Thermometer im Aquarium

Als Digitalthermometer werden häufig Thermometer verkauft, die außen an der Aquarienscheibe angebracht werden. Es handelt sich um speziell beschichtete Kunststoffstreifen, die von der Temperatur abhängig ihre Farbe ändern. Die Anzeigegenauigkeit ist in der Regel 1° C.

Außen an der Aquarienscheibe angebrachte Thermometer messen die Temperatur der Scheibe, nicht die Temperatur des Aquarienwassers. Weil sich bei einer Temperaturänderung des Wassers, z. B. beim Wasserwechsel, die Scheibe nur langsam und mit Verzögerung ändert, sind diese Thermometer entsprechend ungenau. Angezeigt wird ein Durchschnittswert für die Temperatur, der über eine größere Fläche und eine längere Zeit erzeugt wird.

Richtige Digitalthermometer sind elektronische Geräte. Sie besitzen einen Messfühler und eine digitale Anzeige. Geräte mit vielen Anzeigestellen nach dem Komma täuschen eine Messgenauigkeit vor, die das Gerät eigentlich nicht hat. Die angezeigte Temperatur schwankt dann im Takt der Messungen innerhalb von Sekunden oder Bruchteilen von Sekunden. So genau muss die Temperatur in der Aquaristik jedoch nicht gemessen werden.

Völlig ausreichend sind die in der Aquaristik bekannten Glasthermometer, die mit einem Saugnapf innen an der Scheibe befestigt werden. Die Messskala hat Einteilungen von 0,1°. Diese Genauigkeit reicht aus, um Temperaturänderungen durch Wasserwechsel, den Ausfall einer Heizung und die täglichen Temperaturschwankungen, z. B. nach dem Ein- und Ausschalten der Beleuchtung, anzuzeigen. Es gibt solche Thermometer auch aus Kunststoff.

Glasthermometer sind robust und langlebig. Der Saugnapf muss nach ein bis zwei Jahren oft ersetzt werden, weil er nicht mehr an der Scheibe haftet. Allerdings sollten Glasthermometer nicht auf den Boden fallen. Nach einem Bericht hat ein Riesenkugelfisch (Tetraodon Mbu) ein Glasthermometer durchgebissen. Große Welse hängen sich manchmal an ein Thermometer, um Algen abzufressen. Besonders wenn das Thermometer nicht an der Scheibe befestigt ist und frei im Wasser schwimmt, kann es relativ heftig gegen die Abdeckung prallen, wenn der Wels loslässt. In solchen Fällen wird ggf. besser ein Außenthermometer verwendet.

Glasthermometer
Glasthermometer Vergrößerung Foto: Moritz Hertel

Weil Glasthermometer immer etwas unterschiedliche Temperaturen anzeigen, sollten beim Kauf einige Thermometer verglichen werden. Ein Thermometer, das einen Mittelwert anzeigt, sollte geeignet sein. Man kann das Thermometer auch mit der Hand auf Körpertemperatur erwärmen und dann mit der Anzeige eines Fieberthermometers vergleichen.

Ein Digitalthermometer kann genutzt werden, um die Abweichung der vorhandenen Glasthermometer festzustellen.

In der Aquaristik verwendete Glas- oder Kunststoffthermometer haben in der Regel eine rote Füllung. Dabei handelt es sich um Alkohol. Selbst wenn das Thermometer im Aquarium zerbricht, besteht also kein Grund zur Sorge. Der Alkohol wird sofort im Wasser verdünnt. Das Glas oder der Kunststoff sollten allerdings schnell entfernt werden, damit sich kein Fisch daran verletzt.

Eine andere Füllung ist Toluol. Toluol kann den Fischen schaden. Wenn ein Film aus Kohlenwasserstoff auf der Wasseroberfläche schwimmt, der aromatisch bis stechend riecht, sollte der Film sofort abgesaugt werden.

Im Thermometer sind kleine silberne Kugeln aus Blei. Diese werden als Gewicht benötigt, damit die Kalotte unten bleibt und das Thermometer aufrecht schwimmt. Blei ist für Fische und Wirbellose giftig. Die Löslichkeit von Blei in Wasser hängt vom pH-Wert ab. In saurem und weichem Wasser löst sich Blei leichter als in hartem und alkalischem Wasser. Zur Sicherheit sollten die Bleikugeln möglichst schnell aus dem Aquarium entfernt werden.

Selbst wenn Quecksilber im Thermometer wäre, würde dieses nicht unter Wasser verdunsten oder aufgelöst werden. Es sinkt auf den Boden und kann einfach mit einem Schlauch abgesaugt werden. Weil Quecksilber auch unter Wasser giftig ist, sollte das schnell gemacht werden.

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