Vergiftungen

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Verhalten

  • schnelle Atmung
  • Fische schnappen an der Oberfläche nach Luft.
  • Fische jagen ungewöhnlich schnell durch das Aquarium.
  • Fische werden apathisch.
  • Fische sterben ohne erkennbare Ursache.

Ursachen

Vergiftungen können durch ungeeignete Haltungsbedingungen entstehen, aber auch durch äußere Einflüsse hervorgerufen werden.

Haltungsbedingungen, die zu Vergiftungen führen können:

  • zu hohe Besatzdichte
  • zu seltene Wasserwechsel
  • zu starke Fütterung
  • verwesen unbemerkt gestorbener Tiere
  • zu kleiner Filter
  • ausgefallener Filter
  • zu starke CO2-Zufuhr
  • Fäulnis im Bodengrund
Äußere Einflüsse, die zu Vergiftungen führen können:
  • Fäulnis im Bodengrund
  • Kupfer
  • Chlor
  • Wasch- und Putzmittel
  • Insektenvernichtungsmittel
  • Lösungsmittel

Behandlungsvorschläge

Bei Vergiftungssymptomen müssen sofort große und häufige Wasserwechsel durchgeführt werden. Mehrmals am Tag wird jeweils bis zu 80 % des Wassers gewechselt. Dies wird so lange durchgeführt, bis die akuten Symptome verschwunden sind. Zu Beachten ist, dass einige Vergiftungsursachen mit dem Wechselwasser zusammenhängen. Besteht Verdacht auf eine dieser Ursachen, sind die im folgenden gemachten Hinweise zu berücksichtigen.

Die genaue Ursachenforschung kann nach Beseitigung der akuten Probleme durchgeführt werden. Hierzu ist es hilfreich, wenn vor Beginn der Wasserwechsel ein Eimer des ursprünglichen Aquarienwassers für die spätere Untersuchung aufbewahrt wird.

Beispiele für Vergiftungen

Nitritvergiftung

Die wohl häufigste Vergiftung in Aquarien ist die Nitritvergiftung. Nitrit entsteht im sogenannten Stickstoffkreislauf im Laufe der biologischen Abbauprozesse im Aquarium. Nitrit ist für die Aquarienbewohner hoch giftig und sollte möglichst nicht vorhanden sein. Mit ausreichenden Wasserwechseln lässt sich eine Nitritvergiftung im Normalfall verhindern. Voraussetzung ist, dass das Wasser nicht durch Überbesatz, Fäulnisprozesse oder zu starke Fütterung extrem belastet wird. Als gute Daumenregel hat sich bei nicht zu hohem Fischbesatz ein wöchentlicher Wasserwechsel von mindestens 25 % des Aquarienwassers bewährt. Der Nitritgehalt lässt sich gut mit den im Aquarienhandel erhältlichen Wassertests überprüfen. Die sogenannten Tropfentests sind genauer als die Streifentests und sollten bevorzugt werden.

Besonders anfällig für Nitritvergiftungen sind neue oder neu eingerichtete Aquarien. Im Filter und im Aquarium müssen sich zunächst die für den Schadstoffabbau erforderlichen Bakterienkulturen ansiedeln. Dieser Vorgang wird Einfahren genannt. Vorher kann der Filter nur rein mechanisch arbeiten und im Aquarium schwimmenden groben Schmutz im Filter sammeln.

Aus dem gleichen Grund darf ein Filter nie zu sorgfältig gereinigt werden. Das Filtermaterial sollte nur mit Aquarienwasser oder lauwarmem Leitungswasser leicht gereinigt werden. Ansonsten wird die wertvolle Bakterienkultur vernichtet und der Filter muss neu eingefahren werden.

Auch nach dem Einsatz vieler Medikamente, besonders nach Verwendung von Antibiotika, ist die Bakterienkultur stark geschädigt und Nitritvergiftungen treten leicht auf.

Als Dauer für die Einfahrzeit werden in der Regel 4 bis 6 Wochen veranschlagt. Auch sogenannte Bakterienstarter beschleunigen das Einfahren nicht wesentlich.

Bei stark erhöhten Nitritwerten kann innerhalb von kurzer Zeit der gesamte Fischbestand sterben. Nitrit kann aber auch zu Spätschäden führen. Die Fische können noch nach Wochen oder Monaten eingehen. Bei erhöhten Nitritwerten sind deshalb größere Wasserwechsel von 50 – 80 % sinnvoll.

Der Nitritwert in der Einfahrzeit kann sehr schnell steigen, innerhalb von Stunden bis maximal einem Tag. Es können deshalb 1 bis 2 Wasserwechsel von 80 % und mehr in den ersten Wochen erforderlich sein. Evtl. ist die Zugabe von Kochsalz sinnvoll, weil dadurch die Fische weniger Nitrit durch die Kiemen aufnehmen.

