Chamäleon

Datenblatt Chamäleon

Deutscher Name: Chamäleon
Wissenschaftlicher Name: Chamaeleonidae
Herkunft: Afrika, Südeuropa und Süd- und Südwestasien.
Größe: 2,5 bis 60 cm
Alterserwartung: 4 bis 8 Jahre
Verhalten
Futter: Insekten (Heuschrecken, Mehlwürmer, Raupen, Regenwürmer, Fliegen)
Verhalten: – Fähigkeit die Farbe zu wechseln je nach Stimmung und Tageszeit

– Langsame, leicht ruckartige und schaukelnde Fortbewegung, um Feinde zu täuschen

– Zungenschuss, um Insekten zu fangen

– Erhöhte Sehfähigkeit (vergrößertes und schärferes Sehvermögen) sowie die Fähigkeit, Augen unabhängig

Anzahl: Einzelhaltung
Schwierigkeitsgrad: schwierig, anspruchsvolle Haltungsbedingungen
Chamäleon
DrPrattDatta, Panther Chameleon, CC BY-SA 4.0

Chamäleons sind Reptilien, die als eine Familie der Leguanartigen (lguania) innerhalb der Schuppenkriechtiere (Squamata) anzusehen sind.
Insgesamt gibt es über verschiedene 200 Arten, welche sich in zwei Unterfamilien untergliedern lassen: Echte Chamäleons (Chamaeleoninae) und Stummelschwanzchamäleons (Brookesiinae).

Chamäleons leben in Südeuropa und Süd- und Südwestasien, sowie dem gesamten afrikanischen Kontinent. Besonders viele Arten sind auf der Insel Madagaskar zu finden.
Sie sind hervorragende Kletterer und sehen extrem scharf und weit (Beute kann aus bis zu 1 km Entfernung erkannt werden). Chamäleons scannen permanent ihre Umgebung und halten Ausschau nach Feind und Beute. Dafür bewegen sie ihre großen Augen unabhängig voneinander. Dies ermöglicht ihnen beinahe einen Rundumblick. Wurde eine Beute entdeckt, wird diese mit beiden Augen anvisiert und so gestochen scharf wahrgenommen. Das Chamäleon nähert sich langsam seinem Zielobjekt und schleudert dann blitzartig seine Zuge zum Fang aus. Insekten bleiben daran haften und werden so in das Maul des Tieres gezogen.

Chamäleons sind außerdem für ihren Farbwechsel bekannt. Dieser wird jedoch weniger zur Tarnung genutzt, sondern vielmehr dazu, um den aktuellen Stimmungszustand auszudrücken un dmit Artgenossen zu kommunizieren. Je farbenprächtiger das Chamäleon, desto wohler fühlt es sich. Bei Bedrohung oder Rivalität hingegen verfärbt es sich rot oder braun. Die Farbe des Chamäleons kann also als Indikator für dessen Wohlbefinden genutzt werden und hilft Haltern dabei, ihr Tier besser zu verstehen.

Anschaffung und Haltung

Auf Grund ihrer Farbenpracht erfreuen sich Chamäleons in den letzten Jahren an zunehmender Beliebtheit als Terrarientiere. Der Haltungsaufwand für die empfindlichen Tiere ist jedoch nicht zu unterschätzen.
Ein Reptil ist schnell und relativ kostengünstig angeschafft. Vor einem überstürzten Kauf ist jedoch unbedingt auch an ein entsprechendes Terrarium und die erforderliche Technik (Wärmelampe, UV-Lampe, Bewässerung) zu denken.

Erhältlich sind Reptilien einerseits im Zoofachhandel und andererseits bei diversen Züchtern. Auch das Tierschutzhaus kann das ein oder andere Reptil bereithalten.

Anforderung an das Terrarium

Baumbewohner Bodenbewohner
Grundfläche 3 x 4 KRL 6 x 4 KRL
Höhe  6 KRL 4 KRL

KRL = Länge von Kopf bis Schwanz (Kopf-Rumpf-Länge) / Erfahrungswerte / Im Zweifel wenn möglich immer mehr Fläche zur Verfügung stellen.

