Teddy Meerschweinchen

Datenblatt Teddy Meerschweinchen

Lateinischer Name: Cavia porcellus
Herkunft: USA (Kalifornien)
Größe:
22 bis 30 cm
Alterserwartung: 6 bis 8 Jahre
Verhalten/Besatz
Gruppen vs. Einzelhaltung: Gruppe ab 2 Tiere
Futter: Pflanzenfresser, Heu, Grünfutter (Löwenzahn, Gräser, Breitwegerich, Spitzwegerich, Giersch), Obst (Äpfel, Birnen, Bananen), Gemüse (Möhren, Gurken, Zucchini, Rote Beete, Endiviensalat)
Schwierigkeitsgrad: einfach

teddy-meerschweinchen
Rex tremendae majestatisCavia porcellus on bedCC BY-SA 4.0

Allgemeine Einleitung

Alle heutigen Meerschweinchenrassen entstanden aus den ersten Tieren, die die spanischen Eroberer aus Südamerika nach Europa brachten.

In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden in Kalifornien Tiere mit längerem, dichterem, gekräuselten Fell geboren. Sie waren bei Kreuzungen von Rosetten- mit Glatthaar-Meerschweinchen entstanden.

Da diese neuen Meeries besonders plüschig und niedlich aussahen, war die Nachfrage groß. Eine neue Rasse entstand, 1978 wurde sie in den USA anerkannt.

Der Namen Teddy Meerschweinchen bekamen die Tiere, weil ihr Fell an Plüschteddys erinnert. Es gibt zwei Varianten, die US Teddys und die CH Teddys. Beide unterscheiden sich hauptsächlich in der Länge des Fells.

Aussehen

Teddys findet man häufig in den Farben Schildpatt ohne weiß, Schildpatt mit weiß, weiß, braun, beige, schwarz, dreifarbig oder in verschiedenen Wildfarben.

Die Tierchen sind kräftiger und stämmiger gebaut als andere Meerie Rassen. Ihr Kopf ist breit, mit einer rassetypisch nach oben gebogenen Nase. Das lässt sie im Vergleich zu anderen Rassen kürzer erscheinen. Die relativ großen Ohren sind schön geformt und hängen leicht herunter. Große runde Knopfaugen schauen freundlich in die Welt.

Das Fell der US Teddys ist 3 bis 3,5 cm lang, das der CH Teddys erreicht bis zu 6 cm Länge. Es ist fluffig und steht senkrecht vom Körper ab. Bei den CH Teddys hängen die Haarspitzen etwas nach unten. Das lässt sie noch kuschliger aussehen.

Durch das abstehende Fell wirken die Tiere größer als sie sind. Die Haarpracht fasst sich leicht harsch an. Am Körper ist das Fell gewellt, am Bauch sind die Haare besonders lang, weicher und glatt.

Teddys dürfen keine Rosetten (Wirbel) im Fell haben. So verlangt es der Rassestandard. Über einen kleinen Wirbel auf dem Kopf wird meistens hinweggesehen. Er sorgt für ein Krönchen oder einen nach vorn gerichteten, kleinen Kamm. Oft ist es dieser Makel im Fell, der den Tieren ihren besonderen Ausdruck verleiht. Wahrscheinlich wird er deshalb toleriert.

Teddys haben stets glatte Tasthaare. Diese Tasthaare sind ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zu Rex Meerschweinchen. Mit ihnen wird die Rasse häufig verwechselt. Rexe haben generell gekräuselte Tasthaare, etwas längeres, drahtiges und gekräuseltes Fell.

Beide Rassen sind genetisch voneinander getrennt. Bei einer Kreuzung von Teddys mit Rexen entstehen immer glatthaarige Tiere.

Anschaffung und Haltung

Teddys sind anpassungsfähige, leicht zu haltende Hausgenossen. Sie stellen sich auf den Tagesablauf ihrer menschlichen Familie ein. Schon nach wenigen Tagen haben sie herausgefunden, wann es Futter gibt und wann gespielt wird.

