Schmetterlingsbuntbarsche

Schmetterlingsbuntbarsch
© Carmen Brehm / 

Schmetterlingsbuntbarsche, Mikrogeophagus ramirezi, sind relativ empfindliche Fische, die nicht so einfach zu pflegen sind wie viele andere Fischarten.

Für Anfänger sind sie nicht geeignet, auch wenn sie oft als Anfängerfische verkauft werden.

Wenn sie in sehr weichem Wasser gehalten werden, das kein Nitrit und sehr wenig Nitrat enthält, und wenn häufig Wasser gewechselt wird, können sie recht lange leben.

Datenblatt zum Schmetterlingsbuntbarsch

Deutscher Name: Schmetterlingsbuntbarsch
Wissenschaftlicher Name: Mikrogeophagus ramirezi
Herkunft: Südamerika: Venezuela und Kolumbien
Größe: Bis zu 5 cm
Aquarium
Länge: 80 cm
Inhalt: Ab 54 Liter 
Besser: 112 Liter
Beleuchtung Normal
Einrichtung: Pflanzen und freier Schwimmraum, Schwimmpflanze, Schiefer oder Wurzeln werden zur Zucht empfohlen
Wasserwerte
Temperatur: 24 – 31 °C
ph-Wert: 5 – 6
Verhalten
Anzahl: Paarweise
Bereich: Unten
Vermehrung: Eierleger – Offenbrüter
Futter: Lebendfutter aber auch Flockenfutter und gefriergetrocknetes Futter
Schwierigkeit: Kein Anfängerfisch – Aquarianer mit ersten Erfahrungen
Zucht: Nachzuchten sind im Aquarium möglich
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Geeignete Wasserwerte

Gesamthärte< 5
Karbonathärte< 2
pH-Wert5 bis 6
Temperatur24 – 31° C

Optimale pH-Werte

In der Natur leben Schmetterlingsbuntbarsche, Mikrogeophagus ramirezii, bei pH-Werten zwischen 4,5 und 6,5. Der pH-Wert sollte auch für die Haltung deutlich unter pH 7 liegen. Im Aquarium sollten sie bei Werten um 6 gehalten werden. Nachzuchterfolge stellen sich normalerweise erst bei pH-Werten um 5,0 bis 5,5 ein.

Geeignete Temperaturen

Schmetterlingsbuntbarsch im Aquarium
Schmetterlingsbuntbarsch © Carmen Brehm

Zur Haltungstemperatur gibt es unterschiedliche Ansichten.

Einige Halter sehen Temperaturen von 24 bis 25° C als kurzfristige Untergrenze an. Demnach sollte die Durchschnittstemperatur bei 27° C liegen, mit jahreszeitlichen Schwankungen von 3° C nach unten und nach oben. Für die Zucht sollte die Temperatur um 30° C betragen.

Andere Halter sehen eine Ursache für frühe Todesfälle darin, dass Schmetterlingsbuntbarsche bei zu hohen Temperaturen gehalten werden. Sie empfehlen 24 bis 25° als Haltungstemperatur. [Quelle: Schmetterlingsbuntbarsch.de]

Argumente für niedrigere Temperaturen

Viele tropische Fischarten werden bei zu hohen Temperaturen gehalten. Ein bekanntes Beispiel sind Diskusfische.

Ein Grund, warum Schmetterlingsbuntbarsche oft früh sterben sind zu hohe Temperaturen im Aquarium. Die Tiere vermehren sich auch bei 25° erfolgreich.

Argumente für höhere Temperaturen

Schmetterlingsbuntbarsche leben in Gewässern, die sich deutlich von den Gewässern anderer Fische unterscheiden, die oft bei zu hohen Temperaturen gehalten werden. Diskus z. B. leben hauptsächlich in Fließgewässern. Dort halten sie sich an schattigen Stellen auf, die z. B. im Schutz von Baumwurzeln vorkommen. Schmetterlingsbuntbarsche leben in relativ flachen, stehenden Gewässern. Die Gewässer befinden sich in einer savannenähnlichen Umgebung, die kaum Schutz vor Sonneneinstrahlung bietet.

