Steppengrillen

Datenblatt Steppengrillen

Lateinischer Name: Gryllus assimilis
Herkunft: Mexiko, Westindische Inseln, Jamaika, Texas, Südflorida
Größe:
bis zu 3,5 cm
Alterserwartung: mehrere Monate
Zucht: einfach möglich
Futter: Geeignet für Reptilien, Amphibien, Nagetiere
steppengrillen
SchönitzerGryllus assimilis male 02CC BY-SA 3.0

Allgemeine Informationen

Steppengrillen ähneln äußerlich den allseits bekannten Heimchen, doch sie sind deutlich größer. Die Weibchen werden bis zu 3,5 cm groß, die Männchen werden ein wenig kleiner. Ihr Grundfarbe ist gelblich bis braun, mit einem schwarzen Bauch und einem schwarzen Vorderkopf.

Allerdings gibt es auch weitere Farbgebungen, zum Beispiel verschiedene Rottöne. Steppengrillen haben einen schmalen Kopf und ihre Augenpartie ist gelb bis braun gefärbt. Ihr Pronotum ist behaart, was bedeutet, dass Steppengrillen nicht glänzen. Die Tiere haben lange Flügel, mit denen sie fliegen können.

Das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Grillenart beläuft sich auf Mexiko, Texas, die Westindischen Inseln, Jamaika und Südflorida. Sie leben in Wiesen, Feldern sowie an Straßenrändern.

Die Grillen zirpen kurz, jedoch sehr häufig innerhalb weniger Sekunden. Jedes einzelne Zirpen besteht aus 7 oder mehr hochfrequenten Impulsen, die wie ein andauerndes Geräusch wirken. Allerdings ist das Zirpen der Steppengrillen nicht so laut wie das von anderen Grillenarten, sodass sie sich gut als lebendes Futter halten lassen. Somit ist die Steppengrille eine gute Alternative zu den sehr lauten Heimchen.

Haltung

Für die Haltung der Steppengrillen eignen sich Faunaboxen sowie kleinere Aquarien. Als Bodengrund kommen Sand, Pappe oder Küchenpapier infrage. Der Sand lässt sich übrigens auswaschen.

Hierzu wird der ansonsten leere Behälter mit Wasser bis auf ein Viertel aufgefüllt, anschließend ausgeschwenkt und alle in dem überstehenden Wasser schwimmenden Dinge wird ausgeschüttet. Der nasse Sand kann sich schnell absetzen, trocknen und nochmals verwendet werden.

Bezüglich der Inneneinrichtung ist vieles möglich. Ein natürliches Milieu mit Pflanzen oder ein Häuschen aus Lego sind eine gute Idee. Auf dem eingeschränkten Platzangebot soll möglichst viel Lauffläche entstehen, sodass die Grillen genügend erkunden können.

Steppengrillen häuten sich. In dieser Zeit können sie sich nicht gegen ihre Artgenossen wehren, welche die sich häutenden Mitbewohner gern einmal anknabbern oder sogar ganz auffressen, wenn der Appetit groß genug ist. Hunde- oder Katzenfutter enthält viele tierische Eiweiße, die wahrscheinlich den Fleischhunger bremsen. Dennoch sollten sich die häutenden Grillen in eine separate Ecke im Faunabehälter absondern können, bis ihre Häutung vorbei ist.

Steppengrillen lieben Wärme, sodass sie sich zwischen 25 und 30 °C wohlfühlen und wachsen sowie fortpflanzen können. Tiefere Temperaturen sind zwar auch möglich, doch dann pflanzen sich die Grillen nur schleppend fort. Außerdem ist es bei Wärme trockener in der Faunabox. Für eine Heizung sorgen Glühlampen oder Wärmestrahler. Ein Heizkabel spendet von unterhalb Wärme und Heizsteine, die bei Reptilien gängig sind, sind ebenfalls eine gute Idee.