Nitratvergiftung

Nitrat entsteht als Folgeprodukt des Nitrits im sogenannten Stickstoffkreislauf im Laufe der biologischen Abbauprozesse im Aquarium. Nitrat ist nur in sehr hohen Dosen für die Aquarienbewohner giftig. Nitrat wird von den Pflanzen als Nährstoff gebraucht und kann bis zu einer Höhe von 50 mg/l, bei Jungfischen bis zu einer Höhe von 20 mg/l, im Wasser vorhanden sein. Da Nitrat ein Folgeprodukt von Nitrit ist, reicht die regelmäßige Überwachung des Nitritwertes aus. Im Normalfall tritt vor einer Nitratvergiftung eine Nitritvergiftung auf. Allerdings ist Nitrat bereits im Leitungswasser vorhanden. Deshalb sollte der im Leitungswasser vorhandene Grundwert gemessen, oder beim zuständigen Wasserwerk erfragt werden. Liegt dieser Wert bereits nahe am Maximalwert, sollte auch der Nitratwert regelmäßig überwacht werden.

Ammonium- und Ammoniakvergiftung

Ammoniak entsteht ab einem ph-Wert von 7 und höher aus dem Ammonium. Je höher der ph-Wert ist, desto mehr Ammoniak entsteht. Bei einem pH-Wert von ca. 9,4 liegen je 50 % Ammonium und 50 % Ammoniak vor. Ammonium wiederum entsteht im sogenannten Stickstoffkreislauf im Laufe der biologischen Abbauprozesse und ist selbst ungiftig bzw. weniger giftig nach einigen Quellen. Da Ammoniak besonders giftig ist, dürfen Ammonium und Ammoniak im Wasser nicht nachweisbar sein. Wie Nitrit lässt sich Ammonium bzw. Ammoniak durch regelmäßige Wasserwechsel aus dem Aquarium entfernen. Da außer bei sehr hohen ph-Werten eine Nitritvergiftung eher als eine Ammoniakvergiftung auftritt, reicht im Regelfall die Überwachung des Nitritwertes aus.

Mögliche Anzeichen für erhöhte Ammoniakwerte:

  • Fische schnappen an der Wasseroberfläche nach Luft
  • Fische schwimmen auf der Seite
  • Fische hocken bzw. liegen auf dem Boden
  • Appetittlosigkeit
  • Fische haben rote Streifen in den Flossen
  • Fische haben gerötete Kiemen
  • Fische machen angestrengte Schwimmbewegungen

CO2-Vergiftung

CO2 entsteht bei der Atmung der Fische und wird durch die Photosynthese der Pflanzen verbraucht. Da Pflanzen nachts ebenfalls CO2 erzeugen, ist der CO2-Wert im Tagesverlauf morgens am höchsten und abends am niedrigsten. Durch die biologischen Vorgänge im Aquarium kommt es jedoch nicht zu einer gefährlichen Anreicherung von CO2. Viele Aquarianer versuchen durch eine zusätzliche CO2-Zufuhr den Pflanzenwuchs zu stärken. Da der ph-Wert im Zusammenhang mit dem CO2-Wert steht, wird manchmal auch versucht, den ph-Wert durch CO2-Zufuhr zu verringern. Durch diese künstliche CO2-Zufuhr besteht natürlich die Gefahr einer zu hohen Anreicherung im Aquarienwasser. Ab einer Höhe von 15 bis 20 mg/l besteht die Gefahr einer Vergiftung der Fische. 20 mg/l sollten deshalb nicht überschritten werden.

Entscheidend für das Auftreten einer CO2-Vergiftung ist, ob der Fisch das aufgenommene CO2 wieder ausatmen kann. Bei der Atmung füllt sich das Fischmaul mit Wasser. Das Wasser wird an den Kiemen vorbeigedrückt. Aus dem Wasser diffundiert Sauerstoff O2 in das Blut. Kohlendioxid CO2 diffundiert aus dem Blut in das Wasser. Vom Konzentrationsgefälle des jeweiligen Gases zwischen Blut und Wasser hängt ab, wie viel jeweils aufgenommen bzw. abgegeben wird.

Wenn die aufgenommene Menge Sauerstoff nicht ausreicht, um den Bedarf an Sauerstoff zu decken, sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut. Sobald der Sauerstoffgehalt unter eine bestimmte Mindestgrenze fällt, atmet der Fisch schneller. Bekommt der Fisch mehr Sauerstoff als er benötigt, wird die Atmung langsamer. Der Sauerstoffgehalt im Blut regelt also die Atemfrequenz.

In vielen Aquarien besteht aufgrund starker Beleuchtung, guter Düngung und Zugabe von CO2 ein sehr gutes Pflanzenwachstum. In solchen Aquarien besteht oft ein Überschuss an Sauerstoff. Weil die Fische auch ohne starke Bewegung der Kiemen viel Sauerstoff über Kiemen und Haut aufnehmen können, erkennt man bei vielen Fischarten die Kiemenbewegungen kaum. Durch diese flache, langsame Atmung gleicht sich die Konzentration von CO2 im Wasser und im Blut schnell an. Gleichzeitig wird immer weniger CO2 je Atemzug abgegeben, obwohl im Körper ständig neues CO2 entsteht. Je mehr die Konzentration an CO2 im Wasser der Konzentration im Blut entspricht, desto weniger CO2 kann der Fisch abgeben.

