Aquarium richtig kühlen

Wie das Aquarienwasser gekühlt werden kann

Aquarium kühlen
© Romolo Tavani – stock.adobe.com – ID: 269437588

Bei warmem Wetter kann sich das Aquarienwasser schnell aufheizen. Die meisten Fischarten verkraften höhere Temperaturen problemlos eine Zeit lang, auch über mehrere Wochen, wenn die Fische ansonsten gesund und fit sind.

Oft stört die Fische die Wärme überhaupt nicht. Wärmeres Wasser kann aber weniger Sauerstoff aufnehmen. So kann es bei wärmerem Wasser zu Sauerstoffmangel kommen.

In solchen Situationen kann als erste Maßnahme dem Wasser mit einem Sauerstoffstein oder einem Diffusor Sauerstoff zugeführt werden.

Wenn die Wärmeperiode länger dauert oder gegen Wärme empfindliche Arten gepflegt werden, kann mit verschiedenen Methoden das Wasser gekühlt werden.

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Möglichkeiten zur Kühlung des Aquarienwassers:
  • Wasserwechsel mit kaltem Wasser als Sofortmaßnahme
  • Abdeckung des Aquariums öffnen oder entfernen.
  • Bei Abdeckungen mit Leuchtkasten den Leuchtkasten kühlen.
  • Vorschaltgeräte aus dem Leuchtkasten nach außen verlegen.
  • Die Wasseroberfläche kühlen.
  • Bei Aquarien mit Hängeleuchten die Leuchten höher hängen.
  • Mobile Klimaanlage für das Zimmer einsetzen.
  • Eiswürfel oder Kühlakkus in das Aquarienwasser legen.
  • Durchlaufkühler für das Aquarium verwenden.

Abdeckung öffnen oder entfernen

Kühlung
Foto Gary

Es reicht oft schon aus, wenn die Abdeckung etwas geöffnet wird. Die warme und feuchte Luft über dem Aquarium kann dann leichter in den Raum entweichen und durch kühlere, trockenere Luft ersetzt werden. Die Wasseroberfläche wird so auch ohne Ventilator gekühlt. Die Kühlwirkung wird deutlich erhöht, wenn ein Ventilator ständig neue Luft über die Oberfläche bringt.

Damit keine Fische aus dem Aquarium springen, kann das Aquarium mit einem Kunststoffnetz, einem kunststoffummanteltem Karnickeldraht, einer durchlöcherten Plexiglasscheibe, einem Mückennetz oder Ähnlichem gesichert werden.

Ähnlich wirkt es, ein feuchtes Handtuch an eine Aquarienscheibe zu legen und das Handtuch mit einem Ventilator zu kühlen.

Kühlung des Leuchtkastens

In den Leuchtkasten werden an geeigneter Stelle Löcher geschnitten und dort Lüfter eingebaut, die die heiße Luft heraussaugen. An anderer, geeigneter Stelle werden Lüftungsschlitze eingeschnitten, die dann für Frischluft sorgen. Zusätzlich können die Vorschaltgeräte aus dem Leuchtkasten nach außen verlagert werden.

Wasseroberfläche kühlen (DIY)

Die Luft zwischen Wasseroberfläche und Abdeckung wird durch die Beleuchtung zusätzlich erwärmt. Das Aquarienwasser kann deshalb wärmer werden als die Zimmerluft. Wenn die erwärmte Luft einfach herausgeblasen wird, wird die Wassererwärmung verringert. Das Temperaturniveau pendelt sich in der Regel ein bis zwei Grad über der Raumtemperatur ein. Zusätzlich wird durch Verdunstungseffekte nicht nur das Aufheizen vermieden, sondern das Wasser auch gekühlt.

In die Klappen der Abdeckung werden Löcher gebohrt und dort Lüfter eingebaut. Die Lüfter können je nach Abdeckung auch an den Aussparungen für Schläuche etc. angebracht werden. Sie können mit Heißkleber oder mit Schrauben befestigt werden.
Nach einigen Berichten ist die Kühlleistung besser, wenn die Lüfter Luft in das Aquarium hineinblasen. Für den Druckausgleich sind in jeder Abdeckung normalerweise genug Ritzen vorhanden.

Nach anderen Berichten ist die Kühlwirkung besser, wenn die Luft vom Aquarium abgesaugt wird.

Öffnungen um die Lüfter sollten luftdicht abgedichtet werden. Luft geht den Weg des geringsten Widerstandes. Wenn die Lüfter nicht abgedichtet sind, geht die Luft außen am Lüfter vorbei und durch den Lüfter wieder nach draußen. Die Lüfter schaufeln so jede Menge Luft, aber über dem Wasser findet fast keine Luftbewegung statt.

Vor die Lüfter sollte von innen im Aquarium ein feines Netz gespannt werden, damit sich springende Fische oder kletternde Wirbellose nicht verletzen.