Die Gewässer, in denen Schmetterlingsbuntbarsche leben, erreichen deshalb wesentlich höhere Temperaturen. Aufgrund der geringen Tiefe können die Tiere auch nicht in kühlere Zonen ausweichen. Schmetterlingsbuntbarsche gehören deshalb zu den Fischen, bei denen höhere Temperaturen wirklich angebracht sind.

Haltung von Schmetterlingsbuntbarschen

2 Schmetterlingsbuntbarsche werden zusammen mit 2 anderen Zwergbuntbarschen in einem 100 Liter Aquarium gehalten.

Die Wasserwerte:

  • pH-Wert 4,5
  • Leitwert 30 us
  • Nitrit n. n.
  • Nitrat n. n.
  • Temperatur ist bei mir 24 bis 25°
  • Temperatur zur Zucht 27 bis 28°

Wasser wird 2 Mal in der Woche gewechselt. Das Wechselwasser ist reines Osmosewasser, das vorher über Torf und Erlenzapfen gefiltert wird.

Besatz und Haltung von Schmetterlingsbuntbarsche (Mikrogeophagus ramirezi)

Schmetterlingsbuntbarsche werden paarweise gehalten. Kombinationen von z. B. einem Männchen mit zwei Weibchen sind nicht sinnvoll.

Bei paarweiser Haltung kann ein Weibchen vom Männchen zwar zeitweise heftig gejagt werden, das Hinzusetzen eines weiteren Weibchens entschärft die Situation aber nicht. Stattdessen wird das zweite Weibchen heftig von dem Paar gejagt.

Das Männchen jagt beide Weibchen, bis das bevorzugte Weibchen laichbereit ist.
In der Regel kann schon im Handel erkannt werden, welche Tiere ein Paar bilden.

Wie viele Paare können zusammen gehalten werden?

Schmetterlingsbuntnbarsch
Schmetterlingsbuntbarsch © Christina Will

Wie viele Paare  zusammen gehalten werden können, hängt von der Aquariengröße und dem Temperament der Einzeltiere ab. Oft wird empfohlen, dass in Becken mit 112 Liter Wasserinhalt oder sogar kleiner 2 Paare gehalten werden können.

Solche Besatzempfehlungen gehen in der Regel höchstens zeitweise gut. Spätestens in der Laichzeit beansprucht ein Brut pflegendes Paar ein 112 Liter Aquarium für sich. Selbst in gut strukturierten Becken können sich andere Paare oder einzelne Exemplare nur versteckt im Pflanzendickicht oder hinter Wurzeln aufhalten. Sobald sie in das Blickfeld des laichenden Paares kommen, werden sie verjagt. Im Lauf der Zeit führt dieser Stress bei den unterlegenen Tieren zu Erkrankungen und zum frühen Tod.

Sogar in einem 300 Liter Aquarium können sich zwei Paare heftig bekämpfen. In einem konkreten Fall war ein Männchen so dominant, dass das andere Männchen kaum etwas zu fressen bekam und sich immer verstecken musste. Das dominante Männchen sah das andere Männchen über die 160 Zentimeter Aquarienlänge und schwamm dann massive Angriffe.

Wenn dann ein Männchen stirbt besteht die Gefahr, dass das überzählige Weibchen heftig gescheucht wird und es trägt dann ständig die Schreckfärbung. Ein Trennen der Paare oder Einzeltiere kann deshalb selbst in so großen Becken notwendig sein.

Hinweise für den Kauf

Schmetterlingsbuntnbarsch
© Christina Will

Schmetterlingsbuntbarsche sind sehr anfällig und vermutlich sterben die meisten der gekauften Tiere nach wenigen Wochen. Ob z. B. die Bauchwölbung bei dem Tier im Bild noch normal ist, oder schon auf eine Erkrankung hindeutet ist ungewiss. Solche Tiere sollten nicht gekauft werden.

