Kampffische

Datenblatt zu Kampffischen

Ordnung: Anabantiformes
Unterordnung: Labyrinthfische
Familie: Osphronemidae
Unterfamilie: Makropodenartige (Macropodusinae)
Größe: 5 – 7 cm
Erreichbares Alter: ca. 3 – 5 Jahre*
Geschlechtsunterschied Männchen haben deutlicher Farben und größere Flossen
Futter: Lebend- und Trockenfutter
Aquarium: min. 60 cm Kantenlänge / 54 Liter
Sozialverhalten: Einzelgänger mit Haremsbildung
Nachzucht: Schaumnest mit Eipaketen
Bemerkung: Starke Kämpfe unter Männchen (welches bis zum Tod führen)Haltung von Kampffischen

Haltung von Kampffischen

Kampffisch
Kampffisch mit Corydoras panda. Foto: Marc-Kevin

Kampffische stammen aus Südostasien. Ursprünglich waren Kampffische einfarbig. Mittlerweile gibt es Kampffische in vielen Farbvariationen, die durch Zucht entstanden sind. Ob die Urexemplare ursprünglich dunkelgrau/braun waren oder ob die ursprünglichen Farben rot, blau, grün, orange und weiß waren, ist nicht klar. Mit weiß sind in diesem Fall keine Albinos gemeint.

Kampffische werden bei glasklarem Wasser unruhig. Exemplare, die von Geburt an ständig zusammenleben, können zusammen in einem Aquarium gepflegt werden. Wenn die Tiere von der Gruppe isoliert werden und einzeln gepflegt werden, werden sie Einzelgänger. Als Einzelgänger werden sie kampflustig und greifen jeden anderen Kampffisch an. Sobald sie auch nur die Silhouette eines Artgenossen wahrnehmen, breiten sie ihre Kiemen aus und gehen taxierend in Kampfstellung auf den Gegner zu.

Ansonsten sind sie sehr träge und bevorzugen ein ruhiges Leben. Kampffische bevorzugen kleinere und ruhige Aquarien mit nicht allzu hohem Wasserstand. Das folgt schon aus der langsamen Fressweise. Sie peilen das Futter erst genau an und schnappen dann zu.

Betta Kampffisch
ivabalk / Pixabay

Dennoch sollten sie nicht in zu kleinen Behältern gepflegt werden. Sie kommen zwar zur Not mit wenig Platz aus, dennoch ist die Haltung z. B. in Einmachgläsern nicht artgerecht. Auch ein einzelnes Männchen sollte ein Becken von mindestens 24 Litern zur Verfügung haben.

Für ein Paar geeignet sind sogenannte Asienbecken ab 60 Liter Wasserinhalt. In 112 Litern kann ein Männchen mit 4 Weibchen gehalten werden.

Das Aquarium muss sehr dicht bepflanzt sein, z. B. mit Hornkraut, Wasserpest usw. Die Wasseroberfläche sollte zu etwa 1/3 mit Schwimmpflanzen bedeckt sein. Auch unter einem Teil der Beleuchtung sollten Schwimmpflanzen sein. Kampffische müssen aber freien Zugang zur Wasseroberfläche haben.

Zur Dekoration eignen sich einige Bambusstäbe, evtl. eine Wurzel, eine 1/2 Kokosnuss.

Die Filterströmung sollte schwach sein, so dass die Oberfläche nur wenig bewegt wird. Das Becken muss abgedeckt sein, weil Kampffische aus dem Wasser springen können und die Luft über dem Wasser nicht zu kalt sein darf. Sie erkälten sich sonst regelrecht.

Kampffische
ivabalk / Pixabay

Kampffische mögen es warm. Empfohlen werden Temperaturen zwischen 24 und 27 °C. 24 bis 25° sollte die untere Temperaturgrenze bei Einzelhaltung sein. Kampffische werden in der Regel erst richtig aktiv bei Temperaturen zwischen 28 und 30°. Dennoch sollte die Temperatur nicht zu hoch sein. Hohe Temperaturen verkürzen die Lebensdauer stark.

