Oxydator im Aquarium

Wofür ein Oxydator im Aquarium eingesetzt wird

Mit einen Oxydator kann der Sauerstoffgehalt im Aquarium erhöht werden, ohne dass dabei der ph-Wert verändert wird.
Wenn schon eine gute Membranpumpe vorhanden ist, ist die Belüftung einfacher und preiswerter. Auch wenn dabei der pH-Wert um einige Zehntel ansteigt. Die Luft eines bewohnten Zimmers hat einen relativ hohen CO2-Gehalt, so dass sich das Austreiben von CO2 in Grenzen hält.

Ein Oxidator erzeugt aus Wasserstoffperoxid Sauerstoff. Die erzeugte Menge Sauerstoff ist nur gering im Vergleich mit anderen Methoden, z. B. Pflanzen, Ausströmer oder Wasserbewegung an der Oberfläche. Unabhängig vom Bedarf gibt ein Oxydator immer die gleiche Menge Sauerstoff ab.

Praktisch alle Stoffe im Aquarium, die oxidieren können, werden oxidiert. Dazu gehören auch Nährstoffe für die Pflanzen. Oft wachsen Pflanzen anfangs sehr gut und später stagniert das Wachstum, wenn nicht durch verstärkte Düngung gegengesteuert wird. Einige Pflanzen, wie Riesenvallisnerien können eingehen. Besonders feingliedrige Pflanzen können regelrecht zerfallen.

Die Schleimhäute und Kiemen der Fische können attackiert und geschädigt werden. Konkrete Berichte über Schäden bei Fischen sind derzeit nicht bekannt.

In pflanzenlosen Becken mit dichtem Fischbesatz werden Oxidatoren häufig mit guten Erfahrungen verwendet. Die Keimbelastung des Wassers wird verringert und einige Ektoparasiten sowie Schwärmer von Ichthyo werden teilweise abgetötet. Auch Algensporen werden vernichtet.

Teilweise werden Oxydatoren bei der Aufzucht von Jungfischen eingesetzt. Weil gerade Jungfische empfindlich sind, ist das Vorgehen umstritten.
Es ist sinnvoller häufiger Wasser zu wechseln. Die Wasserqualität in stark besetzten Aufzuchtbecken verbessert sich zwar, weil die Oxidation erfahrungsgemäß zu einem schnellen Abbau der Nitritwerte führt. Aber eine solche Situation sollte durch Wasserwechsel vorbeugend vermieden werden.

Wenn ein Oxydator kaputtgeht, z. B. ein Riss in der Außenhülle auftritt, kann das Aquarium innerhalb weniger Stunden komplett kippen.

Die Wirkung von Wasserstoffperoxid hängt stark von der Konzentration ab. 30 – 40 ige Lösung zur Desinfektion von Wunden, 6 %ige Lösung tötet Algen und Bakterien ab.

Weitere Argumente für Oxydatoren:

  • Im Gegensatz zu einem Ausströmerstein treibt ein Oxydator das Kohlendioxid nicht bzw. nur unwesentlich aus.
  • Ein Ausströmerstein reichert das Wasser nur unwesentlich mit Sauerstoff an, weil es sehr schnell verflüchtigt. Anders beim Oxydator.
  • Im Gegensatz zu einem Ausströmer arbeitet der Oxydator lautlos und ohne Strom.
  • Der aktivierte Sauerstoff oxidiert schädliche Zwischenprodukte wie Nitrit und Kohlenwasserstoff zu Nitrat, Wasser und Kohlendioxid. Das Kohlendioxid ist dann wieder positiv für den Pflanzenwuchs.
  • Aktivierter Sauerstoff erhöht das Redoxpotential des Wassers und sollte so gegen Algen wirken.

Weitere Argumente gegen Oxydatoren:

  • Erfahrungsberichte zeigen, dass Oxydatoren Algen sogar fördern können.
  • Das stark mit Sauerstoff angereicherte Wasser verschlechtert eine Denitrifikation, bzw. macht sie unmöglich, da bei dieser Filterung ein sauerstoffarmes Milieu geschaffen werden muss.

Der Einsatz eines Oxydators sollte auch deshalb überdacht werden, weil ein ständiger Betrieb teuer ist. Je nach Temperatur des Wassers und Anzahl der Katalysatoren schwankt der Verbrauch.

Zur kurzfristigen Verbesserung der Wasserqualität, z. B. von stark besetzten Aufzuchtbecken, hat sich der Oxydator in einigen Fällen bewährt.
Grundsätzlich sollten aber Bedingungen für die Fische hergestellt werden, die den Einsatz eines Oxydators überflüssig machen. Ein gut durchdachtes und funktionierendes Aquarium kommt ohne Oxydator aus.

Funktionsweise eines Oxydators

Ein Oxydator besteht aus einer Kunststoffflasche, die mit Wasserstoffperoxid H2O2 gefüllt ist. Die Flasche steht kopfüber in einem Keramiktopf. Damit die Flasche nicht hochschwimmt, ist sie beschwert.

In der Flasche befindet sich ein kleiner Keramikkatalysator. Eine kleine Menge H2O2 zerfällt in Wasser H20 und Sauerstoff O2. Der Sauerstoff sammelt sich am obenliegenden Flaschenboden und drückt das H2O2 ganz langsam unten aus der Flasche.

Das H2O2 strömt an der katalytisch wirkenden Keramiktopfwand vorbei und zerfällt dort zu Wasser und einem so genannten freien radikalen Sauerstoffatom 1/2O.
Dieses geht möglichst schnell wieder eine stabile chemische Verbindung ein und oxidiert dabei organische und anorganische Verbindungen. Außerdem werden Schleimhäute geschädigt. Einige der freien Sauerstoffradikale finden sich auch untereinander und bilden molekularen Sauerstoff O2. Die erzeugte Menge Sauerstoff ist aber sehr klein, besonders im Vergleich zu den Nebenwirkungen.

Die Dosierflasche wird in regelmäßigen Abständen mit Wasserstoffperoxid gefüllt.

Bei einem Oxydator Modell A für Becken bis ca. 400 Liter reicht ein Liter 6 %iges Wasserstoffperoxid für etwa 4 Füllungen. Eine Füllung hält erfahrungsgemäß 10 Tage.

Ein Liter 30 %iges H2O2 kostet ähnlich viel. Mit destilliertem Wasser oder Umkehrosmosewasser kann es auf 6 % verdünnt werden. 30 %iges H2O2 ist ätzend. Die Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Chemikalien müssen beachtet werden. Gummihandschuhe und Schutzbrille müssen benutzt werden. Am besten wird auf einer Spüle gearbeitet, wo kleinere Unfälle keinen Schaden anrichten. Sollten Sie nicht fachkundig sein holen Sie sich entsprechende Hilfe.

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