Erlenzapfen

Wozu sind Erlenzäpfchen gut?

Erlenzapfen mit Garnele
basuka / Pixabay

Die wichtigste Eigenschaft der Erlenzäpfchen ist ihre antibakterielle Wirkung. Gegen Pilze und Parasiten sollen Erlenzäpfchen ebenfalls wirken.

Zusätzlich färben sie das Wasser gelblich-braun ein.

Einige Fischarten bevorzugen diese Wasserfärbung und zeigen darin besonders schöne Farben.

Weiterhin säuern Erlenzäpfchen das Wasser leicht an. Die Stärke der Ansäuerung hängt von der Gesamt– und der Karbonathärte des Wassers ab.

Eine merkliche Ansäuerung tritt nur in weichem Wasser ein. Bei einem Test mit einem Eimer Osmosewasser mit der Karbonathärte 1 sank der pH-Wert innerhalb von 2 Tagen von 7,2 auf 5,5.

Wie erhält man Erlenzapfen

Neben der Möglichkeit Erlenzapfen in der natürlichen Umgebung zu sammeln besteht die Möglichkeiten diese direkt online zu kaufen. Beachtet werden muss zudem das Erlenzapfen saisonal in der Natur verfügbar sind und in vielen Gegenden nur in geringem Umfang. Nebst dem Onlinekauf führen viele große Aquaristikfachgeschäfte ebenfalls Erlenzapfen.

Wie Erlenzäpfchen aussehen

Erlenzapfen
AndreaWahl / Pixabay

Erlen entwickeln zwar Zapfen, sind aber Laubbäume. Sie wachsen an feuchten Standorten, z. B. an Bächen und Teichen. Sie besitzen einen bis oben durchgehenden Stamm und recht dünne Äste.

Schwarzerlen haben eiförmige Blätter. Die breite Seite der Blätter weist zum Stiel hin. Bei Grauerlen weist die dünne Seite zum Stiel.

Die männlichen Früchte der Erle sehen wie kleine Würste aus. Die weiblichen Früchte sehen wie Zapfen aus.

Erlenzäpfchen sind also die weiblichen Früchte. Ihr Durchmesser misst etwa 1,5 cm.

Welche Erlenzäpfchen verwendet werden

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Verwendet werden die reifen Zäpfchen. Das sind die dunklen, trockenen und schon aufgesprungenen Zäpfchen. Diese Zäpfchen können vom Baum gepflückt oder vom Boden aufgesammelt werden. Damit die Samen herausfallen, werden die Zäpfchen vor der Verwendung gut geschüttelt. Im Winter gesammelte Zäpfchen sind gut durchgetrocknet. Kleine Reste von Ästen können an den Zäpfchen bleiben, wenn raspelnde Welsarten im Aquarium sind, die Holzanteile im Futter benötigen. Die frischen grünen Zäpfchen werden nicht verwendet.
Die Zäpfchen werden vor der Verwendung nicht ausgekocht, da ansonsten ein großer Teil der Wirkung verloren geht.

Wie viele Erlenzäpfchen benötigt werden

Zur Dosierung von Erlenzäpfchen können keine allgemeingültigen Angaben gemacht werden. Die Stärke ihrer Wirkung hängt vom Reifegrad und davon ab, wie stark die Zäpfchen durch Regen ausgewaschen wurden. Die Wirkung ist deshalb von Jahr zu Jahr teilweise stark unterschiedlich. Der Gehalt an Gerbsäuren kann zwischen 1 und 5 % schwanken. Deshalb kann in einem Jahr die vierfache Menge eines anderen Jahres notwendig sein. Die folgenden Angaben können deshalb nur als grobe Anhaltspunkte gelten und müssen mit eigenen Tests und Erfahrungen ergänzt werden.

Für ein Aquarium mit 120 Liter Wasserinhalt werden am Tag vor dem Wasserwechsel 1 bis 3 Erlenzapfen in einen Eimer Wasser gegeben. Das Wasser färbt sich mit der Zeit dunkel und sieht ähnlich wie schwarzer Tee aus. Der pH-Wert sinkt z. B. von 7,9 auf 6,7. Dieser Aufguss wird beim Wasserwechsel in das Aquarium gefüllt. Diese Menge Erlenzapfen trübt 120 Liter Wasser nur leicht ein. Das entspricht einer Menge von 7 bis 8 Zäpfchen in einem Becken mit 240 Litern Inhalt.

Häufige Angaben sind 1 Erlenzäpfchen auf 1 Liter Wasser oder 1 Erlenzäpfchen auf 2 Liter Wasser. Allerdings bewirkt diese Menge eine sehr starke Verfärbung des Wassers. Die Verfärbung schadet zwar nicht den Fischen, aber lichthungrige Pflanzen können durch die Verringerung der Lichtstärke geschädigt werden.

Eine so hohe Dosis kann allerdings zur Behandlung von Krankheiten sinnvoll sein. Als Vorbeugung gegen das Verpilzen von Fischlaich können 3 Zäpfchen je Liter Wasser verwendet werden. Sobald die Fische freischwimmen, werden die Zäpfchen entfernt. Andere Aquarianer geben nur für einen Tag einige Erlenzäpfchen in das Aufzuchtbecken. Das Wasser ist dann braun gefärbt und die Wirkung hält an, bis die Fische geschlüpft sind.

1 oder 2 Erlenzäpfchen je 10 oder 20 Liter Wasser ergeben eine weniger starke Verfärbung des Wassers und sind als Ausgangsdosis sinnvoller. Auch nur 5 Zäpfchen können ein Aquarium mit 60 Litern Inhalt schon kaffeebraun färben.

Aufgrund der starken Färbung ist es besser mit wenigen Zäpfchen zu beginnen. Die Menge wird dann nach und nach erhöht.

Nach zwei bis vier Wochen lässt die Wirkung der Zäpfchen in der Regel nach. Der genaue Zeitraum hängt von Wirkstoffgehalt der Zäpfchen und von der Wasserhärte ab. Die Wirkung kann also auch schon nach einer Woche vorbei sein. Die Färbung lässt langsam nach und der pH-Wert steigt langsam an. Die alten Zäpfchen werden aus dem Aquarium entfernt, da sie sich nur langsam zersetzen. Damit nicht zuviele Zäpfchen im Aquarium sind und aufgesammelt werden müssen, können die Zäpfchen in einem kleinen Säckchen in das Aquarium gehängt werden. Dazu reicht ein Nylonstrumpf oder ein Filtersäckchen, wie sie von einigen Herstellern für Filtermaterial angeboten werden.

Der Wasserflohtest

5 große Gläser werden mit einer Mischung aus Leitungs- und Erlenzapfenwasser gefüllt. Die Füllmengen sind:

In diese Gläser werden Wasserflöhe gesetzt. Wenn nach einigen Stunden in einem Glas im Verhältnis zum Glas mit reinem Leitungswasser viele Wasserflöhe gestorben sind, ist die Mischung zu stark.

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GlasLeitungswasserErlenzapfenwasser
1100 %0 %
250 %50 %
325 %75 %
410 %90 %
50 %100 %
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