Bei niedrigen Temperaturen sind Kampffische unter Umständen sehr träge. Auch neu gekaufte Exemplare können einige Tage träge sein, bis sie sich eingewöhnt haben.
Hält man einem Männchen einen kleinen Spiegel vor, erkennt man, warum die Kampffische ihren Namen haben.

Der Wasserstand sollte ca. 25 Zentimeter betragen. Kampffische nehmen über das Labyrinth Sauerstoff aus der Luft auf. In ihren Heimatgewässern kommen sie auch nur in sehr niedrigen Wasserzonen und an feuchten Bodenstellen vor. Das Labyrinth ist ein zusätzliches Atemorgan, das das Leben in sehr sauerstoffarmem Wasser ermöglicht.
Ein Wasserstand von 25 Zentimetern Höhe ist auch die maximale Obergrenze bei erwünschter und erfolgreicher Zucht.

In einem 40 Zentimeter hohen Aquarium mit ca. 8 Zentimeter Bodengrund und ca. 5 Zentimetern Wasserabstand zum oberen Beckenrand beträgt die Wasserhöhe z. B. nur 27 Zentimeter.

Zu hart sollte das Wasser nicht sein. Es sollte mindestens 50 % Lebendfutter gegeben werden.

Zutrauliche Exemplare fressen sogar aus der Hand und knabbern an den Fingern.

Bei der Haltung, sollte immer ein Aquarium zur Verfügung haben, in dem ein unterdrücktes Tier untergebracht werden kann.

Betta splendens haben unter dem Kopf zwei verschiedene, so genannte paarige Flossen. Das sind die Brustflossen links und rechts des Kopfes und Bauchflossen unter dem Kopf.

Es gibt bei Betta splendens mehrere Ursachen, bei denen ein Tier die Bauchflossen bis in den Ansatz hinein verliert. Solche Tiere sind auf jeden Fall beim Ablaichen behindert. Zum Verlust der Flossen können z. B. BauchwassersuchtTuberkulose oder ähnliche bakterielle Infektionen führen.

Drohverhalten

Kampffisch
Aufgestellten Kiemendeckeln. oto: Caroline Eggert

 

Kampffische drohen einander, indem sie die Flossen ausbreiten und die Kiemendeckel aufstellen bzw. abspreizen.

Diese Drohgebärden können Männchen und Weibchen zeigen.

Wie unverträglich Kampffische sind

Über die Verträglichkeit von Kampffischen gibt es viele unterschiedliche Darstellungen.

Das geht von angeblich absolut friedlichen Tieren bis zu regelrechten Schauergeschichten.

Ursachen sind:

  1. Uninformiertheit
  2. Unkritisches Abschreiben von anderen, ohne eigene wirkliche Erfahrungen
  3. Haltung in zu kleinen Becken
  4. Haltung in zu schwach bepflanzten Becken, in denen vor allem flutende Pflanzen fehlen.
  5. Männchen werden üblicherweise von den Züchtern sofort getrennt, wenn sie die ersten Rangordnungskämpfe beginnen, und in Einzelhaltung in Minibecken großgezogen.
Die Aggressivität kann sich von stark unterscheiden. Es gibt Berichte, dass sich Geschwister, die nie getrennt wurden, untereinander vertragen. Ebenso gibt es Berichte, dass bestimmte Zuchtstämme friedlich untereinander sind. Nach einer Vermutung sind auch Männchen friedlich, die in Rangkämpfen immer unterlegen waren. Die Art der Aufzucht beeinflusst die Aggressivität auch.

Die Männchen werden bei der Zucht oft früh getrennt, damit sich die Flossen für Ausstellungen fehlerfrei entwickeln können. Bei der Hochzucht können wegen Platzmangel und Kosten oft nur kleine Becken zur Zucht verwendet werden. In diesen Becken würden sich zusammen gehaltene Kampffische tatsächlich sehr schnell umbringen, weil das unterlegene Männchen das Revier des überlegenen Männchens nicht sofort verlassen kann.

