Inhaltsverzeichnis:
Datenblatt Mondfische |
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Lateinischer Name: | Mola mola |
Handelsname: | Mondfisch, Sonnenfisch |
Ordnungsname: | Kugelfischverwandte (lat. Tetraodontisformes) |
Familie: |
Mondfische (lat. Molidae) |
Gattung: |
Mondfische (lat. Mola) |
Herkunft: | ursprüngliche Herkunft nicht bekannt (oft vor Bali gesicht) |
Größe in cm: |
bis zu 300 cm lang und 400 cm hoch |
Gewicht: | Bis zu 2,3 Tonnen |
Aquariumgröße | |
Länge und Breite in cm: |
61 cm x 44,5 cm |
Inhalt in Litern: |
mindestens 60 Liter für mehrere Fische |
Quelle: Bali.info
Eckdaten
Der Mondfisch gehört zu den Meeresbewohnern, deren Lebensweise und Verhalten am wenigsten erforscht ist. Er ist die größte und schwerste Fischart, die bekannt ist. Es wird vermutet, dass Mondfische mehr als 100 Jahre alt werden.
In ausgewachsenem Zustand ähneln diese Fische einem schwimmenden Mühlstein, was zur ihrem Namen (lat. mola = Mühlstein) führte. Die neugierigen Fische nähern sich gerne Tauchern und sind trotz ihrer Größe für Menschen nicht gefährlich.
Verbreitung / Herkunftsgebiete
Woher kommen Mondfische und seit wann gibt es sie?
Die ursprüngliche Herkunft der Mondfische ist nicht bekannt. Im Südwesten Russlands wurden versteinerte Fossilien gefunden, die belegen, dass diese Fischart vor 55,8 bis 33,9 Millionen Jahren im Eozän existierte.
Wo leben Mondfische?
Heutzutage kommen die Fische in allen Weltmeeren der subtropischen, tropischen und gemäßigten Zonen vor. Hauptsächlich leben sie küstenfern im offenen Wasser.
In den kälteren Wasserschichten von 30 bis 480 Metern und bei Temperaturen unter 7,5° Celsius jagen sie nach Beutetieren. Wenn Mondfische tagsüber auftauchen, nutzen sie die Gelegenheit zum Sonnenbaden und legen sich flach auf die Wasseroberfläche. Dies führt dazu, dass sie auch Sonnenfisch genannt werden.
In welchen Regionen wurden Mondfische gesichtet?
Diese Fischart kommt im Ostpazifik von Britisch-Columbia und Kanada bis nach Chile und Peru sowie im Westpazifik von Japan bis Australien vor. Im Westatlantik wurden sie von Neufundland und Kanada bis Argentinien gesichtet, im Ostatlantik von Skandinavien bis Südafrika. Einzelne Mondfische wurden zur Sommersonnenwende im Mittelmeer gesehen. Häufig werden Mondfisch auch vor der Küste Balis gesehen.
Die Erderwärmung führt dazu, dass diese Fische zunehmend in kälteren Regionen wie um die Britischen Inseln herum gesichtet werden. Im Herbst gelangen sie häufig über den Golfstrom in die Nordsee und schwimmen bis in den Skagerrak und den Kattegat. Mit den Salzwassereinströmungen gelangt der Mondfisch in die westliche Ostsee.
Dort sind ihre Überlebenschancen wegen des Nahrungsmangels und des verringerten Salzgehalts generell schlecht.
Nahrung
Wovon ernährt sich der Mondfisch?
Mondfische ernähren sich von Meerestieren, die sie nachts erbeuten und mit ihrem schnabelförmigen Mund fressen. Überwiegend sind das Weichtiere, Salpen, Plankton, Quallen, Tintenfische, Kalmare, Seesterne sowie kleinere Fische und Larven von Krebstieren und Tiefseeaalen.
Wie fressen Mondfische?
Diese Fischart besitzt keine einzelnen Zähne, sondern zwei schnabelartige Zahnleisten, die nicht zum Kauen dienen. Größere Beutetiere wie zum Beispiel Quallen werden mit dem kleinen Maul wiederholt eingesaugt und ausgespuckt, bis die Beute in kleinere, gut zu schluckende Häppchen zerteilt ist.
Mondfische besitzen zudem Schlundzähne, mit denen sie ihre Beute zerkleinern, aber auch Geräusche erzeugen können.
