Inhaltsverzeichnis:
Symptome bei bakteriellen Infektionen von Harnischwelsen
Äußere Symptome
- Aufgeblähte Bäuche
- Welse schwellen an
- Welse atmen heftig
- Blutunterlaufene Stellen
- Rötungen zwischen den Schuppen
- Welse ziehen sich nicht mehr in Höhlen oder Unterstände zurück.
- Welse verlieren ihre Scheu.
Verhalten
Innere Symptome
Fotos
Ein Klick auf ein Foto zeigt das ganze Bild, soweit vorhanden.
Fotos: Klaus Dreymann
Chaetostoma mit Anzeichen für eine bakterielle Infektion. Der Wels ist an der Erkrankung gestorben. Abends waren die Rötungen zwischen den Schuppen nur an der Unterseite der Schwanzwurzel zu sehen. Am nächsten Morgen hatten sich die Rötungen wie auf dem zweiten Bild zu sehen ausgeweitet.
Foto: dorih (Forum)
Gelber Antennenwelse Weibchen mit mehreren roten und rotbraunen Flecken, die innerhalb weniger Tage auftraten. Vermutlich eine schnell verlaufende bakterielle Infektion Das Männchen war zuvor plötzlich ohne Symptome gestorben.
Fotos: Th. Streubel
Auf dem Rücken des gezeigten Schildplattwels-Weibchens wurden nach der Eiablage in der Legeröhre weiße Flecken bemerkt. Da aufgrund der Bilder die Diagnose unklar war, wurde die Temperatur auf 27° erhöht und Seemandelbaumblätter in das Aquarium gelegt.
Foto: Th. Streubel
Als nächstes wurde in einem anderen Aquarium ein junger Antennenwels auffällig. Der Beschreibung nach, so es so aus, als wenn ein Stück Haut abgeraspelt worden wäre. Auch dort wurde ein Seemandelbaumblatt habe in das Becken gegeben.
Fotos: Th. Streubel
Bei dem Schildplattwels wurde eine Flosse ganz rot. Neue Fotos bestärkten den Verdacht auf eine bakterielle Infektion. Eine Behandlung mit Nifurpirinol oder einem gleichwertigen Nachfolgemittel wurde empfohlen.
Foto: Th. Streubel
Der Antennenwels und der Schildplattwels wurden in ein gemeinsames Quarantänebecken gesetzt. In das Becken wurden Fishtamin und Knoblauch gegeben. Dazu etwas Salz von Sera. Die Temperatur lag bei ca. 28°. Dazu wurde Luftsprudler ein eingesetzt.
Direkt nach dem Umsetzen hatte das Weibchen ein ganz rotes Maul. Die zweite Flossenspitze war auch rot. Maul und Flossenspitze sahen am nächsten Morgen besser aus.
Beide Welse schnappten ab und zu nach Luft, D.h. sie atmeten hin und wieder an der Wasseroberfläche.
Aufgrund der Entwicklung wurde auf die Erfahrungen mit besonders schwer verlaufenden bakteriellen Infektionen bei Harnischwelsen verwiesen. Eine Behandlung mit JBL Furanol (Wirkstoff Nifurpirinol) wurde begonnen.
Maul und Flossenspitze des Schildplattwelses erholten sich. Der Bauch sah etwas dicker aus. An den Wundrändern auf dem Rücken bildete sich ein Pilz. Daraufhin wurden JBL Furanol und ein Anti-Plizmittel zusammen eingesetzt.
Beim Antennenwels schien die Stelle am Kopf zu heilen, aber eine Flosse verpilzte.
Fotos: Th. Streubel
Nach ca. 6 Tagen starben beide Welse, obwohl auch ein Antibiotikum verwendet wurde.
In dem Becken, in dem der Antennenwels ursprünglich war, verstarben 3 weitere kleine Antennenwelse ohne erkennbare Symptome. 2 weitere Welse bekamen etwas dickere Bäuche, die aber nicht eindeutig auf Bauchwassersucht hin deuteten.
Fotos: Th. Streubel
Schließlich zeigte auch das Schildplattwels-Männchen die gleichen Symptome.