So aufgezogene Männchen haben keine Möglichkeit, eine normale Sozialisierungsphase zu durchlaufen. Sie lernen nicht, Kämpfen rechtzeitig aus dem Weg zu gehen. Weil sie das nicht lernen, sind sie deutlich aggressiver, als Kampffische, die diese Lernerfahrung machen konnten.

Kampffische haben ein reiches Repertoire an Kommunikationsmöglichkeiten, um sich in eine fest gefügte Rangordnung einzugliedern. Die Möglichkeiten reichen von abgestuften Farbsignalen bis zum Präsentieren des Bauchs, um sich als unterlegen auszuweisen.

Dieser Aufwand wäre von der Evolution vermutlich nicht getrieben worden, wenn die Tiere nicht in der Lage wären, diese Signale zu nutzen, um durch eine feste, akzeptierte Rangordnung die Aggressionen auf ein nicht schädliches Maß in der Nachbarschaftsgruppe zu senken.

Kampffische
Schwarzenarzisse / Pixabay

 

Kampffische bilden ein Brutrevier, wie auch viele Buntbarsche. Das Revier besteht aus einer inneren und einer äußeren Zone. Die innere Zone wird in der Regel vom Männchen besetzt und verteidigt die äußere Zone vom Weibchen.

Beide Partner beteiligen sich also an der Verteidigung des Reviers. Die Größe des Reviers kann stark variieren. Die Reviergröße hängt vom Temperament der Tiere und zu einem großen Teil von der Sichtweite im Wasser ab, d. h. davon, wie stark das Wasser verkrautet ist.

Kampffische lieben stark verkrautete Lebensräume. Je mehr das Wasser verkrautet ist, desto kleiner ist das Revier.
Die innere Zone kann bis zu 40 Zentimeter um das Schaumnest herum betragen.

In einem 250 Liter Aquarium mit der Grundfläche 100 x 50 Zentimeter kann z. B. ein Paar zusammen mit den Jungen aus verschiedenen, nacheinander durchgeführten Bruten leben. Die Jungfische können Größen von 1,5 Zentimetern bis fast Erwachsenengröße haben.

Betta splendens sollen ihre Brüder erkennen, so dass es unter Geschwistern nicht zu Schadenskämpfen kommt, sondern nur zu Drohungen. Unter den Jungfischen gibt es keinerlei Stress, auch wenn die älteren Jungfische ausgefärbt sind. Es bildet sich eine feste Rangordnung, die beachtet wird. Wenn ein rangniedriges Tier unvorsichtig wird, dreht das überlegene Tier den Kopf in die Richtung und spreizt evtl. die Kiemen. Mehr geschieht in der Regel nicht.

Kampffische
Betta smaragdina Paar Quelle: Bild auf Wikimedia Commons Lizenz: CC Attr. SA 3.0 Urheber: Acapella 

Der Vater unterscheidet eindeutig und klar zwischen seinem Weibchen, das wie üblich aus der inneren Zone vertrieben wird und seinen Jungen, denen er keine Aufmerksamkeit schenkt.

So lange der Vater im Aquarium ist, zeigen die Jungtiere oft keinen richtigen Flossenaufbau. Es kommt aber kaum zu Aggressionen.
Selbst voll entwickelte, 9 Monate alte Jungtiere mit voll ausgebildeter Farbe und Flossen schwimmen manchmal friedlich zusammen mit dem Vater. Es gibt aber keine Garantie, ob und wie lange das Zusammenhalten mehrerer Männchen in einem Aquarium möglich ist.

Wenn der Halter nicht zur Stelle ist, wenn die Tiere anfangen sich zu bekämpfen, endet das vermutlich mit dem Tod eines Tieres.

Deshalb sollte so ein Becken mit mehreren Männchen immer genau beobachtet werden. Wenn doch ein junges Männchen den Vater ablösen will oder es doch zum Streit unter den Jungen kommt, muss es schnell möglich sein, die Streitenden zu trennen.

Weibchen können ähnlich aggressiv sein wie die Männchen.

