowie Wirbellosen, etwa Schnecken oder Krebsen, ist bedenkenlos möglich. Innerhalb der Art sollte die Weißband-Putzergarnele maximal paarweise vergesellschaftet werden.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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