Bruthöhlen für Antennenwelse

Antennenwels in Schneckenhaus
Antennenwels in Schneckenhaus Foto: Moritz Hertel

Antennenwelse brüten in Höhlen oder Unterständen. Aber nicht jeder Unterstand gefällt den Antennenwelsen. Zum Brüten bevorzugen sie geschlossene Höhlen in die sie knapp hineinpassen und die nur einen Ausgang haben.

Falls es das in dieser Art nicht gibt, graben sie sich auch selbst etwas möglichst Passendes.

Meist unter einer Wurzel, wenn eine vorhanden ist. Diese Bruthöhle wird dann fast nur vom Männchen benutzt, das Weibchen darf nur herein, um die Eier abzulegen, ansonsten wird sie Antennenwelse im Schneckenhaus vertrieben.

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Antennenwels in Schneckenhaus
Antennenwels im Schneckenhaus Foto: Moritz Hertel

Wenn sie eine vorhandene Höhle nicht annehmen, ist vielleicht der Sichtschutz nicht so, wie sie sich das wünschen oder die Strömungsverhältnisse sind nicht recht oder ein Revierfisch einer anderen Art erhebt vielleicht ebenfalls Anspruch darauf, oder er kontrolliert den Platz recht häufig. Verallgemeinern kann man da nichts. Es hilft nur geduldiges Hinschauen und neue Stellplätze auszuprobieren. Wenn ein Unterstand gut passt und sich das Paar gerade verträgt, wird er auch mal gemeinsam benutzt. Andere Paare gehen sich lieber aus dem Weg.

Antennenwelse bevorzugen röhrenartige Bruthöhlen. Die Höhlen können aber auch rund sein. Die Höhlen dürfen nicht zu geräumig sein. Antennenwelse bevorzugen enge Höhlen. Die Welse sollten gerade eben in die Höhle passen. Die Höhlen sollten ca. 12 bis 20 Zentimeter lang sein. Der Schwanz kann ruhig aus der Röhre herausschauen. Der Innendurchmesser sollte 3 bis 6 Zentimeter betragen. Das entspricht etwa der 1,5fachen Länge und dem Umfang von ausgewachsenen Antennenwelsen. Am Besten werden verschiedene Höhlen mit unterschiedlichem Durchmesser und unterschiedlicher Länge angeboten. Zu Beachten ist auch, dass die Welse evtl. noch wachsen.
Anc. dolichopterus brütet auch in geräumigeren Höhlen.

Die Bruthöhle sollte nur einen Eingang haben, der nicht zu groß ist und praktisch mit dem Körper des Welses verschlossen wird.
Geeignet sind Röhren, die an einem Ende offen und am anderen Ende geschlossen sind. Es werden aber auch Röhren mit Eingang auf der Seite und zwei geschlossenen Enden genutzt. Es muss darauf geachtet werden, dass die Höhle lang genug ist und sich der seitliche Eingang in der Mitte befindet. Der Wels kommt sonst nicht wieder heraus. Welse kommen nie rückwärts aus solchen Höhlen. Sie rutschen in der Höhle zurück und kommen vorwärts heraus. Auf beiden Seiten des Eingangs muss also eine Welslänge Platz sein.

Wenn unbewegliche Tiere, die nicht rückwärts laufen können, im Aquarium sind, z. B. Apfelschnecken, muss die Röhre so beschaffen sein, dass die Tiere sich in der Röhre umdrehen können. Sie kommen sonst nicht aus der Röhre heraus. So kann eine neugierige Apfelschnecke sogar einem vorher in die Höhle geschwommenen Antennenwels den Ausgang versperren. Röhren mit 2 Ausgängen müssen auf ganzer Länge so breit sein, dass solche Tiere auf der einen Seite hineinkommen und auf der anderen Seite herauskommen. Apfelschnecken haben eine feine Nase und sind immer neugierig. Sie werden die Röhren meistens als erste untersuchen.

Es ist nicht für jeden Antennenwels eine eigene Höhle notwendig. Weibchen gehen normalerweise nur zum Ablaichen in die Höhle. Das Männchen geht oft auch nur zum Ablaichen in die Höhle. In der Regel wird immer die selbe Höhle benutzt. Dann müssen natürlich genug andere Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Nicht benutzte Höhlen können aus dem Becken genommen werden.

Bauvorschläge für Brut- und Zuchthöhlen

In eine halbierte, kleine Kokosnuss mit einer Lochsäge ein 2 bis 3 Zentimeter großes Loch sägen. Die große Öffnung an eine Aquarienscheibe legen und von außen mit einem kleinen Brett abdecken. So kann hin und wieder nachgesehen werden, was sich in der Höhle tut.