Fortpflanzung
Das Paarungsverhalten und die Fortpflanzung der Mondfische ist wenig erforscht. Die Fische werden mit zunehmenden Alter zu Einzelgängern und treffen selten aufeinander. Weibliche Mondfische können in einem Laichgang bis zu 300 Millionen Eier produzieren, die mit der Strömung fortgetrieben werden. Sie stehen als fruchtbarste Fischart im ‘Guinessbuch der Rekorde’.
Wo liegt das Laichgebiet?
Das Laichgebiet liegt unter anderem in der Saragossosee, die sich zwischen Florida und den Azoren im südwestlichen Atlantik bei den Bermuda-Inseln befindet. Das Meeresgebiet, das teilweise zum Bermuda-Dreieck gehört, hat in etwa die Größe Australiens.
Wie sehen die Fischlarven aus?
Aus den ein Millimeter großen Eiern schlüpfen Larven, die zwei bis drei Millimeter groß sind. Die Larven sind mit fünf nadelartigen Stacheln bedeckt, die sie vor Fressfeinden schützen sollen. Die Stacheln bilden sich im Laufe des Larvenstadiums zurück und verbleiben als knöcherne Reste auf der Haut der Fische. Die Brustflosse der Larven ist im Gegensatz zum ausgewachsenen Mondfisch verhältnismäßig groß ausgebildet und die Schwanzflosse bildet sich im Laufe der Entwicklung zurück. Der leicht elliptische, silbrige Larvenkörper nimmt langsam die typisch ovale oder scheibenförmige Form des Mondfisches an und das Körpergewicht vervielfacht sich in Rekordzeit bis zu einem Gewicht von etwa 2,3 Tonnen.
Sonstige Fragen / Nutzerfragen
Ist der Mondfisch essbar?
Der Mondfisch wird selten zum menschlichen Verzehr gefangen, da er nicht besonders genießbar ist und möglicherweise wie Koffer- oder Kugelfische das Nervengift Tetrodotoxin enthält. Einige Teile des Fisches finden in der chinesischen Medizin Verwendung.
Wie sehen Mondfische aus?
Der Körperbau dieser Fischart wirkt auffällig plump und komprimiert. Der Körper hat eine scheibenähnliche Form und ist seitlich zum Schwanz hin abflacht. Das Skelett besteht fast ausschließlich aus Knorpeln.
Die graue, braune oder grünliche, bis zu acht Zentimeter dicke Fischhaut ist nicht mit Schuppen bedeckt. Auf ihr leben bis zu 50 verschiedene Arten von Mikroorganismen, die teilweise parasitär sind und die Fischhaut nachts silbrig zum Leuchten bringen. Mondfische haben keine Bauchflossen und im Gegensatz zu anderen Knochenfischen keine Schwimmblase.
Die Afterflosse und die Rückenflosse dienen der Fortbewegung. Die Rückenflosse ist auffallend groß und mit mehreren Flossenstrahlen versehen. Wegen ihrer Rückenflosse werden Mondfische an der Wasseroberfläche häufig mit einem Hai verwechselt.
Wie schnell ist ein Mondfisch?
Diese Fischart bewegt sich mithilfe ihrer mächtigen Rücken- und Afterflosse fort. Obwohl er als träger Schwimmer gilt, kann der Mondfisch Spitzengeschwindigkeiten von etwa 3,2 km/h erreichen. In drei Monaten legt er in den Weltmeeren Rekordstrecken von bis zu 2.000 Kilometern zurück.
Sind Mondfische vom Aussterben bedroht?
Die Haut des Mondfisches ist bis zu acht Zentimeter dick, trotzdem stellen Schwertwale, größere Haie und Seelöwen eine potenzielle Gefahr für ihn dar.
Eine weitere Gefahr droht ihm durch die zunehmende Meeresverschmutzung, da seine Hauptnahrungsquelle, die Quallen, Plastikmüll ähneln können. Der zunehmende Schiffsverkehr sowie die immer größer werdenden Fangflotten machen dem trägen Fisch ebenfalls das Leben schwer, da er als Beifang in deren Netzen landet.
Die Weltnaturschutzorganisation IUCN stuft Mondfische daher in ihrer Roten Liste als gefährdet ein.
Weblinks rund um Mondfische:
- https://www.stiftung-meeresschutz.org/meerestiere/mondfisch/
- https://www.biologie-schule.de/mondfisch-steckbrief.php
- https://www.baliocean.com/de/mondfisch/
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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