Was die schwarzen Streifen bedeuten

Kampffische Weibchen
Betta splendens Weibchen Quelle: Bild auf Wikimedia Commons Lizenz: CC Attr. SA 2.5 Urheber: HAH

Männchen und Weibchen zeigen horizontale, schwarze Streifen, wenn sie unter Stress stehen. Stressstreifen laufen also vom Kopf zum Schwanz.
Wenn das Weibchen eine vertikale Streifung zeigt, also vom Rücken zum Bauch, signalisiert es, dass es noch nicht laichbereit ist.

Stark unterschiedlich gefärbte Kampffische interessieren sich nicht füreinander.

Erfahrungen deuten darauf hin, dass bei deutlich unterschiedlich gefärbten Bettas das Interesse füreinander abnimmt.

Das gilt sowohl für das Verhältnis von Männchen zu Weibchen, als auch für Männchen untereinander.

Paarbildung oder Harem

Kampffisch rot
Schleierschwanzkampffisch-Weibchen. Foto: Caroline Eggert

Häufig wird empfohlen ein Männchen mit mehreren Weibchen zusammen zu halten. Als Argument wird in der Regel angegeben, dass sich so die Aggressionen des Männchens auf mehrere Weibchen verteilen.

Wenn die Aggressionen des Männchens gegenüber dem Weibchen zur Belastung für das Weibchen werden, stimmen in der Regel die Haltungsbedingungen nicht. Die Haltungsbedingungen müssen dann den Fischen angepasst werden. Häufige Probleme bei Kampffischen sind zu kleine Becken und eine zu wenig verkrautete Bepflanzung des Beckens, vor allem im Oberflächenbereich.

Aus dem Paarungsverhalten der Kampffische lässt sich eine Empfehlung zur Haremshaltung nicht ableiten.

Kampffisch blau
Schleierschwanzkampffisch-Männchen. Foto: Caroline Eggert

Betta splendens bilden als Paar ein zweigeteiltes Revier. Den Innenbereich, direkt um das Nest, verteidigt das Männchen, Den äußeren Bereich verteidigt das brütende Weibchen. Männchen und Weibchen arbeiten also als Paar bei der Brut zusammen. Wenn das Männchen ausfällt, übernimmt das Weibchen teilweise die Brutpflege am Nest, mitsamt dem Nestbau mit Hilfe von Blasen.

Das Männchen unterscheidet sehr genau zwischen dem Weibchen, mit dem es brüten will bzw. brütet und anderen Weibchen. Nur das zur Paarung ausgewählte Weibchen ist Ziel längerer Treibaktionen durch das Männchen.

Die anderen Weibchen werden nur aus dem Revier vertrieben. Auch das ausgewählte Weibchen vertreibt andere Weibchen heftig aus dem Revier.

Kampffische bilden also eigentlich keinen Harem. Wenn mehr Weibchen als Männchen gehalten werden, können die zusätzlichen Weibchen deshalb schnell zum 3. Rad am Wagen werden.

Besonders in kleinen Becken können ein oder zwei zusätzliche Weibchen dann leicht vom Männchen und dem dominierenden Weibchen gejagt werden.

Kampffische sollten deshalb als Paarfamilie gehalten werden. D. h. es wird jeweils ein Männchen mit jeweils einem Weibchen zusammen gehalten werden.

Weil in mittelgroßen Aquarien nicht zwei Männchen zusammen gehalten werden können, ist bei entsprechenden Haltungsbedingungen in solchen Becken eine Haltung von einem Männchen mit mehreren Weibchen möglich, wenn kein Weibchen unterdrückt wird.

Haltung im 60cm Aquarium

Betta splendens Kampffische
Betta splendens Foto: Doris Thorsch

In einem 60 Zentimeter Becken kann ein Männchen zusammen mit zwei Weibchen gehalten werden. Kampffische bilden keine festen Paare. Das Männchen laicht manchmal mit dem einem, manchmal mit dem anderen Weibchen ab. Das Interesse des Männchens wird auf beide Weibchen verteilt und es wird nicht immer nur ein Weibchen gejagt.

Mehr Weibchen sind nicht anzuraten. Die Weibchen sind untereinander auch nicht gerade verträglich. Sie machen sich untereinander auch Stress, d. h. sie jagen und streiten sich heftig.

