Dreistachliger Stichling

Datenblatt Dreistachliger Stichling

Handelsname: Dreistachliger Stichling, Stechbüttel, Rotzbarsch
Lateinischer Name: Gasterosteus aculeatus
Ordnung: Barschartige
Familie: Stichlinge (Gasterosteales)
Gattung: Gasterosteos
Herkunft: Europa, Nordamerika, Nordasien, Algerien
Größe: 9 bis 11 cm
Aquarium
Länge und Breite: 60 × 30 cm, Höhe sollte 30 cm nicht unterschreiten
Inhalt: Als Zuchtbecken für ein Paar genügen 60 Liter, bei Gruppenhaltung besser über 80 Liter, ideal auch für den Miniteich 150 × 300 cm auf der Terrasse geeignet
Wasserwerte
Temperatur: Der dreistachelige Stichling ist für das Kaltwasseraquarium geeignet und liebt Temperaturen von 18 – 22 °C, aber nicht höher
PH: Der pH-Wert sollte im neutralen Bereich, bis leicht basisch sein, etwa 7 – 7,2
GH und KH: In Karbonathärte sowie in der Gesamthärte ist der Toleranzbereich hoch, von weich bis hart, 3° GH bis 15° GH, auch für Brackwasser geeignet
Verhalten/Besatz
Bereich: Der Stichling bevorzugt die mittleren bis unteren Wasserschichten und zieht sich gern zwischen Pflanzen und Wurzeln zurück
Futter: Wildfänge nehmen alle Arten Lebendfutter, also Mückenlarven, Daphnien, Zyklops oder Tubifex. Nach einiger Zeit gewöhnen sich die meisten Tiere auch an Trockenfutter für Barsche. Die Tiere können bei artgerechter Haltung im Aquarium bis zu 2 Jahre alt werden
Verhalten: Stichlinge leben in lockeren Gruppen, es sollten mindestens 5 bis 6 Exemplare gehalten werden. Zur Fortpflanzung baut das Männchen ein Nest, nach der Eiablage übernimmt es die Brutpflege und verteidigt sein Revier gegenüber jeglichen Eindringlingen
Vergesellschaftung mit Garnelen Der Stichling ist ein Raubfisch, Garnelen, besonders kleinere Exemplare, gehören zu den Beutetieren, bei größeren Garnelen werden oft Gliedmaßen abgebissen. Somit ist eine gemeinschaftliche Haltung nicht zu empfehlen
Schwierigkeitsgrad: Die Haltung von Stichlingen ist auch für Anfänger problemlos, wichtig ist, das Aquarium im Sommer kühl, unter 22 °C zu halten. Über den Winter sollten Stichlinge möglichst um 10 °C gehalten werden
Dreistacheliger Stichling
Gilles San Martin, Gasterosteus aculeatus – Epinoche – Three-spined stickleback, CC BY-SA 2.0

Stichlinge gehören zu den in Europa heimischen Arten. Ihr Bestand ist nicht gefährdet. Sie bewohnen Süß- und Brackwasserzonen, außer denen des Donaudeltas, auch in Salzwasser ist der Stichling heimisch. Die Tiere besitzen keine Schuppen, sondern Knochenplatten.

Die farbliche Ausprägung ist lokal unterschiedlich, von silberfarben über dunkle Töne bis fast schwarz. Ihr schlanker, torpedoförmiger Körper, mit den charakteristischen drei Strahlen der Rückenflosse und das farbenprächtige Aussehen in der Laichzeit machen die Tiere interessant für die Haltung in Aquarien und Gartenteichen.

Der Höhepunkt ist das Fortpflanzungsverhalten. Stichlinge sind beliebte Forschungsobjekte hinsichtlich ihres Verhaltens und der genetischen Vielfalt.

Geschlechtsunterschiede

In der Laichzeit haben die Weibchen einen grün bis blau schimmernden Bauch. Männchen sind in farbenprächtige orangerote Bauchpartie gekleidet, der Rücken strahlend grün, das Auge blaugrün gefärbt. 