Die Lüfter können auch mit Schutzdraht für Ventilatoren gesichert werden. Ein dritter Schutzdraht kann die Lüfter verbinden. Die so verbundenen Lüfter werden mit Draht an einer großen Papierklammer befestigt. Die Klammer wird so am Beckenrand befestigt, dass die Lüfter gut auf die Wasserfläche blasen.

Es ist besser größere Lüfter zu verwenden, die dann langsamer drehen können als kleine Lüfter, die irgendwann aufgrund der hohen Drehzahl laute Geräusche verursachen. Ein 80 mm Lüfter in einem PC muss bei gleicher Kühlleistung z. B. nur halb so schnell laufen, wie ein 60 mm Lüfter.

Geeignet sind PC-Lüfter, die mit 12 V über ein geeignetes Netzteil betrieben werden. Auf dem Lüfter steht neben der Betriebsspannung, normalerweise 12 Volt, auch die Stromaufnahme des Lüfters. Die Stromaufnahme von PC-Lüftern ist sehr niedrig, so dass auch kleinere Steckernetzteile geeignet sind. Gut sind regelbare 12 V-Netzteile mit denen die Drehzahl reguliert werden kann. Wenn zwei Lüfter verwendet werden, werden diese parallel geschaltet. So hat jeder Lüfter die volle Spannung. Bei Reihenschaltung hat jeder Lüfter die halbe Spannung.
Wenn die Lüfter Gleichspannung haben, muss auch das Netzteil Gleichspannung liefern. Am Sichersten ist ein stabilisiertes, nicht zu billiges Steckernetzteil mit exakt der Ausgangsspannung die benötigt wird.

Wenn die Abdeckung nicht verändert werden soll, kann ein normaler Ventilator zur Kühlung von Räumen so aufgestellt werden, dass die Luft über die Wasseroberfläche gepustet wird.

Diese Verfahren beruhen darauf, dass Wärme durch die Verdunstung von Wasser abgeführt wird. Die mit Wasser gesättigte Luft über dem Aquarium wird wegbefördert. Entsprechend verdunstet einiges an Wasser aus dem Aquarium und muss nachgefüllt werden. Andererseits haben schon 30 g verdunstetes Wasser die gleiche Kühlwirkung wie 1 kg geschmolzenes Eis. Zusätzlich wird die Beleuchtung gekühlt, die sonst Wärme an das Wasser abgibt.

Wasser hat eine hohe Verdampfungswärme von 40,6 kJ/mol, also etwa 2255 kJ/Liter Wasser. Wärme entspricht in diesem Fall Kälte. Um 1 Liter Wasser zu verdampfen, wird der Umgebung etwa 2255 kJ Energie entzogen. Wird einem Liter Wasser 4,18 kJ Wärme entzogen, kühlt es sich um 1° C ab. Das entspricht der so genannten Wärmekapazität des Wassers.

Mit 2255 kJ Wärmeentzug können i540 Liter Wasser um 1° C abgekühlt werden, wenn diese Wärme nur dem Wasser entnommen wird.

Wenn die Wärme für die Verdunstung des Wassers zu 10 % wirklich dem Wasser entzogen wird und nicht z. B. der Außenluft, kühlt sich ein 50 Liter Aquarium um etwa 1° C ab, wenn 1 Liter Wasser verdunstet. Die Rechnung gilt so, wenn das Becken zu 100 % isoliert ist und nicht gleichzeitig wieder aufgewärmt wird.

Pauschal gesagt kühlt ein 50 Liter-Becken um 1° Celsius ab, wenn 1 Liter Wasser verdunstet. Details hängen auch von der Lufttemperatur ab. Allerdings sind das alles Beispiele, die nicht einfach hochgerechnet werden können. Beim Abkühlen von 500 Liter um 5° verdunsten nicht zwangsläufig 250 Liter Wasser.

Eine vorhandene Düngung mit CO2 muss evtl. etwas erhöht werden, weil der Luftaustausch zwischen Wasser und Luft verbessert ist.

Kühlen mit Eiswürfeln oder Kühlakkus

1 kg Eis verbraucht 80 kcal an Wärme beim Auftauen. 1 kg Wasser enthält pro Grad Wärme 1 kcal. Mit 1 kg Eis kann man also 80 l Wasser um ein Grad kühlen.
Ein Eimer mit 10 Litern Wasser, das 10 Grad kalt ist, kühlt 100 Liter 30 Grad warmes Wasser auf 28 Grad.

Beim Verdunsten von Wasser werden 1200 kcal je Liter davongetragen.

Das Aquarienwasser mit Eis, Kühlakkus usw. zu kühlen benötigt viel Energie und ist nicht besonders effektiv. Diese Lösung kann eigentlich nur als Notlösung für kleinere Aquarien bis ca. 150 Liter angesehen werden.

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