Die kleinen Fellknäuel brauchen Artgenossen um sich. Sie sind untereinander ausgesprochen kontaktfreudig und kommunizieren eifrig miteinander. Kommunikation funktioniert nur dann, wenn beide Partner die gleiche Sprache sprechen. Dazu müssen sie der gleichen Art angehören. Meeries werden gern mit Kaninchen vergesellschaftet, denn beide Tierarten haben ähnliche Ansprüche an Haltung und Pflege. Trotzdem ersetzt ein Kaninchen keinen Artgenossen.

Hauptargument ist die Vermehrungsfreudigkeit der Meeries. Wobei die Angst vor unerwünschtem Nachwuchs unbegründet ist. Die Nager können in reinen Weibchengruppen gehalten werden. Sind ein oder mehrere Männchen dabei, können diese kastriert werden.

Mehrere unkastrierte Männchen sollten nicht zusammen gehalten werden. Sie könnten sich als Rivalen betrachten, ständige Beißereien wären die Folge.

Käfig und Ausstattung

Der Käfig sollte so bemessen sein, dass für jedes Tier mindestens 0,5 m² zur Verfügung stehen. Häufig werden mehrstöckige Gehege angeboten. Das spart Platz in der Wohnung und kommt dem Klettertrieb der Tiere entgegen. Über geeignete Äste, Rutschen, Leitern, Treppen oder Röhren bewegen sie sich sicher durch alle Räume.

Zur Inneneinrichtung gehören Höhlen, Iglus, Häuschen und weitere Versteckmöglichkeiten. Jedes Schweinchen muss sich bei Bedarf zurückziehen können. Bewährt hat sich eine große Gemeinschaftsunterkunft und zusätzlich mehrere kleine Verstecke.

Der Handel bietet verschiedene Modelle an. Mit ein wenig Geschick kann sich der Besitzer die Unterkunft für seine Schweinchen selbst basteln. Er kann die Größe und Form an seine Tierchen und die Begebenheiten in seiner Wohnung anpassen.

Zur Beschäftigung brauchen die Fellknäuel Äste, Wurzeln, Steine zum Klettern und Erkunden. Zusätzlich sorgen Tunnel, Röhren, Kuschelrollen und weitere Spielzeuge für Beschäftigung. Zum Dösen legen sich die kleinen Nager gern in Hängematten.

Damit sie ihre ständig nachwachsenden Zähne abschleifen, brauchen die Kerlchen Material, das sie benagen können. Dazu eignen sich Zweige vom Obstbaumschnitt, Weide, Buche, Pappel, Birke oder Haselnuss. Werden die Zähne zu lang, können die Tiere nicht mehr richtig bzw. gar nicht mehr fressen und verhungern.

Selbstverständlich muss eine Raufe für Heu, ein oder mehrere Futternäpfe und ein Wassernapf im Käfig sein. Bei mehreren Tieren ist es sinnvoll, mehrere Futterstellen einzurichten. In der Gruppe herrscht eine Rangordnung. Die ranghöheren Teddys würden die im Rang niederen Tiere verdrängen. Stehen ausreichend gefüllte Näpfe zur Verfügung, findet jeder einen Platz, wo er in Ruhe fressen kann.

Steht der Käfig nicht auf dem Boden, sollte ein Aufgang angebracht werden. Dann können die Meeries ihn verlassen und wieder zurückgelangen ohne in die Hand genommen zu werden.

Das Gehege darf nicht in der prallen Sonne oder direkt neben der Heizung stehen. Dort ist es zu warm für die Kerlchen.

Anforderung an die Haltung

Für das Wohlbefinden ist es wichtig, dass die Schweinchen artgerecht gehalten werden.

Artgerechte Haltung

Teddys sollten auf jeden Fall zu zweit oder in Gruppen gehalten werden. Ebenso wichtig ist ihr täglicher Freilauf in der Wohnung. Sie genießen die Abwechslung und den Kontakt zu ihren Menschen.