Zucht

Eine Vermehrung der Steppengrillen ist der Fortpflanzung von Heimchen oder Mittelmeergrillen ähnlich. Sie erfolgt per Eiablage im feuchten Substrat. Die weiblichen Grillen legen die Eier in einen kleinen Behälter, der mit Anzuchterde, Torf oder feuchter Watte gefüllt wurde.

Eine sehr große Wasserstelle sollte nicht in der Grillenbox stehen, denn sonst könnten die Eier im Wasserbehälter landen. Als Eiablagebox lohnen sich die Verkaufsbehälter der Grillen, Becher und verschiedene weitere kleine Kästchen. Wenn diese mit angefeuchteter Erde gefüllt wurden, wird etwas Gaze darüber befestigt, sodass die Eier vor plündernden Artgenossen geschützt sind.

Das im Zuchtbehälter liegende Substrat sollte niemals austrocknen, aber auch nie sehr nass sein. Einige kleine Löcher auf der unteren Seite des Eiablagebehälters verhindern Staunässe. Der Behälter steht am besten auf einem Blumentopfuntersetzer mit Wasser.

Die jungen Grillen schlüpfen meist nach 14 Tagen, abhängig von der Temperatur. Ab 25° C gelingt der Schlupf besser. Die Temperatur lässt sich innerhalb des Substrats nicht so einfach messen, da wahrscheinlich etwas Kälte durch Verdunstung in Spiel ist. Junggrillen entwickeln sich im selben Behälter mit denselben Bedingungen verschieden schnell.

Auch die Steppengrillen sind hier nicht ausgenommen. Bei ihnen ist im Gegensatz zu Heimchen die prozentuale Entwicklung günstiger, denn bei etwa 90 Prozent verläuft die Entwicklung gut und der Rest ist ein wenig unterentwickelt. Bei den Heimchen hält es sich die Waage.

Es ist unpraktisch, junge Steppengrillen im selben Behälter wie die erwachsenen Tiere aufzuziehen. Auch wenn ihr Hang zum Kannibalismus nicht so stark, doch es würden trotzdem viel weniger junge Grillen überleben. Versteckmöglichkeiten sind bestimmt eine gute Option, doch wer viele Grillen als Futtertiere nachzüchten möchte, sollte den Eiablagebehälter bis zum Schlupf in eine getrennte Box umsetzen.

Besonderheit

Steppengrillen lassen sich gemäß unterschiedlicher Thesen seitens der Zoologie bisher nicht eindeutig einordnen. Möglicherweise sind diese Grillen vollständig durch Zucht entstanden. Sie lassen sich recht einfach handhaben und halten, denn sie springen nicht so häufig wie die Heimchen, zirpen leiser und betreiben weniger Kannibalismus als andere Grillenarten.

Futter und Verfütterung

Futter

Wie jegliche Grillenarten sind auch Steppengrillen Allesfresser. Wer diese Grillen hält, sollte beachten, dass ihr Futter weniger feucht ist. Optimal ist es, trockenes Katzenfutter, Weizenkleie oder Haferflocken mit Gemüse zu kombinieren.

Bei einer solchen Ernährung ist Wasser nicht notwendig, da die Steppengrillen genug Wasser aus ihrem Gemüse beziehen. Zu viel Feuchtigkeit ist hier eher schädlich, denn Steppengrillen benötigen ein trockenes und warmes Milieu statt sehr feuchtem Futter.

Verfütterung

Steppengrillen sind klassische Futtertiere, die gern von vielen Reptilienarten gefressen werden. Darunter zählen beispielsweise Geckos, Chamäleons oder Bartagamen.

Steppengrillen lassen sich einfach anfüttern und beinhalten außerdem einige wichtige Nährstoffe. Das braune Insekt gibt es in diversen Größen, sodass Reptilien, Amphibien oder Nager in verschiedenen Altersstufen eine gute Futterversorgung bekommen.

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