Inhaltsverzeichnis:
Datenblatt Wachsmaden |
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Lateinischer Name: | Galleriinae |
Herkunft: | weltweite Verbreitung |
Größe: |
bis zu 3 cm |
Alterserwartung: | bis zu 3 Wochen |
Zucht: | ja |
Futter: | geeignet für Reptilien, Amphibien, Kaninchen, Fische, Vögel |
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Allgemeine Informationen
Wachsmaden sind die Larven von Wachsmotten. Sie sind besonders als Köder zum Angeln beliebt.
Viele Menschen wissen nicht, dass Wachsmotten Bienenschädlinge sind, die Imker verzweifeln lassen. Wachsmotten legen in den Bienenstöcken Eier, aus denen kurz darauf der Schlupf der Maden erfolgt. Die Wachsmaden fressen Pollenreste, Wachs, die Bienenlarven und den Honig aus den Bienenwaben.
Sie riechen wie der Bienenstock, sodass die Bienen sie nicht als Feind wahrnehmen. Um sich zu verpuppen, spinnen die Wachsmottenlarven Netze um die Waben, wodurch die Bienenlarven nicht schlüpfen können.
Wachsmotten besitzen ein besonderes Gehör, denn sie hören Frequenzen bis zu 300.000 Hertz, womit sie ihren Feinden, Fledermäusen aus dem Weg gehen können.
Haltung
Wachsmaden, die als Futtertiere gehalten werden, mögen Temperaturen zwischen 15 und 20 °C. Die Wachsmaden lassen sich ziemlich einfach halten. Sie fressen gern eine Mischung aus Honig und Weizenkleie, die gern als dauerhaftes Futter gegeben werden darf.
Die Insekten sollten in einem Behälter gehalten werden, welches zwar einen gut sitzenden Deckel, aber auch Luftlöcher hat, damit genug Luft zirkulieren kann.
Für die Regulierung des Wasserhaushalts sorgen Obst- und Gemüsestückchen. Bei der Gabe von feuchtem Futter sollte die Temperatur erhöht werden. Wachsmaden können gut als Vorratsfuttertiere gehalten werden, da sie unterhalb von 14° C nicht weiterwachsen und ebenfalls nicht mehr fressen.
Die Wachsmottenlarven lassen sich also sehr einfach im Kühlschrank (Gemüsefach) lagern und für die Haustierfütterung bedarfsgerecht entnehmen. Ausgewachsene Wachsmaden benötigen kein Futter mehr und sind dennoch für die Verfütterung an Terrarientiere gesund und lebendig.
Zucht
Wachsmaden, die bei über 15 °C gehalten werden, sollten schnell verfüttert werden. Ist es kühler als 14 °C oder im Kühlschrank erstarren sie und fressen somit nicht mehr. Ein Zuchtansatz ist nur interessant, wenn man Wachsmaden züchten möchte.
Bei der Wachsmadenzucht ist etwas Fachkunde wichtig, denn die Larven brechen leicht aus, denn sogar Plastik stellt für sie kein Hindernis dar. Heimchenboxen eignen sich also nicht zur Aufbewahrung. Außerdem zwängen sich die Larven auch durch sehr kleine Ritzen. Ausgebrochene Wachsmaden nagen an allem, was in ihre Nähe kommt, auch Massivholzmöbel und Styroporbehälter. Dass Wachsmaden ausgebrochen sind, wird in der Regel erst durch herumschwirrende Wachsmotten deutlich.
Die besten Behälter sind hohe Glas- oder Metalldosen mit einem fest schließenden Verschluss. An glatten Wänden kommen die Larven nicht hoch, doch bei der Verpuppung spinnen sie Netze, was das Hochklettern wieder ermöglicht. Zur Belüftung lohnt sich das Schneiden eines Loches in den Verschluss, in welchen eine feine Gaze aus Edelstahl angebracht wird.
Diese Materialien sind für die Zucht von Wachsmaden erforderlich:
- ein paar Dosen ausgewachsene Wachsmaden oder ein Zuchtansatz
- eine große Faunabox
- ein paar Einmachgläser mit einem Volumen von 300 ml
- feine Gaze aus Edelstahl für Belüftung
- Heizmatte oder Inkubator
- genug Honig-Weizenkleie-Mischung als Futter
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Die Deckel der Einmachgläser bekommen ein Belüftungsloch und dann wird die Gaze angebracht. Das Schneiden des Loches funktioniert mit einer Lochsäge sehr gut.