Es gibt sogar Berichte, dass 2 Weibchen in einem schwach bepflanzten 60 Zentimeter Aquarium das Männchen totgejagt haben.

Das Männchen kann den Weibchen gegenüber ruppig werden. Das Aquarium muss deshalb dicht bepflanzt werden, z. B. mit Javamoos, dicht zusammenstehendem Wasserfreund usw.
In den Pflanzen können sich die Weibchen verstecken, wenn das Männchen sie angeht. Bewährt haben sich auch Wurzeln mit kleinen Unterständen. Auch da suchen die Weibchen Schutz. Steinhöhlen werden auch zum Schutz aufgesucht. Als Hilfe für den Nestbau sollten Schwimmpflanzen im Aquarium sein, z. B. Wasserlinsen, Muschelblumen usw.

In einem solchen Becken können z. B. noch sechs Amanogarnelen und zwei Apfelschnecken gehalten werden. Die Garnelen trauen sich trotz der Kampffische aus ihren Verstecken.

Kann man mehrere Männchen in einem Aquarium halten?

Kampffische
Betta albimarginata Quelle: Bild auf Wikimedia Commons Lizenz: CC Attr. SA 3.0 Urheber: BS Thurner Hof 

Geschwister, die seit der Geburt zusammen in einem Aquarium leben, gehen miteinander normalerweise recht friedlich um, so dass in solchen Fällen auch mehrere Männchen zusammen gehalten werden können.

Je höher das Alter ist, in dem die Männchen zusammengesetzt werden, desto aggressiver sind die Männchen gegeneinander.

Bei Betta splendens benötigt jedes Männchen ein Revier von mindestens 60 Zentimetern.\\ Nach Literaturangaben können in Aquarien ab 180 Liter Inhalt 2 Männchen gehalten werden. Erfahrungen zeigen aber, dass das zu klein sein kann.

Wenn zwei oder mehr Männchen zusammengesetzt werden, sollten auf jeden Fall eingefahrene Ausweichbecken zur Verfügung stehen, so dass die Männchen bei ernsthaften Streitigkeiten sofort getrennt werden können.

Schon bei der Haltung eines Männchens mit mehreren Weibchen kann es zu Problemen kommen. Die kurzflossigen Weibchen sind wesentlich beweglicher als die Männchen. Bei Rangeleien im Becken unterliegt deshalb meistens das Männchen. Die Schleierflossen werden dabei stark zerzaust.

Einzelhaltung

Es ist zwar möglich, ein Männchen ohne Weibchen zusammen mit anderen Fischen zu halten, in der Regel wird dem Männchen aber schnell langweilig.

Wenn nur ein kleines Becken zur Verfügung steht, kann ein Männchen ohne Weibchen eingesetzt werden. Wenn das Männchen das Becken beherrscht, kann es ruhig mit den anderen Fischen alleine bleiben. Männchen spielen in kleinen Becken gerne mit anderen Fischen, indem sie z. B. kleine Glühsalmlerschwärme auseinander jagen. So lange andere Fische nur gelegentlich verfolgt aber nicht attackiert werden, kann das geduldet werden.

Wenn das Männchen still und einsam vor sich hindümpelt, die Flossen nie aufstellt werden und Krankheiten ausgeschlossen werden können, benötigt das Männchen möglicherweise ein Weibchen. Wenn das Becken ausreichend groß und gut bewachsen ist, kann ein Weibchen eingesetzt werden. Sonst wird ein größeres Aquarium benötigt.

Männchen in kleinen Behältern

Männchen in kleinen Behältern die in Sichtweite untereinander stehen, z. B. Einmachgläsern, stehen ständig unter Stress.

Für ein Männchen sind mindestens 24 Liter Wasser angebracht. Zwischen den Becken sollte ein Sichtschutz vorhanden sein.
60 Liter Becken, die oft im Angebot sind, kosten nicht viel mehr. Sie bieten den Tieren mehr Schwimmraum und sehen schöner aus.

Mögliche Ursachen für stark angeschwollene Bäuche bei Kampffischen

Wenn der Bauch nur kurzzeitig angeschwollen ist, hat sich das betroffene Tier möglicherweise überfressen.