Zucht

Von April bis Juni haben Stichlinge ihre Laichzeit. Für die Zucht sollten ein Männchen und mehrere Weibchen separiert werden. Das Männchen baut auf dem Grund des Aquariums ein Nest aus Pflanzenstückchen und einem ausgeschiedenen Sekret.

So entsteht ein stabiles, rollenförmiges Nest. Hier hinein legt das Weibchen die Eier, welches das Männchen anschließend befruchtet.

Alle Weibchen kommen an die Reihe, dann betreut das Männchen das Nest. Der Schlupf der zahlreichen Jungen erfolgt nach ein bis zwei Wochen, je nach Temperatur.

Aufzucht

In der ersten Zeit des Larvenstadiums befächelt und bewacht das Männchen die Jungen, später zerstreuen sich die relativ großen Jungtiere und gehen selbstständig auf Nahrungssuche. Als Futter ist Lebendfutter in kleiner Körnung (Staubfutter) oder Artemianauplien geeignet.

Die Faustregel: Das Futter darf nicht größer als das Auge des Jungtieres sein. Um die Jungen rationell aufzuziehen, empfiehlt es sich, die Dekoration aus dem Aquarium, ebenfalls alle anderen Fische herauszunehmen.

Ein dreitägiger, teilweiser Wasserwechsel hauptsächlich bei kleineren Aquarien wirkt beschleunigend auf das Wachstum der Jungtiere.

Vergesellschaftung

Im Gemeinschaftsaquarium können alle Fische, die größer als der Stichling sind, problemlos gehalten werden.

Bei Haltung in größeren Kaltwasseraquarien ist auch die Vergesellschaftung mit erwachsenen Bitterlingen oder Elritzen möglich.

Sonstige Fragen zur Haltung von Stichlingen in Aquarien

Was fressen Stichlinge in meinem Teich im Garten?

Im Teich versorgen sich Stichlinge fast von selbst und müssen wenig zugefüttert werden. Sie schnappen sich ertrunkene Insekten, kleine Wasserkäfer und Mückenlarven.

Woher bekomme ich Stichlinge für mein Aquarium?

Der Gedanke, sich mit einem Kescher auf die Jagd zu begeben, liegt nahe. Doch Vorsicht, wenn der Teichwirt nicht gerade viel Verständnis für die Aquarianer hat, kann das ziemlich teuer werden.

Besser ist es, die Tiere in einer Zoohandlung, einem Aquarienverein oder von erfolgreichen Hobbyzüchtern zu erwerben. Solche Aquarienbewohner sind zudem an das Leben im Aquarium angepasst und nehmen sofort Trockenfutter an.

Können Stichlinge Parasiten im Gartenteich bekommen?

Die Karpfenlaus kommt in fast jedem Gewässer vor. Sie werden zum Beispiel von Enten oder Fröschen übertragen und heften sich an die Stichlinge.

Das kann auch im Aquarium durch den Einsatz von Lebendfutter geschehen. Hautparasiten oder Kiemenkrebse können ebenfalls das Leben der Stichlinge beeinträchtigen.

Bei Haltungsfehlern können Verpilzungen an den Flossen oder Hautarealen auftreten, die auf Schadstoffe im Wasser und schlechten Allgemeinzustand der Tiere hinweisen.

Haben Stichlinge natürliche Feinde?

Wie der Name Stichling schon andeutet, sind diese Tiere zwar nicht groß, dennoch wehrhaft. Fressfeinde wissen, dass diese kleinen Barschartigen ihre spitzen Stacheln der Rücken- und Brustflossen gebrauchen können.

Diese würden sich beim Versuch, den Fisch zu verschlucken, im Gaumen des Raubfisches verklemmen. Zudem bieten die festen Knochenplattenreihen einen guten Schutz gegen Bisse.

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