Es sollten keine Nachzuchten aus dem ostasiatischen Raum gekauft werden, sondern nur deutsche Nachzuchten, möglichst direkt beim Züchter. Asiatische Nachzuchten sind auf jeden Fall durch die langen Transportwege geschwächt und deshalb besonders anfällig für Krankheiten.

Es wird immer wieder vermutet, dass asiatische Nachzuchten an Wasserwerte gewöhnt sind, die völlig anders sind als die Wasserwerte in Mitteleuropa. Zudem sollen die Tiere mit Antibiotika und anderen vorbeugenden Mitteln vollgestopft sein, damit sie die Zucht und den Transport überstehen. Bisher wurde allerdings nicht nachgewiesen, ob diese Behauptungen stimmen.

Aufgrund der künstlichen Massenaufzucht soll zudem bei vielen Tieren der Brutpflegetrieb nicht oder nur gering ausgeprägt sein.

Ob der Handel auf Nachfragen nach deutschen Nachzuchten immer ehrlich antwortet, darf bezweifelt werden. Wer Schmetterlingsbuntbarsche halten möchte, sollte versuchen einen privaten Züchter zu finden, z. B. über Aquarienvereine.

Alter und Lebensdauer

Schmetterlingsbuntbarsch Paar
© Carmen Brehm

Es kann von einer durchschnittlichen Lebenserwartungen von 2 bis 3 Jahren ausgegangen werden.

Bis sie so groß sind, dass sie verkauft werden können, sind sie meistens mindestens 6 Monate alt, eher 9 Monate.

Bei optimalem Wasser und auch sonst guten Bedingungen können gesunde Schmetterlingsbuntbarsche in Einzelfällen sogar 4 Jahre alt werden. Wichtig ist auch ein jährlicher Temperaturwechsel zwischen etwas kühleren und etwas wärmeren Phasen. Ständig gleiche und unveränderte Haltungsbedingungen schaden den Tieren mehr als sie nützen.

Wichtig sind die richtigen Haltungsbedingungen und gesunde Tiere. Tiere aus dem Handel sind in der Regel schon schwer vorgeschädigt. Diese Tiere überleben oft nur wenige Wochen oder Monate.

Allerdings ist es zu einfach, alle Probleme auf Überzüchtung, Antibiotikaeinsatz usw. zurück zu führen. Schmetterlingsbuntbarsche sind keine Anfängerfische und sind auch etwas empfindlicher. Auch andere empfindlichere Fische werden krank oder sterben, wenn sie in Wasser gehalten werden, das überhaupt nicht zu ihnen passt.

Mit einer Überzüchtung hat das nicht unbedingt zu tun. Auch sehr stark überzüchtete Schmetterlingsbuntbarsche mit langen Flossen, ausgeprägter Färbung usw. werden von einigen Haltern erfolgreich über lange Zeit gehalten und vermehrt.

Futter und Fütterung

Lebend- und Frostfutter ist am Besten geeignet.

Geeignetes Lebendfutter:

  • Wasserflöhe
  • Artemia
  • Cyclops
  • Daphnien
  • Rote Mückenlarven
  • Weiße Mückenlarven
  • Schwarze Mückenlarven
  • Enchyträen
  • Drosophila melanogaster

Geeignetes Frostfutter:

Tubifex müssen evtl. mit einer Pinzette gegeben werden, damit die Tiere sie gut fressen.

Trockenfutter wird nur zögerlich gefressen. Nach einer Eingewöhnungszeit fressen sie es aber in der Regel auch.

Geeignetes Trockenfutter:

  • Sera Meat für Cichliden – wird von den größeren Tieren angenommen, wenn es aufgeweicht ist
  • Sera Artemia Shrimps
  • TetraMin
  • TetraRubin
  • Dupla Futtergranulat
  • Futtertabletten
  • Shrimpssticks

Aggressivität

Schmetterlingsbuntbarsche werden oft als friedlich bezeichnet. Es darf aber nicht vergessen werden, dass friedlich bei Zwergbuntbarschen tatsächlich ein relativer Begriff ist. Auch friedliche Zwergbuntbarsche verjagen besonders zur Brutzeit andere Fische und können sie dabei heftig angreifen.