Eine kleine Tonvase in das Aquarium legen.

Bambusröhren möglichst senkrecht in das Becken stellen. Der Bambus muss unbehandelt sein. Geeignet sind z. B. Gartenfackeln mit Bambusstiel aus Baumärkten, Gartencentern oder aus dem Großhandel, z. B. Metro. Bambusröhren aus dem Fachhandel oder aus dem Dekorationsbedarf sind wesentlich teurer. Die Fackeln sind ca. 60 bis 140 Zentimeter lang. Die Innendurchmesser sind bis zu 6 Zentimeter groß. Der Abstand zwischen den Stabilisierungselementen sollte möglichst kurz sein. So erhält man möglichst viele Bruthöhlen. Lackierte Stiele werden abgeschliffen. Ansonsten sind die Fackeln scheinbar unbehandelt.

Die Höhlen werden in der gewünschten Länge unterhalb der Stabilisierungssegmente abgesägt, so dass man oben geschlossene Röhren erhält. Das offene Ende wird weit abgeschrägt, damit das Männchen auch bei steilstehender Röhre in die Höhle kommt. In das obere Ende und in den Deckel werden ein paar kleine Löcher gebohrt, damit Wasser in der Höhle zirkuliert. Die Sägekanten werden entschärft.

Ein bis zwei Tage müssen die Höhlen unter Wasser festgeklemmt werden. Danach bleiben sie alleine stehen. Die Höhlen können dann an den gewünschten Platz gestellt bzw. gelehnt werden. Oft ist das Männchen dann schon in der Höhle.

Nach kurzer Zeit bildet sich außen ein weißlicher Belag, den die Welse gerne abknabbern. Je nach Wasserwerten hält eine Höhle rund ein Jahr.

Höhlen können auch aus Ton gebaut werden. So können die Höhlen nach eigenen Vorstellungen genau an das Aquarium angepasst werden. Wenn die Höhlen etwas veralgen, sieht das auch sehr natürlich aus.

Geeignete Tonhöhlen können im Handel und im Internet gekauft werden.

Tonhöhlen halten ewig im Gegensatz zu Bambus.

Holz kann so aufgeschichtet werden, dass Bruthöhlen entstehen. Teilweise haben kräftige Wurzeln schon geeignete Höhlen. Die Wurzel wird dann so gelegt, dass die Höhle auf dem Boden aufliegt. Diese können durch zusätzliches Holz geschützt werden.

Aus einem Tonblumentopf eine Ecke brechen und die scharfen Kanten entgraten. Wenn oben in das Loch eine Anubia gestopft wird und um den Topf andere Pflanzen gesetzt werden, sieht man den Topf auch nicht mehr so deutlich.

CO2-Diffusionsrohre

Lochgestein mit mindestens einer größeren Mulde.

Teilstücke von Installationsrohren von Elektrikern.

Eine leere Dose Flockenfutter mittlerer Größe halb in den Boden eingraben.

Dosen und andere künstliche Höhlen können unauffällig in die Beckeneinrichtung integriert werden. Sie werden außen und an den ersten Zentimetern innen mit Silikon eingestrichen und dann in trockenem Sand gewälzt. Braunes Silikon und im Aquarium verwendeter Sand passen am Besten. Die Oberfläche sollte nicht glatt sein. Die Struktur vom Beschmieren und Anfassen kann ruhig erhalten bleiben.

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1 Kommentar

  1. Hallo, guten Tag,
    es muss jetzt doch einmal ausdrücklich gesagt werden:
    “Welse kommen nie rückwärts aus solchen Höhlen.”???
    Diese Aussage ist falsch! Nach meiner Erfahrung mit unzähligen Ancistrus-Nachzuchten über Jahre hinweg ist es sogar so, dass die Männchen ausschließlich(!) kopfvoran das Gelege pflegen! Nie anders.
    In der Phase der Eiablage ist dies allerdings sehr wohl umgekehrt.
    Die Behauptung, ein Wels käme rückwärts nicht mehr heraus, scheint ein Mythos zu sein, der sich hartnäckig hält. Warum nur? Das ist sachlich grob falsch und widerspricht dem Standardverhalten der Tiere.
    Das musste einfach mal gesagt werden, da man es allenthalben liest …
    Ich hoffe, die Info findet Eingang in den Beschreibungstext. Mit freundlichen Grüßen

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