Reiskärpflinge

 
 

Datenblatt Reiskärpflinge

Deutscher Name: Reiskärpflinge
Wissenschaftlicher Name: Oryzias
Herkunft: Indonesien, Japan, China, Indien
Größe: Körperlänge 1,6 cm – 6,5 cm
Aquarium
Länge: Länge ab 60 cm Breite und ab 80 cm Breite
Inhalt: ab 100 Liter
Wasserwerte
Temperatur: 22°- 30° C
PH: 6 – 8,5
GH: 10° – 25° dH
Verhalten
Bereich: oberer Bereich

Futter:

Allesfresser, Flocken, Frostfutter, Lebendfutter (schwarze und weiße Mückenlarven, Hüpferlinge, Wasserflöhe)
Verhalten: überwiegend Schwarmfische, friedlich, lebhaft, neugierig
Anzahl: Schwarmfisch, ab 8 Tiere
Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Reiskärpflinge im Aquarium
Seotaro, Oryzias latipes(Hamamatsu,Shizuoka,Japan,2007)-1, CC BY-SA 3.0

Reiskärpflinge gehören zur Familie der Reisfische (Adrianichthyidae), auch Asiatische Leuchtaugenfische genannt, in der Ordnung der Hornhechtartigen. Es gibt ungefähr 30 verschiedene Arten dieser Süßwasserfische, viele davon kommen endemisch vor.

Reisfische Oryzias_woworae im Aquarium
The Last 99, Oryzias woworae, CC BY-SA 3.0

In der Natur sind die Fische unscheinbar grau oder bräunlich gefärbt (Ausnahme: Neonreisfisch (Oryzias woworae)). Wahrscheinlich waren sie deshalb bisher in der Aquaristik selten anzutreffen. Erst nachdem in letzter Zeit farbenfrohere Varianten gezüchtet wurden, ist ihr Beliebtheitsgrad sprunghaft gestiegen. Vor allem der aus Japan stammende Medaka oder Killifisch ist in Europa in Mode gekommen und findet zunehmend Anhänger.

Alle Arten haben einen langgestreckten Körper mit gerader Rückenlinie und tiefem Bauch. Ihr Maul ist oberständig, ohne dass die Tiere den Oberkiefer vorstrecken können. Die Rückenflosse liegt weit hinten, die großen Brustflossen stehen weit oben.

Oryzias_sinensis Reiskärpflinge im Aquarium
Thomas, Oryzias sinensis, CC BY 3.0

Viele Arten leben in Küstennähe, einige kommen weiter im Inland vor. Dort besiedeln sie Teiche, Seen, überschwemmte Reisfelder oder seichte Flüsse. Manche der küstennah lebenden Arten vertragen Brackwasser.

Im Aquarium passen sich Reiskärpflinge schnell an unterschiedliche Wasserbedingungen an. Die Tiere sind robust, sie brauchen keine separate Sauerstoffzufuhr oder Filter. Wichtig hingegen sind ausreichende Versteckmöglichkeiten zwischen Wasserpflanzen, Wurzeln oder Steinaufbauten.

Die Fische fressen ungern Futter, das auf dem Boden liegt. Daher ist langsam sinkendes Futter zu bevorzugen.

Das Verhalten im Schwarm ist friedlich. Es kann eventuell zu kleineren Schubsereien kommen, bei denen sich die Tiere nie gegenseitig verletzen.

Geschlechtsunterschiede

Männchen und Weibchen sind bei den meisten Arten schwer voneinander zu unterscheiden. Oft ist bei den Männchen die Afterflosse leicht breiter.

Während der Balz zeigen die Männchen deutlich mehr Farben, die sie dann kräftig leuchten lassen.

Zucht

Die Zucht gelingt bei Temperaturen von 22 bis 24° C leicht. Je nach Art laichen die Weibchen fast täglich bis zu einem Rhythmus von 14 Tagen meistens in den Morgenstunden ab. Voraussetzung ist, dass im Becken feingliedrige Pflanzen, Javamoos oder ein Laichmop vorhanden sind. Die Fische können im Gemeinschaftsbecken oder in einem Aufzuchtbecken ablaichen. Sollen Jungfische aufwachsen, müssen die Eier in ein separates Becken umgesiedelt werden. Nach dem Schlüpfen stellen die erwachsenen Tiere den Jungen nach. Ist das Becken gut bepflanzt, können sich eventuell einige Jungtiere zwischen die Pflanzen retten.

Die Eier hängen einzeln an einem Faden, der dem Weibchen aus der Urogenitalen Pore wächst.

Es haben sich zwei Laichstrategien entwickelt:

Beim Flossenbrüter-Typ heftet sich das Weibchen die am Faden hängenden Eier an den Hinterleib. Schwimmt sie umher, werden sie mit frischem Sauerstoff versorgt. Nach 17 bis 24 Tagen schlüpfen die Jungen. Sind durch die transparente Eihülle die Augen der Larven zu sehen, steht der Schlupf kurz bevor. Dann sollte das Weibchen mit Ihrem Eierpaket in ein dicht bepflanztes Becken umgesetzt werden. Flossenbrüter sind z.B. O.sarasinorum und O. eversi.

Beim Substrat-Typ streifen die Muttertiere die Eierfäden nach wenigen Stunden an Wasserpflanzen ab. Die entsprechenden Pflanzen sollten mit den Eiern in ein anderes Becken umgesiedelt werden. Die Jungen schlüpfen nach 11 bis 14 Tagen. Fische dieses Typs sind oft Dauerlaicher. Hierzu gehören z.B. O. woworae, O. matanensis, O. wolasi, O. celebensis und O. nigrimas.

Die Jungtiere schwimmen an der Wasseroberfläche. Sie werden mit Staubfutter oder Infusorien gefüttert. Ebenfalls geeignet sind grünes Wasser (Schwebealgen) oder Spirostomum cf. ambiguum, das Rettichtierchen. Nach 4 bis 5 Tagen fressen sie Artemia Nauplien.

Sind die Jungen 1,5 bis 2 cm groß, können sie gefahrlos ins Gemeinschaftsbecken umziehen. Im Alter von 12 Wochen werden sie geschlechtsreif.

Vergesellschaftung

Die verträglichen Fische können gut mit anderen Fischen vergesellschaftet werden. Günstig sind Arten, die in Bodennähe leben, kleine friedliche Garnelen sind ebenfalls möglich.

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1 Gedanke zu „Reiskärpflinge“

  1. Meine Erfahrungen mit reiskärpflingen sind sehr positiv.ich halte die beiden Arten latipes und woworae.zur Zeit befinden sich die Tiere getrennt nach Art im gut bepflanzten Miniteich im garten.latipes hatte ich letztes Jahr auch schon draußen bis in den Oktober und einer Wassertemperatur von 5 Grad celsius.sie haben unter diesen Bedingungen gute Nachzucht gebracht.woworae habe ich erst seit diesem Jahr draußen,es ist aber auch schon Nachzucht in verschiedenen Größen vorhanden!mein Fazit ist durchweg positiv.es sind schöne dankbare Pfleglinge deren Haltung meiner Meinung nach sehr empfehlenswert ist.außerdem gibt es noch einen Aspekt der nicht zu verachten ist.sie können in der Wohnung bei Zimmertemperatur gehalten werden,was den gegenwärtigen Energiepreisen entgegenkommt und hilft die Kosten für das Hobby in Grenzen zu halten!

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