Die Aggressivität bzw. die Auswirkungen hängen von Faktoren wie Aquariengröße und Einrichtung ab. Sie können auch von Einzeltier zu Einzeltier unterschiedlich sein.

Schmetterlingsbuntbarsche sind zwar im Vergleich zu anderen Zwergbuntbarschen recht friedlich, in der Brutzeit vertreiben sie andere Fische aber aus der Umgebung der Brutstätte.

Während einige Schmetterlingsbuntbarsche selbst bei der Brutpflege andere Fische vom Brutplatz zwar vertreiben, dabei aber recht gemäßigt vorgehen, sind andere Schmetterlingsbuntbarsche dabei aggressiver.

Empfehlungen, nach denen Schmetterlingsbuntbarsche in 60 Liter großen Becken mit anderen Fischen zusammen gepflegt werden können oder zwei bzw. mehr Paare in 112 Liter großen Aquarien gehalten werden können, sind deshalb sehr fragwürdig. Das kann eine gewisse Zeit gutgehen, es kann je nach Paar längere Zeit gutgehen. Es kann aber auch notwendig werden, andere Tiere in einem anderen Becken in Sicherheit zu bringen.

Es wurde berichtet, dass alle anderen Fische aus einem 60 Liter Aquarium entfernt werden mussten, weil sie von dem Brut pflegenden Paar zu stark gescheucht wurden.

Ebenfalls berichtet wurde, dass zwei Paare nicht zusammen in einem 300 Liter Becken gehalten werden konnten, weil sie sich untereinander zu sehr bekämpften.

Das Territorialverhalten ist nicht auf die Männchen beschränkt. Zwei Weibchen beißen sich ebenso in die Mäuler wie zwei Männchen. Auch Paare untereinander streiten sich zeitweise.

Unterlegene Männchen oder Weibchen werden dabei heftig durch das Aquarium gescheucht. Versteckmöglichkeiten sind deshalb wichtig. Höhlen sind als Verstecke nicht geeignet, weil selbst stark gescheuchte Schmetterlingsbuntbarsche kaum in Höhlen schwimmen. Pflanzendickichte und Sichtsperren aus Wurzeln etc. sind notwendig.

Schmetterlungsbuntbarsche
© Steffen Hochdorfer

Männchen jagen häufiger die Weibchen, besonders wenn das Männchen in Laichstimmung ist, das Weibchen aber noch nicht laichreif ist.

Hin und wieder kommt es vor, dass ein Weibchen das Männchen jagt. Eine mögliche Ursache besteht darin, dass das Weibchen schon im Händlerbecken mit einem anderen Männchen gebalzt hat und nun das neue Männchen erst akzeptieren muss.

Zwei Schmetterlingsbuntbarsche unterschiedlichen Geschlechtes bilden nicht unbedingt ein Paar. Bei Buntbarschen die in Elternfamilien brüten, ist die Harmonie zwischen beiden Eltern äußerst wichtig. Es ist daher immer besser, wenn sich ein Paar aus einer Gruppe zusammenfinden kann. Mit einiger Übung kann man im Händlerbecken sehen, welche Paare sich zusammengefunden haben. Ein freundlicher und geübter Zoofachhändler kann problemlos bestimmte Tiere fangen.

Farb- und Zuchtformen

Im Handel sind verschiedene Zuchtformen mit unterschiedlichem Farbmuster erhältlich.

Weitere Artikel zum Schmetterlingsbuntbarsch:

Geschlechtsunterschiede

Zucht

Aufzucht

Vergesellschaftung von Schmetterlingsbuntbarschen

Schmetterlingsbuntbarschen sterben

Bolivianischer Schmetterlingsbuntbarsch

Afrikanischer Schmetterlingsbuntbarsch

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3 Gedanken zu „Schmetterlingsbuntbarsche“

  1. Mein Pärchen schwimmt nur oben die nehmen nichts zum verstecken an ich habe einen großen Tontopf drin der juckt die nicht eine kleine Höhle auch die nehmen sie nicht an könnt ihr mir helfen ?

    Antworten

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