In die Einmachgläser kommt jeweils etwas Zuchtansatz, sodass sie rund ein Drittel gefüllt sind. Der Deckel wird auf die Einmachgläser und sie kommen in das Faunarium.
Die Maden bekommen eine Mischung aus Honig und Weizenkleie gefüttert. Unterhalb der Faunabox liegt eine Heizmatte, idealerweise mit Temperaturregelung für gleichmäßige 25 °C. Ein gebrauchter Inkubator ist eine Alternative, denn Wachsmaden mögen Dunkelheit. Hier passen ausschließlich die Einmachgläser hinein, keine Faunabox. Die Box darf auch auf dem Terrarium stehen, wo die Beleuchtungsabwärme hingeht.
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Beim Züchten sind Feuchtigkeitsansammlungen zu vermeiden. Wenn viele Larven in einem Behälter sind, produzieren sie viel Wärme, sodass das Substrat feucht wird. Dieses Wasser lagert auch am Rand des Behälters ab, wo die Feuchtigkeit stets Schimmel verursacht.
Ausgewachsene Wachsmaden verlassen ihr Substrat und wandern umher, bis sie geeignete Plätze zum Verpuppen finden. Bei undichten Deckeln werden sie entweichen und sich in der Wohnung verbreiten.
Nun spinnen die Wachsmaden die Glasoberfläche ein und die Verpuppung im Netz beginnt.
Jetzt werden die Puppen entnommen und in frische Einmachgläser in das Faunarium gegeben. Sobald alle Wachmaden zu Puppen wurden, dürfen die Einmachgläser offen stehen, denn die ausgeschlüpften Falter sollen fliegen dürfen.
Nach etwa 2 Wochen erfolgt der Schlupf der Falter, die nach 5 Tagen Eier ins Substrat legen. Einige abgewickelte Toilettenpapierrollen in der Faunabox bieten den Faltern eine Sitzgelegenheit. Diese Box steht auf dem Terrarium gut, denn so bekommt sie eine ausreichende Temperatur.
Nach 10 Tagen sollten die Einmachgläser gut verschlossen werden, denn nach knapp einer Woche schlüpfen die neuen Wachsmaden. Die Einmachgläser für die Falter werden ersetzt, damit noch weitere Maden schlüpfen können.
Die fest verschlossenen Einmachgläser kommen an einen dunklen Ort, wo die Larven nach etwa einem Monat ausgewachsen sowie für den Verzehr reif sind.
Zwischendurch ist das Bodensubstrat auf Feuchtigkeit sowie zu starke Trockenheit zu kontrollieren. Ein Nachfeuchten des Substrates ist nicht sinnvoll, sondern ein Austausch ist besser. Die Wachsmotten haben eine etwa dreiwöchige Lebensdauer und werden gern von Mantiden, Leopardgeckos sowie Vögeln gefressen.
Futter und Verfütterung
Wachsmaden fressen gern ein Gemisch aus Honig und Weizenkleie, sind also genügsam. Etwas Gemüse oder Obst spendet ihnen Feuchtigkeit.
Sie schmecken wegen ihrer süßen Ernährung süßlich. Das schmeckt Reptilien oder Amphibien sehr gut. Sie eignen sich bestens, um kranke Haustiere oder Futterverweigerer zum Fressen zu bringen. Eine zerdrückte Made als Brei werden sie schnell zu schätzen wissen.
Außerdem eignen sich Wachsmaden, um die Reptilien mit Medikamenten zu versorgen, denn sie merken das auf diese Weise nicht. Flüssige Medikamente werden in eine Made gespritzt und gleich verfüttert.
Wachsmaden können bei Reptilien und anderen Terrarientieren für Suchtgefahr sorgen. Wenn sie länger welche bekommen, wollen sie fast nur noch Wachsmaden haben und dann kann es mehrere Wochen der Entwöhnung benötigen, bis sie anderes Futter fressen.
Wachsmaden enthalten viel Fett sowie Eiweiß und sind außer bei Reptilien oder Amphibien auch bei Vögeln oder Nagern beliebt. Sie eignen sich auch als Köder zum Fischen. Sie sollten nur ab und zu auf dem Speiseplan stehen oder kranken Tieren helfen.
Sogar Fische, zum Beispiel Barsche fressen sie gern. An Land und im Wasser lebende Krabben mögen sie ebenfalls.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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