Wenn ein Weibchen mehrere Tage lang einen stark angeschwollenen Bauch hat und sich trotzdem normal und gesund verhält, hat das Weibchen vermutlich viel Laich angesetzt und ist laichbereit. Manchmal können die Konturen der Eier am Bauch bei der Laichpapille erkannt werden.

Ein dicker Bauch ist bei Bettas häufig ein Vorzeichen für den nahen Tod. Das Tier hat dann scheinbar Bauchwassersucht. Im Gegensatz zur echten Bauchwassersucht werden andere Fische nicht angesteckt. Besonders auf Rote Mückenlarven scheinen Bettas häufiger so zu reagieren.

Betta splendens “Crowntail”

Crowntail bezieht sich auf die Struktur der unpaaren Flossen. Die Flossenstrahlen z. B. der Schwanzflosse stehen dann wie Dornen aus der Flosse heraus. Männchen sehen dann zottelig aus.

Alter und Lebenserwartung

2 Kampffische
Betta splendens 2 Weibchen Quelle: Bild auf Wikimedia Commons Lizenz: CC Attr. SA 3.0 Urheber: Epastore 

Bei guter und abwechslungsreicher Fütterung werden Betta splendens problemlos 2 Jahre alt.

In ihrer Heimat sind Betta splendens durch den Monsun praktisch Saison- oder Jahresfische.

In den Ursprungsgebieten kommen im Tropensommer längere Phasen mit hohen Temperaturen von z. B. 35° C, Trockenheit und flachen Gewässerständen vor.

Abhängig von der Temperatur altern sie schnell.

Tiere im Verkauf haben schon ein gewisses Alter. Wenn sie im Aquarium bei 24 – 26° C gepflegt werden, können sie bei guter Fütterung mit mindestens 2 Jahren deutlich älter werden, als in der Natur.

Ob die Haltung dann einer artgerechten Pflege entspricht, kann diskutiert werden.

Typische Alterssymptome

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Betta splendens Männchen Quelle: Bild auf Wikimedia Commons Lizenz: CC Attr. SA 3.0

Die Haut alter Betta splendens kann sich silber-grau verfärben.

Alte Betta splendens lassen manchmal den Hinterleib herunterhängen und stehen dann fast senkrecht im Wasser. Die Flossen sehen dünn aus, weil sie farblos oder grau werden.

Die gleichen Symptome können auch bei starkem Stress auftreten, z. B. nah dem Ablaichen.

Zur Überprüfung wird das betroffene Tier am Besten in ein eigenes Aquarium gesetzt und bei guter Pflege beobachtet, ob die Symptome verschwinden.

Die neue Umgebung muss eingefahren werden und Betta- bzw. altersgerecht gestaltet sein. Die Oberflächenatmung und Nahrungsaufnahme sollte leicht möglich sein. Ideal ist ein Aquarium mit flacherem Wasserstand.

Bepflanzung für Kampffische

Aquarien für sollten dicht bepflanzt sein, wobei auch die Wasseroberfläche teilweise von Pflanzen bedeckt sein soll.

Pflanzen, die an die Wasseroberfläche wachsen:
Schwimmpflanzen:
  • Ceratopteris thalictrodies C46 (dennerle) 005A (tropica)
  • Muschelblumen
  • Riccia
  • Schwimmgras
  • Wasserlinsen
Stängelpflanzen wie Hornkraut und Rotala werden sehr lang und wuchern die Oberfläche regelrecht zu, wenn sie nicht gekürzt werden.

Hornkraut ist filigran und hat keine richtigen Blätter. Aus dem Stängel kommen eher Büschel von Zweigen. Hornkraut wird aber relativ dicht. Die Pflanze ist hellgrün.

Rotala hat jeweils mehrere kleine Blätter an einem Knoten. Abhängig vom Licht werden die Blattunterseiten rot und die Blattoberseiten dunkelgrün.

FAQs – Häufige Fragen zu Kampffischen

Welche Beckengröße ist zur Haltung geeignet?

