Blutroter China Bitterling

Datenblatt Blutroter China Bitterling

Lateinischer Name: Sinorhodeus microlepis
Handelsname: Blutroter China Bitterling
Ordnungsname: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie:
Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung:
Cyprinus
Herkunft: China, Einzugsgebiet des Yangtze
Größe in cm:
4 bis 8 cm
Aquariumgröße
Länge und Breite in cm:
160 x 100
Inhalt in Litern:
ab 100
Wasserwerte
Temperatur: 18 bis 24 °C
GH:
weich bis mittelhart
Verhalten/Besatz
Bereich: unterer und mittlerer Bereich
Futter: Fleischfresser, Frostfutter, Granulat, Flocken, Lebendfutter (Mückenlarven, Tubifex, Wasserflöhe)
Verhalten: Schwarmfisch, aktiv
Anzahl: Paarhaltung oder Gruppenhaltung 3 bis 6 Tiere
Lebenserwartung:
5 Jahre
Vergesellschaftung:
ja
Schwierigkeitsgrad: Anfängerfisch
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Eckdaten

Diese Art aus der großen Familie der Bitterlinge ist in der Aquaristik noch nicht lange bekannt. Wissenschaftlich beschrieben wurden sie erst 2017.

Die Fische sind unscheinbar gefärbt. Sie haben eine graugrüne Grundfarbe mit helleren Flanken und einem weißlichen Bauch. Ihre Flanken schillern silbrig. Der gesamte Körper ist von besonders kleinen Schuppen (microlepsis) bedeckt. Als typische Karpfenfische haben sie einen relativ hohen Rücken und sind seitlich abgeflacht.

Ihr unauffälliges Aussehen machen die quicklebendigen Fische durch ein interessantes Sozialverhalten wett. Um sie gut beobachten zu können, sollten sie in einer kleinen Gruppe gehalten werden.

Bitterlinge haben eine spezielle Form des Ablaichens und der Fortpflanzung entwickelt. Sie gehen, um sich zu vermehren, eine Symbiose mit Körbchenmuscheln ein.

Das Aquarium sollte an den Rändern mit robusten Gewächsen bepflanzt werden. Der Platz in der Mitte bleibt zum Schwimmen. Die Tiere bewohnen in ihrer Heimat leicht fließenden Gewässer. Es ist günstig, wenn im Becken ebenfalls eine leichte Strömung vorhanden ist.

Geschlechtsunterschiede

Während der Laichzeit sind die Männchen intensiv gefärbt. Kehle, Brustbereich und die Flossen erstrahlen in einem leuchtenden Rot. Bei den Weibchen erscheint dann eine 4 cm lange Legeröhre.

Außerhalb der Laichzeit sind die Geschlechter schwer voneinander zu unterscheiden. Bei den Männchen ist die obere Hälfte der Iris leicht rötlich. Die Weibchen erscheinen fülliger, mit runderem Bauch.

Zucht

Für eine erfolgreiche Zucht müssen zwingend Muscheln im Becken sein. Der Blutrote China Bitterling legt seine Eier in lebende Korbmuscheln ab. Darin unterscheidet er sich von anderen Bitterlingsarten, die Maler- oder Flussmuscheln bevorzugen.

Wird im Frühling das Wasser wärmer, wächst bei den Weibchen eine Legeröhre. Gleichzeitig legen die Männchen ihr Prachtkleid an. Dieser Prozess aus der Natur kann im Aquarium nachgestellt werden. Im Winter sollte die Wassertemperatur um einige Grad gesenkt werden. Eine Temperaturerhöhung regt die Fische zur Laichbereitschaft an.

Das Weibchen platziert ihre 40 bis 100 Eier mithilfe der Legeröhre in die Kiemenhöhle einer lebenden Muschel. Das Männchen beobachtet den Vorgang. Unverzüglich begibt er sich zur Mantelhöhle der Muschel und entlässt dort seine Spermien. Die Muschel saugt sie mit dem Atemwasser ein.

Es kommt vor, dass mehrere Weibchen in ein und dieselbe Muschel ablaichen. Es passiert ebenfalls, dass mehrere Männchen die Eier in einer Muschel befruchten.

Die Muschel ihrerseits nimmt keinen Schaden dabei. Im Gegenteil, als echter Symbiosepartner hat sie ihren Nutzen davon. Sie stößt ihre eigenen Larven aus, die mit langen Fäden versehen sind. Sie treiben im Wasser, bis sie sich bei den Bitterlingen an die Kiemen heften. Dort entwickeln sie sich zu fertigen, kleinen Muscheln. Dann lösen sie sich von den Fischen und beginnen ihr eigenständiges Muschelleben.

Das Verhältnis von Fischen zu Muscheln sollte ausgewogen sein. Als Faustregel gilt, dass pro Fischpaar eine Muschel im Becken sein sollte.

Diese Methode der Vermehrung ist überaus erfolgreich. Das sieht man daran, dass der Blutrote China Bitterling im Vergleich zu anderen Karpfenfischen wenig Eier legt. Ihm genügen maximal 100 Eier, seine Verwandten müssen mehrere Hundert Eier legen, um ihre Art zu erhalten.

Aufzucht

Die Larven schlüpfen in der Muschel. Sie ernähren sich von ihrem Dottersack und werden über das Atemwasser der Muschel mit Sauerstoff versorgt. Im Inneren der Muschel sind sie gut vor Fressfeinden geschützt.

Ist der Dottersack aufgebraucht, verlassen sie ihre Kinderstube. Sie sind dann 5 bis 8 mm groß und selbstständig.

Vergesellschaftung

Mit friedlichen Fischen, die die oberen Regionen des Beckens bevölkern, lassen sich die Chinesen gut vergesellschaften. Auf Krebse als Mitbewohner sollte verzichtet werden. Schnecken, Muscheln oder Garnelen sind gute Gesellschafter. Es kann passieren, dass sich die Bitterlinge ab und zu am Garnelennachwuchs bedienen.

Andere Bitterlingsarten sollten nicht mit im Aquarium sein. Die Tiere würden sich untereinander paaren. Häufig entstehen dabei Mischlinge, die unfruchtbar sind.

Sonstige Fragen / Nutzerfragen

Können die Fische im Gartenteich gehalten werden?

Die robusten Fische können im Teich gehalten werden. Es ist günstig, wenn der Teich eine Flachwasserzone hat. Hier sollte der Boden sandig sein, dann können sich die Muscheln bei Bedarf eingraben.

Im Winter sollte der Teich tief genug sein, damit er nicht bis zum Boden durch friert.

Kann man den Bitterling essen?

Die Fische sing essbar, allerdings haben sie einen bitteren Beigeschmack. Daher stammt der Familienname Bitterling. In Notzeiten wurden die Tiere durchaus verspeist.

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