Chamäleons benötigen viel Platz. Die Größe des Terrariums richtet sich nach der Art des Chamäleons. Es sollte jedoch zumindest ein Meter lang und breit, und vor allem hoch sein, da die meisten Chamäleonarten begeisterte Kletterer sind.

Das Gehege sollte mit vielen Ästen und Pflanzen ausgestattet werden, um dem Chamäleon ausreichend Möglichkeiten zum Klettern und Verstecken zu bieten. Für den Bodenbelag eignen sich Sand, Kokosfasern oder Erde.

Die Reptilien mögen es warm. Die Temperatur sollte daher zwischen 25 bis 32 Grad liegen, nachts bei 15 – 18 Grad. Um dies zu erreichen ist eine automatisch gesteuerte Wärmelampe erforderlich. Die Temperaturabsenke zwischen Tag und Nacht ist sehr wichtig, so wie auch eine entsprechende Luftfeuchtigkeit im Terrarium. Für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit muss im Terrarium täglich frisches Wasser versprüht werden. Außerdem nicht fehlen darf eine UV-Lampe, die Chamäleons gesund und fit hält.
Chamäleons sind Einzelgänger und sollen unbedingt auch als solche gehalten werden.

Geschlechtsunterschiede

Männliche Chamäleons sind zumeist deutlich größer als die weiblichen Tiere. Auch Körperform und Merkmale sind innerhalb einer Art stark vom Geschlecht abhängig.

Männliches Chamäleon
Beispiel eines männliche Chamäleons Quelle – Haustier-Portal.de

Futter & Ernährung

Chamäleons ernähren sich hauptsächlich von Insekten und anderen Gliederfüßern. Sie halten Ausschau nach Fliegen, Mücken, Spinnen, Raupen, usw. In freier Wildbahn können große Chamäleons auch kleinere verspeisen.

Eine tägliche Fütterung ist nicht notwendig. Es ist ausreichend die Chamäleons alle 2 bis 4 Tage zu füttern. Vor der Fütterung empfiehlt es sich die Insekten in einer Vitamin- und/oder Mineralstoffmischung (vor allem Kalzium) zu wälzen.

Zum Trinken lecken Chamäleons Wassertropfen von den Pflanzen. Es ist auch möglich sie mit einem Sprüher oder Pipette mit Wasser zu versorgen. Vorsicht ist jedoch vor stehenden Gewässern geboten. Hier sammeln sich schnell Bakterien, auf die Chamäleons besonders empfindlich reagieren können.

Eingewöhnug und Umgang

Chamäleons sind keine Schmusetiere. Sie eignen sich für Halter, die ihre Tiere gerne in Ruhe beobachten wollen.
In ihrem, artgerecht eingerichtetem Terrarium fühlen sie sich wohl. Außerhalb entsprechen Temperatur und Luftfeuchtigkeit zumeist nicht ihren natürlichen Lebensbedingungen. Die Tiere sollten daher nur sehr bedacht aus ihrem Terrarium entnommen werden.

Häufig gestellte Fragen

Sind Chamäleons vom Aussterben bedroht?

Es gibt insgesamt über 400 verschiedene Chamäleonarten, wovon einige vom Aussterben bedroht sind. So etwa das beliebte Pantherchamäleons aus Madagaskar.

Wie vermehrt sich ein Chamäleon?

Männliche Chamäleons klettern auf die weiblichen und schieben ihre Kloake in die des Weibchens. Dabei stülpen sie einen Hemiepes aus und führen diesen in die Kloake des Weibchens ein. Die Kopulation dauert zwischen 2 – 45 Minuten.

Weibliche Chamäleons legen im Schnitt 30 bis 40 Eier ab, die sie aufgrund ihrer weichen Schale im warmen Boden vergraben. Abhängig von der jeweiligen Art und dem Lebensraum schlüpfen nach einigen Monaten die Jungtiere. Diese sind zumeist selbständig und gehen eigenständig auf die Jagd.

Manche Chamäleonarten bringen ihre Jungen auch lebend zur Welt. Dazu entwickeln sich die Eier bereits im Bauch des Weibchens.

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