Fotos: Christian
Fotos von 2 LDA 25, die innerhalb von 2 Tagen krank wurden und starben. Die Tiere hatten rote Flecken unter dem Kopf und auf dem Bauch, teilweise bis in die Flossen hinein. Der After wirkte nach aussen gestülpt und war gerötet. Alle betroffenen Tiere hatten hervorstehende Augen.
Der Verlauf der Krankheit begann unauffällig, mit gelegentlichem Luftschnappen an der Oberfläche. Innerhalb von ca. 12-14 Stunden bildeten sich kleine rote Flecken, die wie Einblutungen aussahen, vornehmlich am “Hals”. Die Fische wurden träge und nahmen kein Futter mehr an. Ihr Fluchtverhalten war nicht mehr exsistent.
Im weiteren Verlauf begannen sie immer öfter an der Oberfläche Luft zu holen, schienen aber nichts mehr über die Kiemen aufnehmen oder abgeben zu können.
Der erste Befallene Wels torkelte oft bewusstlos von der Wasseroberfläche bis zum Grund und blieb dort auf der Seite liegen. Nach einer Weile, begann er sich aber wieder zu bewegen und drehte sich zurück auf den Bauch. Das wiederholte sich vor seinem Tod ein paar mal. Als der zweite Pleco das gleiche Verhalten zeigte, haben wurde er aus dem Becken genommen und mit Nelkenöl erlöst, um ihn nicht weiter leiden zu lassen.
Während der Krankheitsphase lagen die betroffenen Tiere oft mit hoch empor gestrecktem Kopf am Boden oder hingen wie leblos an Blätterkanten der Pflanzen oder auf Technik, wie dem CO2 Flipper. Bei genauem Hinsehen konnte aber noch so etwas wie Atmung erkannt werden. Gelegentlich haben sie sich noch ruckartig am Boden auf der Stelle bewegt
Ursachen
Seit einiger Zeit häufen sich Berichte über sehr schnell und oft tödlich verlaufende Erkrankungen bei Harnischwelsen. Auch wenn der Erreger noch nicht eindeutig ausgemacht werden konnte, liegt es aufgrund der Symptome und der Behandlungsmöglichkeiten nahe, dass Bakterien zumindest eine wesentliche Rolle im Verlauf der Erkrankungen spielen.
Auslöser der Erkrankungen scheint die Übertragung der Erreger durch in das Aquarium eingebrachte Lebewesen oder durch Transportwasser zu sein. Ob die Erreger durch die Harnischwelse selbst direkt untereinander übertragen werden, oder ob ein Zwischenwirt, z. B. andere Fischarten oder Schnecken, vorhanden sein muss, ist ungeklärt. Es gibt jedoch Anzeichen, dass die Erreger auch außerhalb von Harnischwelsen überleben.
Während Harnischwelse heftig erkranken und unbehandelt schnell sterben, können gleichzeitig andere Fischarten völlig gesund und ohne ein Symptom im gleichen Aquarium leben.
Behandlungsvorschläge
Aufgrund des schnellen und tödlichen Verlaufes der Erkrankungen muss unbedingt ein Tierarzt oder mindestens ein mit den Symptomen dieser Erkrankungen vertrauter, sehr erfahrener Aquarianer zur Beratung hinzugezogen werden.
Erkennbar erkrankte Tiere müssen separiert und getrennt behandelt werden. Das Behandlungsbecken muss leer und mit frischem Wasser befüllt sein. Damit kann der Bakteriendruck verringert, der Krankheitsverlauf besser beobachtet und tote Tiere sofort entdeckt und entfernt werden. Alle Aquarien und ihre Bewohner, in denen erkrankte Tiere waren, oder die mit Gegenständen oder Wasser aus solchen Aquarien in Berührung gekommen sind, müssen ebenfalls behandelt werden.
Werden gesundete Tiere in ein nicht behandeltes Becken zurückgesetzt, zeigen sie meist sehr schnell und sehr heftig erneut Krankheitssymptome.
Die Behandlung erfolgt mit einem vom Tierarzt empfohlenen Antibiotikum. Einige Berichte sprechen von Erfolgen durch die Behandlung mit Sera baktopur direct. Hauptwirkstoff von Sera baktopur direct ist Nifurpirinol. Möglicherweise helfen somit auch andere Heilmittel die Nifurpirinol enthalten. Es muss jedoch eindringlich vor langen Experimenten gewarnt werden. Wenn irgend möglich, muss beim Auftreten der ersten oben beschriebenen Symptome bei Harnischwelsen sofort ein Tierarzt eingeschaltet werden.