Es ist bekannt, dass Kampffische ein Revier in Anspruch nehmen, welches sie regelmäßig abschwimmen.

Da diese farbenprächtigen Fische jedoch schnell ermüden, ist es ratsam, kein zu großes Becken zu wählen. Ca. 50 Liter haben sich bewährt, wobei noch beachtet werden muss, ob man das Männchen einzeln hält, oder mit ein bis mehreren Weibchen, diesbezüglich wird auch ein größeres Becken benötigt.

Auch da sei zu beachten, dass ein niedrigeres Becken bevorzugt wird, da die Fische häufig an die Wasseroberfläche schwimmen, um Luft aufzunehmen.

Welche Wasserwerte werden benötigt?

Der Kampffisch fühlt sich bei einem PH-Wert von 6-7,5 am wohlsten, die Gesamthärte sollte zwischen 5°-15°dGH liegen. Höhere oder niedrigere Werte stressen den Fisch sehr und können zu einer geringeren Lebenserwartung und Krankheiten führen.

Bei welcher Temperatur gedeiht der Kampffisch?

Diese Fischart mag es sehr warm, die perfekten Temperaturen belaufen sich auf 24°C-27°C. Besonders aktiv wird dieser zwischen 28°C und 30°C, diese hohen Temperaturen sollten jedoch seltener angepeilt werden, da dies die Lebensdauer stark verkürzen kann.

Welche Pflanzen sind geeignet?

Das Aquarium sollte dicht bewachsen sein, da sich Kampffische gerne zurückziehen. Zusätzlich sollten über 40% der Wasseroberfläche mit Schwimmpflanzen bedeckt sein.
Geeignete Pflanzen wären zum Beispiel Hornkraut, Wasserpest, Dreiteiliger Wassernabel, Rundblättrige Rotala und Südamerikanischer Froschbiss.

Welches Futter wird benötigt?

Als Fleischfresser benötigt dieser Fisch eine ausgewogene Menge (ca. 50%) an Lebendfutter, beispielsweise in der Form von Larven, möglich ist auch Frostfutter, der restliche Futterbedarf kann unkompliziert mit Trockenfutter abgedeckt werden.

Kann man den Kampffisch mit anderen Fischarten vergesellschaften?

Hier kommt es stark auf die Fischart an. Guppys sind definitiv nicht zu empfehlen, da diese sofort angegriffen werden würden. Unruhige oder sehr lebhafte Fische führen zu Stress und Aggressivität. Gute Erfahrungen hat man mit kleinen Panzerwelsen, sowie Platys gemacht. Besonders die Panzerwelse halten sich im unteren Wasserbereich auf und kommen so den Kampffischen kaum bis gar nicht in die Quere.

Sind Kampffische empfindlich?

Sie reagieren stark auf Stress, der bis zum Tod führen kann, daher wäre es ratsam, das Becken in einem ruhigen Bereich aufzustellen. Ebenso zu vermeiden sind natürlich sehr aktive Fische anderer Gattungen, sowie zu viele Kampffische in einem Becken (dabei ist zu beachten, dass jeweils nur ein Männchen pro Becken anwesend sein darf). Ebenfalls ist zu vermeiden, mehrere Kampffischbecken nebeneinander ohne Sichtschutz aufzubauen.

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5 Gedanken zu „Kampffische“

  1. Hallo alle zusammen ich möchte mit der Kafi Zucht anfangen und frage mich ob als Becken für die Paarung und Aufzucht ein 54l Becken geieignet ist…?
    LG Rosa Bauling

    Antworten
    • Hi Rosa,

      in einem 60er Becken kannst du ein Männchen und 2 Weibchen halten.

      Viel Erfolg bei der Zucht und berichte mal 🙂

      Antworten
  2. Hi,ich habe mal eine Frage. Wenn man wegen der Langeweile des Männchens ein Weibchen einsetzt,kann man irgendetwas machen damit das Weibchen nicht befruchtet wird?

    Antworten
  3. Jeder sagt was anderes der Bodengrund muss der nun hell oder dunkel sein? Spelt es me rolle welches kies mann nimmt?
    Danke für die Hilfe

    Antworten

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