Verdunklung gegen Algen

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Abgedunkeltes Aquarium
Abgedunkeltes Aquarium Foto: Denissa

Die Verdunklung dient dazu, bei starkem Algenbefall, insbesondere bei Blaualgen, durch Lichtentzug von mehreren Tagen die Algen absterben zu lassen. Damit wird der Vorsprung der Algen gegenüber den Pflanzen reduziert und günstigere Startbedingungen für die Pflanzen erreicht. Ein dauerhafter Erfolg kann sich jedoch nur dann einstellen, wenn gleichzeitig durch andere Maßnahmen die Ursachen für den Algenbefall beseitigt werden. Dann ist die Verdunklung eine gute Maßnahme, die Algenbekämpfung einzuleiten. Auf Dauer muss der Pflanzenwuchs so gestärkt werden, dass die Pflanzen den Algen die notwendigen Nährstoffe wegnehmen.

Zur Verdunklung kann das Aquarium mit Pappe abgeklebt werden, oder einfach eine Decke über das Becken gelegt werden. Während der Verdunklung wird nicht oder nur sehr sparsam gefüttert, eine vorhandene CO2-Zufuhr wird abgeschaltet. Die Pflanzen erhalten nur Spurenelemente, aber keinen Volldünger. Bei robusten Pflanzenarten kann vollständig auf die Zugabe von Nährstoffen verzichtet werden.

Die notwendige Dauer lässt sich nicht sicher bestimmen. In einigen Fällen reichten wenige Tage, in anderen Fällen musste zwei oder gar drei Wochen verdunkelt werden. Sicher ist nur, dass die Verdunklung wiederholt werden muss, wenn sie zu früh beendet wird.

Während der Verdunklung wird mit einem Sauerstoffstein zusätzlicher Sauerstoff in das Aquarium gebracht. Die Reste abgestorbener Algen und Pflanzenblätter werden von Sauerstoff verbrauchenden Bakterien und Pilzen zersetzt. Ist nicht genug Sauerstoff vorhanden, übernehmen anaerobe Bakterien die Zersetzung. Diese Bakterien benötigen keinen Sauerstoff und reduzieren die abgestorbenen Organismen zu Giftstoffen (Ammoniak, Schwefelverbindungen etc.), die faulig riechen. Diese giftigen Verbindungen töten Fische und Pflanzen. Stinkt das Wasser trotz Sauerstoffzufuhr, muss dringend der Mulm abgesaugt werden.

Ob und wie stark Pflanzen durch die Verdunklung geschädigt werden, hängt von der Empfindlichkeit der Pflanzen und von der Dauer der Verdunklung ab. So überleben z. B. Hornkraut, Vallisnerien, Rotala rotundifolia und Javamoos auch eine zweiwöchige Verdunklung, während Barclaya longifolia und Echinodorus osiris deutlich geschädigt werden. Auch bei Cryptocorynen muss aufgrund ihrer generellen Empfindlichkeit mit Schäden gerechnet werden. Auch wenn empfindlichere Arten nach einer Schädigung durch die Verdunklung wieder ausschlagen, muss darauf geachtet werden, dass die anderen Pflanzen nicht einen so großen Wachstumsvorsprung erhalten, dass die empfindlichen Arten auf Dauer doch wieder eingehen.

Fische werden auch durch eine längere Verdunklung nicht geschädigt. Bei empfindlichen Fischarten sollte aber der pH-Wert überwacht werden.

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Pro-Argumente

  • Als gute Erstmaßnahme wird zunächst ein weitgehend algenfreies Aquarium erreicht.
  • Die praktische Erfahrung bestätigt die Wirksamkeit der Verdunklung.
  • Pflanzen und Fische werden in der Regel nicht geschädigt.
  • Die wuchernden Blaualgen sind evtl. Mutationen gewöhnlicher, langsamwachsender Blaualgen und sind besonders empfindlich gegen Lichtentzug.

Kontra-Argumente

  • Die durch Algenbelag geschwächten Pflanzen werden durch Lichtentzug noch weiter geschädigt.
  • Die notwendige Dauer der Verdunklung lässt sich nicht im Voraus bestimmen.
  • Pflanzen und Fische könnten geschädigt werden.
  • Dauerhafter Erfolg lässt sich nur durch guten Pflanzenwuchs erreichen.
  • Es werden Symptome bekämpft, die Ursachen aber nicht abgestellt.
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