Bei viel CO2 im Wasser und gleichzeitig flacher Atmung durch viel Sauerstoff im Wasser, kann der Fisch das im Körper entstehende Kohlendioxid nicht mehr abgeben, obwohl die Aufnahme von Sauerstoff nicht beeinträchtigt ist. Durch das viele Kohlendioxid im Blut sinkt der pH-Wert des Blutes ab. bereits kleine Änderungen des pH-Werts im Blut haben große Auswirkungen auf viele Körperfunktionen im Fisch.

Die Symptome durch zu viel CO2 im Wasser hängen von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Eine direkte CO2-Vergiftung ist ein Extremfall. Bei einer CO2-Vergiftung ist der Sauerstoffgehalt im Wasser so niedrig und der CO2-Gehalt im Blut so hoch, dass der Fisch über die Kiemen nicht mehr genug Sauerstoff aufnehmen kann. Der Fisch erstickt.
Gleichzeitig oder unabhängig davon kann der pH-Wert im Blut so schnell und stark sinken, dass Körperfunktionen, z. B. die Reizweiterleitung, stark gestört werden.

Auch ohne Symptome einer CO2-Vergiftung können die Fische von einem ungünstigen Verhältnis zwischen Sauerstoff und Kohlendioxid beeinträchtigt werden. Weil die Niere die Ansäuerung, d. h. den pH-Wert, des Bluts korrigieren muss, leidet die Niere besonders unter schlechten Bedingungen.

Der CO2-Wert lässt sich mit im Zoohandel erhältlichen Tests ermitteln oder indirekt, aber etwas ungenau, aus dem ph-Wert und dem KH-Wert errechnen.

Bei einer CO2-Vergiftung sollte so viel Wasser wie möglich aus dem Aquarium abgelassen werden und dann langsam neues Wasser nachgefüllt werden. Gleichzeitig wird mit einem Sauerstoffstein Sauerstoff in das Aquarium gelassen. Zeigen die Fische schon starke Vergiftungserscheinungen, muss abgewogen werden, ob sie direkt in anderes Wasser umgesetzt werden. Die Gefahr durch den Umsetzschock ist dann evtl. geringer, als die Gefahr durch die Vergiftung.

Kupfervergiftung

Kupfervergiftungen können verschiedene Ursachen haben. Sowohl Algenvernichtungsmittel als auch einige Medikamente enthalten Kupfer. Da Kupfer für Fische, besonders für Welse und Wirbellose, giftig ist, ist vom Einsatz solcher Mittel dringend abzuraten, zumal es geeignete Alternativen gibt.

Eine weitere Kupferquelle sind Wasserleitungen aus Kupfer und Durchlauferhitzer. In Wohnungen mit Kupferleitungen und Durchlauferhitzern sollte man sicherheitshalber einige Minuten Wasser ablaufen lassen, damit etwaige Kupferrückstände aus der Leitung gespült werden.

Chlorvergiftung

Chlor lässt sich am Geruch des Leitungswassers gut erkennen. Im Leitungswasser enthaltenes Chlor lässt sich mit einem harten Wasserstrahl, idealerweise einem Brausestrahl, aus den Wasser treiben. Alternativ lässt man das Wasser einen oder mehrere Tage vor Verwendung abstehen.

Vergiftung durch Schwefelwasserstoff

Schwefelwasserstoff entsteht durch Fäulnisprozesse im Bodengrund. Besonders bei zu starker Fütterung dringen je nach Körnung des Bodengrundes die Reste in den Boden und verfaulen dort. Riecht das Wasser nach faulen Eiern, sollte sofort der Bodengrund untersucht und gegebenenfalls ausgetauscht werden.

Sonstige Ursachen für Vergiftungen

Vergiftungen können auch durch Insektenvernichtungsmittel, Farben, Gase etc. entstehen. Alle Stoffe die Lösungsmittel enthalten sollten von Aquarien möglichst ferngehalten werden. Das gilt natürlich auch für Wasch- und Putzmittel. Besonders die übergründliche Reinigung der Frontscheibe mit Putzmittel kann zu Vergiftungen führen, wenn Teile des Putzmittels in das Aquarium gelangen.

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2 Gedanken zu „Vergiftungen“

  1. Hallo
    Ich habe bei meiner Filteranlage Gardena Wasserschlauch benutzt und nach kurzer Zeit wurde das Wasser Trüb und roch extrem, ich habe gleich als ich es bemerkte meine Diskus Fische in ein anderes Becken umgesetzt sie waren ca 10 Std dem Wasser ausgesetzt jetzt schwimmen sie auf der Seite.
    Kann es sein das sie eine Vergiftung durch den weichmacher bekommen haben?
    Und was kann ich tun?
    Fangen Sie sich wieder oder werden mir die Tiere verenden?

    Mfg
    Jan

    Antworten

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