Erfolgt nicht unverzüglich eine geeignete Behandlung, ist die Überlebenschance äußerst gering.
Wenn es die befallenen Welse vertragen, kann der pH-Wert auf niedrige Werte eingestellt werden. Positive Erfahrungen wurden bei einem pH-Wert von 6,5 und gleichzeitiger Behandlung mit Erlenzapfen gemacht.
Es gibt auch Hinweise auf eine erfolgreiche aber langwierige Behandlung mit Sera costapur und Nystatin-Lederle+ADs. Nystatin ist ein Mittel gegen Pilze aus der Humanmedizin. Es bekämpft die als Sekundärinfektion häufig auftretende Pilzinfektion. Dosiert wurde einmalig 1 Milligram/Liter Wasserinhalt, danach täglich 0,5 Milligramm/Liter. Costapur wurde nach Herstelleranweisung dosiert. Costapur enthält als Hauptwirkstoff Malachitgrün. Möglicherweise sind also auch andere Mittel wirksam, die Malachitgrün enthalten.
Es muss jedoch eindringlich vor langen Experimenten gewarnt werden. Es ist unklar, ob die ohne Antibiotikum geheilten Krankheitsfälle wirklich durch den gleichen Erreger verursacht wurden. Wenn irgend möglich, muss beim Auftreten der ersten oben beschriebenen Symptome bei Harnischwelsen sofort ein Tierarzt eingeschaltet werden.
Erfolgt nicht unverzüglich eine geeignete Behandlung, ist die Überlebenschance sehr gering.
Zusätzlich werden durch die zu spät begonnene Behandlung resistente Erreger erzeugt. Somit sind immer stärkere Antibiotika erforderlich, die dann wiederum zu Nebenwirkungen führen. Bleibende Schäden sind die Folge, die von der Beeinträchtigung über das Versagen verschiedener Organe, Sterilität, Verhaltensstörungen, Ausfall von Sinnen etc. bis zum Tod reichen können.
Weitere Informationen
- Heilmittel gegen bakterielle Infektionen
- Berichte
Dann hol dir unseren 22 teiligen Ratgeber mit 2.650+ Seiten jetzt mit 80% Rabatt!
- Über den Autor:
- Letzte Beiträge vom Autor:
21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
Liebes Team, mein Blau Antennenwels-Weibchen, hat seit mehrere Monaten krebsartige Wucherungen. Kein anderer ihrer Art ist ähnlich betroffen. Ich würde gerne ein Bild einfügen, ist hier jedoch nicht möglich. Ich möchte Sie Fragen ob ich ihr helfen kann. Viele Grüße, Roxi
Mein Antennenwels hatte am Hals einen weißen Knoten, ich dachte es wäre ein Kieselstein.
Aber es war nicht so, er ist leider heute verstorben.
Eine Frage was war das, muss ich wir um meine Fische sorgen machen?
Ich bitte um Hilfe, in letzter Zeit sind mir 3 Gubby`s und eben der Wels gestorben.
Woran das liegen, muss ich ein Mittel für Pilzinfektion Kaufen?
so einen Blödsinn was sie schreiben das mittel ist ein Antibiotika und ist schon lange wirkungslos!!!!!! ihr seht auf dem stand vor 100 Jahren
Ich habe in meinem Becken schon über 20 Jahre Ancistrus . Es sind ca. 12 bis 15 Stück . die haben sich in 2 Kolonien aufgeteilt . Es gab auch sehr oft Nachwuchs . Aufeinmal lag ein Toter am Becken boden . Ich fischte ihn heraus und schaute ihn ganz genau an. Keine Anzeichen von irgendwelchen Krankheiten . Was mir auffiel , der Fisch war ganz steif. Innerhalb einer Woche sind fast alle verendet mit den gleichen Symptomen . Was könnte das sein . Ich hatte noch Krankheiten im Becken .
mit freundlichen Grüßen H.M.Walchhofer