Freilandhaltung

Teddys können ganzjährig draußen gehalten werden. Ihr dichtes Fell schützt sie vor der Kälte. Draußen brauchen sie einen trockenen, warmen Unterschlupf, weitere Verstecke und für den Sommer schattige Plätze. Fehlt natürlicher Schatten, hilft ein Sonnensegel oder ein Sonnenschirm. Klettermöglichkeiten, Spielies und Hängematten sind auch hier willkommene Einrichtungsgegenstände.

Die Freilandhaltung bietet den Tierchen einen fast natürlichen Lebensraum und stärkt ihr Immunsystem. Eventuell findet sich für den Sommer eine Ecke im Garten oder auf dem Balkon für die Meeries. Sie dürfen im Frühjahr erst nach draußen, wenn die Nächte nicht mehr kalt sind (ab Mitte Mai). Schließlich kommen sie aus der warmen Wohnung und sind an Kälte nicht gewöhnt.

Der Außenauslauf muss so gebaut sein, dass Raubtiere wie Katzen, Füchse oder Greifvögel den kleinen Nagern nicht schaden können.

Fellpflege

Um ihr Fell kümmern sich die Schweinchen selbst. Falls es einmal stark verschmutzt sein sollte, muss mit einer weichen Bürste nachgeholfen werden.

Zucht & Aufzucht

Anfangs waren Teddys schwer zu züchten. Dieses besondere Teddyfell wird durch ein rezessives Gen vererbt. Das bedeutet, beide Elternteile müssen es haben, damit ihre Nachkommen Teddys werden.

Zu Beginn der Zucht wurden Rosetten- und Glatthaar-Meerschweinchen gekreuzt. Es ist den Tieren nicht anzusehen, ob sie das bestimmte Gen haben oder nicht. Hatte man Glück, hatten beide Eltern das Gen und es wurden Teddybabies geboren. Hatten es nur einer der beiden nicht, gab es keine Teddynachkommen.

Teddys untereinander werfen immer Teddys. Es dauerte eine ganze Zeit, bis es ausreichend Teddys gab, die untereinander gekreuzt werden konnten. Die Tiere durften nicht zu eng verwandt sein, um Schäden durch Inzucht zu vermeiden.

Inzwischen ist der Zuchtstamm groß genug, dass Inzucht keine Rolle mehr spielt. Ein Weibchen bringt nach ungefähr 68 Tagen Tragezeit 2 bis 6 Junge zur Welt. Der Nachwuchs hat bereits ein Fell, die Augen sind offen und sie können von Anfang an laufen.

Die Mutter säugt die Kleinen in den ersten 3 Wochen. Teddys sind fürsorgliche Mütter und kümmern sich eifrig um ihren Nachwuchs. Schon während der Säugezeit fangen die Kleinen an, am Heu oder dem Gemüse zu knabbern.

Geschlechtsunterschiede

Die Weibchen sind etwas kleiner als ihre männlichen Artgenossen.

Futter und Ernährung

Teddys fressen über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten. Heu und Wasser sollte immer zur Verfügung stehen. Da die Rasse von Natur aus etwas stämmig ist, ist es schwer zu sagen, ab wann sie Übergewicht haben.

Eingewöhnung und Umgang

Teddys sind gemütliche, freundliche und aufgeweckte Tierchen. In kurzer Zeit gewöhnen sie sich an ihr neues Heim und ihren Pfleger. Kleine Naschereien helfen dabei, anfängliche Scheu zu überwinden.

In den ersten Stunden nach ihrem Einzug möchten sie in Ruhe gelassen werden. Sie fangen bald von allein an, die Umgebung zu erkunden. Haben sie Vertrauen gefasst, spielen sie viel. Es macht ihnen Spaß, kleine Tricks zu lernen oder einen Hindernisparcours aus Papprollen, Plasikflaschen oder Kartons zu bewältigen.

Die kleinen Nager sind stets gutmütig. Sie gewöhnen sich leicht an neue Gruppenmitglieder oder andere Tiere im Haushalt.

Teddys genießen Streicheleinheiten. Dieser Wesenszug ist für Meerschweinchen recht ungewöhnlich. Auf den Arm möchten sie nicht genommen werden.

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